Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele
- Themenstarter asti
- Beginndatum
AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele
Nur hänge ich jetzt in einer Schleife
"Chef, darf ich bitte meine Arbeitzeit auf 14:00 bis 20:00 Uhr im Büro verlegen?" - Das Gesicht möchte ich sehen, wenn ich nach dem Warum frage, falls er Nein sagt. Es gibt nämlich eigentlich nichts, was dagegen sprechen würde.
"Darf ich bei Ihnen etwas kaufen und es erst in einem Monat bezahlen?" - die Angst, dass ich später nicht mehr wieder komme, bräuchte man bei mir nicht haben, aber ob ich damit durch komme?
Geht aber auch anders rum.
"Mama darf ich heute ein bißchen länger Fernseh gucken?" - "ja" - warum? warum nicht. 30 Minuten mehr hauen das Kind nicht gerade aus dem Sockel. Es hat nichts wichtiges zu tun und ich finde es okay. Einfach so.
Und die Fragen aller Fragen: "liebst du mich?" - Nein! - Wer dafür eine Erklärung hat, bitte her damit. Dann kann ich meinem Mann endlich erklären, warum gerade er und nur er meine Nummer 1 ist. Das konnte ich bisher nicht. Es ist einfach so
Geht aber auch bei Kinder "Hast du mich lieb?" - Ja. "Mehr als alles andere?" - Ja. Warum? Weil es so ist. Dafür finde ich keine Worte. Ich liebe mein Kind, vielleicht einfach nur weil es mein Kind ist (als Begründung für Erwachsene, für die das völlig logisch ist). Das würde ich meinem Kind NIE als Begründung sagen, denn es würde ihn als Mensch überhaupt nicht würdigen. Ich liebe es, weil es zufällig mein Kind ist? Das würde ich meinem Kind nie als Grund sagen. Warum macht mich mein Kind glücklich, aber das Kind vom Nachbar nicht? Weil es mein Kind ist? Nein, es ist einfach so. Es gibt sicher hormonelle Erklärungen, intuitive Erklärungen, aber alles definitiv keine Argumente, um es einem Kind zu erklären. Auch "weil du das tollste Kind bist/weil ihr die tollsten Kinder seid" - ist für mich 1. eine weitere Begründung für weitere Fragen "warum sind wir das" und führt somit und ebenfalls zu dem Denken, was ist, wenn ich etwas nicht gutes mache, bin ich dann immer noch das tollste Kind von allen anderen Kindern? Wenn ich dem Kind begründe, warum es toll ist "weil du so nett bist, weil du so witzig bist" gebe ich meinem Kind damit nicht die Unsicherheit "was ist, wenn ich mal nicht nett oder witzig bin?" So etwas bedarf nie einer Erklärung. Ich liebe meine Kinder, weil ich sie eben liebe. Bedingungslos ohne Grund.
Nur hänge ich jetzt in einer Schleife
"Chef, darf ich bitte meine Arbeitzeit auf 14:00 bis 20:00 Uhr im Büro verlegen?" - Das Gesicht möchte ich sehen, wenn ich nach dem Warum frage, falls er Nein sagt. Es gibt nämlich eigentlich nichts, was dagegen sprechen würde.
"Darf ich bei Ihnen etwas kaufen und es erst in einem Monat bezahlen?" - die Angst, dass ich später nicht mehr wieder komme, bräuchte man bei mir nicht haben, aber ob ich damit durch komme?
Geht aber auch anders rum.
"Mama darf ich heute ein bißchen länger Fernseh gucken?" - "ja" - warum? warum nicht. 30 Minuten mehr hauen das Kind nicht gerade aus dem Sockel. Es hat nichts wichtiges zu tun und ich finde es okay. Einfach so.
Und die Fragen aller Fragen: "liebst du mich?" - Nein! - Wer dafür eine Erklärung hat, bitte her damit. Dann kann ich meinem Mann endlich erklären, warum gerade er und nur er meine Nummer 1 ist. Das konnte ich bisher nicht. Es ist einfach so
Geht aber auch bei Kinder "Hast du mich lieb?" - Ja. "Mehr als alles andere?" - Ja. Warum? Weil es so ist. Dafür finde ich keine Worte. Ich liebe mein Kind, vielleicht einfach nur weil es mein Kind ist (als Begründung für Erwachsene, für die das völlig logisch ist). Das würde ich meinem Kind NIE als Begründung sagen, denn es würde ihn als Mensch überhaupt nicht würdigen. Ich liebe es, weil es zufällig mein Kind ist? Das würde ich meinem Kind nie als Grund sagen. Warum macht mich mein Kind glücklich, aber das Kind vom Nachbar nicht? Weil es mein Kind ist? Nein, es ist einfach so. Es gibt sicher hormonelle Erklärungen, intuitive Erklärungen, aber alles definitiv keine Argumente, um es einem Kind zu erklären. Auch "weil du das tollste Kind bist/weil ihr die tollsten Kinder seid" - ist für mich 1. eine weitere Begründung für weitere Fragen "warum sind wir das" und führt somit und ebenfalls zu dem Denken, was ist, wenn ich etwas nicht gutes mache, bin ich dann immer noch das tollste Kind von allen anderen Kindern? Wenn ich dem Kind begründe, warum es toll ist "weil du so nett bist, weil du so witzig bist" gebe ich meinem Kind damit nicht die Unsicherheit "was ist, wenn ich mal nicht nett oder witzig bin?" So etwas bedarf nie einer Erklärung. Ich liebe meine Kinder, weil ich sie eben liebe. Bedingungslos ohne Grund.
