"Kriegs-Spiele"? Verboten!

AW: "Kriegs-Spiele"? Verboten!

Nur mal so einen Punkt aufgegriffen: warum ist es schlecht, wenn in Ritter-, Gendarm- oder anderen Kriegsspielen Kinder "tot" umfallen? Was genau soll denn passieren, wenn jemand "tödlich" getroffen wurde? Gehört es nicht genau zum Begreifen dazu, daß solche Spiele, solche Kämpfe "in echt" den Tod zur Folge haben können? Kinder, die so spielen, haben mMn etwas Wichtiges begriffen: dass und welche Art von Gewalt den Tod anderer Menschen herbeiführt. Und erst, wenn man das realisiert, UND dazu erlebt, was Leben bedeutet (wertschätzendes Leben), dann kann man doch den Schluß ziehen, daß Gewalt "im echten Leben" nichts erstrebenswertes ist.

Kinder können schon zwischen Fantasie und Realität unterscheiden. Sie wissen, daß der gespielte Tod nicht mit dem echten Tod zu vergleichen ist (vorausgesetzt, sie sind mit dem Tod schon in Kontakt gekommen - Haustiere, ältere Verwandte, Nachbarn/Bekannte...). "In echt" kann eben niemand mehr aufstehen. Irgendwo ist das doch genau die Sorte Rollenspiel wie in der Konfliktbewältigung - man übt verschiedene Arten ein, mit einem Konflikt umzugehen, und wählt dann die "sozialverträglichste" aus.

Von daher bin ich nicht mal gegen richtiges Kriegspielen unter genau dem Namen. Ich glaube nämlich nicht, daß es ein Leben ohne Konflikte geben kann, und man muß lernen, mit Konflikten konstruktiv umzugehen. Wenn man alle Alternativen schon durch hat, dann kann man eben besser wählen, als wenn man diese Ressource nicht hat.
Wer bewußt Gewalt und Verletzung wählt, mit dem Wissen um alle Konsequenzen, der hat auf anderer Ebene einen Schaden, dem fehlt die Empathie - aber nicht, weil er zuviel Krieg gespielt hat als Kind.

Salat
 
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Huhu,

ich habe leider grad nicht soviel Zeit- aber ich bin hier ganz bei Su!

Auch ich habe zu meinem Sohn gesagt, daß ich diese Kriegsspiele, worin "getötet" wird ("peng und Du bist tot!" "jetzt werfen wir Bomben auf die Stadt und alle sind tot" etc.) nicht möchte- mit der Begründung, daß es schon soviel Gewalt auf der Welt gibt. Ich sehe es genauso wie Su. Gehe dabei vielleicht noch einen Schritt weiter: Gewalt fängt im kleinen an- vielleicht nicht grad beim Ritterspielen oder so, aber mir ist es doch lieber, wenn er solche Kriegsspiele nicht spielt.

Mein Großer hat Freunde, mit denen spielt er Steinzeit-, Häusle-, Baumhäuslebauer, Höhlenforscher, Tierwelt-/Käferforscher, Polizei, Feuerwehr... und was weiß ich noch alles!Sie haben soviele tolle Ideen! Sie toben sich dabei aus, probieren sich aus - und stehen dann abends happy mit rosigen Wangen wieder vor der Türe.

Das "Töten" kommt bei den Spielen überhaupt nicht vor- und mein Großer vermisst auch gar nix.

Das war hier mein Beitrag dazu- und ich klink mich hier auch wieder aus, weil ich im Moment wirklich keine Zeit habe.

LG
 
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Ist doch egal ob es pädagoisch auch was bringt das zu spielen. Ich mag es halt nicht, ich bin jetzt nicht so dass meine Kinder das nie spielen dürfen, aber sie müssen meine Grenze respektieren und sich auch meine Meinung dazu anhöhren warum ich das nicht mag. Meine Grenze ist mein kleines Reich zu Hause oder wenn ich gemeinsam mit den Kindern was unternehme, dann möchte ich das nicht. Yannick hat auch irgendwann eine Pistole für Fasching bekommen, aber die muss er bei sich bzw. bei Larissa im Zimmer lassen.

Ich tue mich auch arg schwer wenn jemand schreibt oder sagt "jetzt steinigt mich nicht". Wie gesagt jeder ist anders empfindlich.

So ist das halt wenn mehr Leute in einem Haushalt leben, dann muss man auch gegenseitig Rücksicht nehmen, bei uns gibt es z.B. auch nie Wild weil es mich da gruselt, warum auch immer.

Lg
Su
 
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Bei meinem Sohn an der Schule darf nur Freitags Spielzeug mitgebracht werden. Dann auch keine Waffen, Schwerter, Pistolen und kein elektronisches Spielzeug. Ich finde das gut.

Mit Schwertern, Pistolen und anderen Waffen zu spielen finde ich auch grundsätzlich nicht gut. Ich verstehe bis heute nicht, warum es für einen Jungen wichtig für die Entwicklung sein soll, töten zu spielen.
Mag sein, dass das hier wieder als weiblich abgetan wird, aber diese Seite des weiblichen finde ich gut.

Ich bin da aber sowieso anders als der heutige Trend. Ich erwarte von meinem Kind nicht, dass er unbedingt ein Schläger wird, ich war nicht verwundert als er als Junge früh sprach und erlaube ihm auch als weiblich eingestufte Seiten. Eines seiner Schulfächer ist übrigens "Tanz und Bewegung" und nun steinigt mich, was ich meinem armen Sohn damit antue. :huhu:
 
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Ich erwarte von meinem Kind nicht, dass er unbedingt ein Schläger wird,
ist da der umkehrschluss zugelassen? sprich, wenn ich das nicht so sehe, befürworte ich dass meine söhne schläger werden? :???:
 
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ist da der umkehrschluss zugelassen? sprich, wenn ich das nicht so sehe, befürworte ich dass meine söhne schläger werden? :???:
Zugelassen ist alles was Du magst, aber ich habe es so nicht gemeint. Ich glaube auch nicht, dass ein Kind, das viel Krieg spielt deshalb zum Schläger wird.
Mein Mann liebt blutigste Computerspiele, ist aber ein ganz ruhiger ausgeglichener und lieber.

Ich mag nur Spiele von Dingen, die ich auch in der Realität mag. Ich mag keine Kriege und ich mag keine Kriegsspiele. Auch wenn ich nicht sehe, wie man Kriege abschaffen kann und noch nicht mal davon überzeugt bin, dass man Armeen abschaffen kann, wäre ich dennoch entäuscht, wenn mein Sohn einmal Soldat werden würde. Andere Eltern finden das einen guten sicheren Beruf mit einer soliden Ausbildung.

Ich meine nicht hier jeh rausgelesen zu haben, dass irgendeine Mutter wollte, dass ihr Sohn ein Schläger wird. Ich habe aber im realen Eindruck, dass die Erwartungen an Jungen ganz andere sind als an Mädchen. Die Freiräume die Jungen gelassen werden sind viel kleiner. Sie werden auf das Körperliche und Kämpferische reduziert. Jungen MÜSSE wild, kämpferisch, frech sein, Mädchen dürfen wild und sanft, kämpferisch und zaghaft, grob und liebevoll und so vieles mehr sein.

:huhu:
 
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http://www.ritterturnier.de/events.html
Würdet Ihr da auch nicht hinfahren? Da wird ja gekämpft - das hat mein Sohn jahrelang nachgespielt, mit viel Phantasie (wir waren einmal da). Er hat es geliebt!
Seeräubergeschichten, Ali Baba und die 40 Räuber, Sindbad, Indianerfilme (Winnetou z.B.) ... Alles zum Schauen und Nachspielen.
"Die Brüder Löwenherz" von Astrid Lindgren - da ist "Krieg". Haben wir als Kinder auch nachgespielt - ich war meist der Drache :cool: . Mein Bruder und seine Clique die Bösen, meine Schwester und ihre Clique die Guten.
Ich persönlich finde, der Kindheit fehlt was mit einem Verzicht drauf bzw. einem Verbot dessen. Konflikte, Konfliktbewältigung, Leben und Tod sind Teil des Lebens - und ja: Krieg auch. Ist doch besser Kinder spielen das als Kinder machen das real. Wie gesagt: Persönliche Meinung, jedem das Seine, gell?
Viele Grüße, Britta
 
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Kinder spielen ja in der Regel das nach, was sie sehen, im Alltag im TV oder in Büchern. Das kann sein "Vater, Mutter, Kind", das kann sein "Kaufmann", das kann sein "Verkehrsunfall" oder eben die unterschiedlichsten Kampfszenarien.

So wie kleine Hunde oder Bären sich balgen, so tun es eben auch kleine Menschen, insbesondere die männlichen. Und das müssen sie auch, schließlich ist das Leben in weiten Teilen Kampf. Nicht unbedingt mit Faust oder Schwert, aber Kinder können ja schlecht "Hedge Fonds" spielen.

Ich befürworte ausdrücklich, das Kinder kampforientierte Spiele spielen, sei es im Sport oder "Ritterspiele". Wichtig ist dabei, daß man ihnen auch ritterliches Verhalten nahebringt; daß man ihnen erklärt, daß es feige ist, zu fünft auf einen loszugehen, daß man ihnen erklärt, daß man keinen Unbewaffneten angreift oder daß es tabu ist, jemanden anzugreifen, der sich bereits ergeben hat. Eben einfach, daß sie sich an gewisse "Spielregeln" halten müssen.

Da ist es allemal besser, die Kinder spielen "Cowboy & Indianer" oder "Ritter", als wenn sie "Sniper" oder "KZ" spielen, da hätte ich dann allerdings auch Einwände.
 
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