Sonne
Gehört zum Inventar
AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele
Also, die Warumphase habe ich zum Glück überstanden, aber ich kann mich gut an sie erinnern......
Aber Du hast schon recht, nach der Antwort ist oft vor der nächsten Frage...
Meine Antwort auf: warum hast Du mich so doll lieb? ist übrigens: Als ich Kind war, habe ich mir immer einen Großen bzw. Lütten wie Dich gewünscht, und als Du dann da warst wußte ich, Du bist der beste Große bzw. beste Lütte, Du bist genauso wie ich es mir gewünscht habe. Und ich kann gar nichts dagegen tun, es ist einfach Magie: Ich liebe Dich und dagegen kann ich mich nicht wehren. Und ich will Dich kein bischen anders als du bist.
Klingt jetzt pathetisch, aber das ist es ja auch.
LG Nele
Also, die Warumphase habe ich zum Glück überstanden, aber ich kann mich gut an sie erinnern......
Aber Du hast schon recht, nach der Antwort ist oft vor der nächsten Frage...
Meine Antwort auf: warum hast Du mich so doll lieb? ist übrigens: Als ich Kind war, habe ich mir immer einen Großen bzw. Lütten wie Dich gewünscht, und als Du dann da warst wußte ich, Du bist der beste Große bzw. beste Lütte, Du bist genauso wie ich es mir gewünscht habe. Und ich kann gar nichts dagegen tun, es ist einfach Magie: Ich liebe Dich und dagegen kann ich mich nicht wehren. Und ich will Dich kein bischen anders als du bist.
Klingt jetzt pathetisch, aber das ist es ja auch.
LG Nele
AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele
Jap, so kann man es erklären - du deinem Kind, ich meiner großen Tochter und vielleicht (sehr wahrscheinlich) später auch meiner kleinen. Meinen Sohn würde das schon wieder völlig überfordern. Ich weiß, mein Sohn ist ein Extremfall. Aber zwischen "normal entwickelt und extrem auffällig (krank, Syndrom, warum auch immer) liegen ja viele kleine Stufen. Deswegen ist es eben nicht immer einfach damit getan, eine Situation zu beenden, indem man seine Entscheidung begründet.
Edit: Wobei jeder einzelne Satz als Erklärung schon reichen würde. Es darf halt nur nicht zuviel werden, am besten nichts beinhalten, was man selbst nicht erklären kann (woher kommt die Magie) usw. Er fragt das nicht, aber er grübelt halt genau über sowas - woher kommt sie, geht sie vielleicht einfach wieder usw.
Jap, so kann man es erklären - du deinem Kind, ich meiner großen Tochter und vielleicht (sehr wahrscheinlich) später auch meiner kleinen. Meinen Sohn würde das schon wieder völlig überfordern. Ich weiß, mein Sohn ist ein Extremfall. Aber zwischen "normal entwickelt und extrem auffällig (krank, Syndrom, warum auch immer) liegen ja viele kleine Stufen. Deswegen ist es eben nicht immer einfach damit getan, eine Situation zu beenden, indem man seine Entscheidung begründet.
Edit: Wobei jeder einzelne Satz als Erklärung schon reichen würde. Es darf halt nur nicht zuviel werden, am besten nichts beinhalten, was man selbst nicht erklären kann (woher kommt die Magie) usw. Er fragt das nicht, aber er grübelt halt genau über sowas - woher kommt sie, geht sie vielleicht einfach wieder usw.
lukasmateo
Dauerschnullerer
AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele
Sehr schön geschrieben!
Sehr schön geschrieben!
P
Paulchen
Blümchen
Mama Biber
AW: Immer öfter Ausraster mit 7 und ich hasse Bildschirmspiele
Ich habe hier und im anderen thread schon viel geschrieben, was auch wieder als Antwort auf diese posts passen würde und auf alles einzugehen ist unmöglich bei der Menge der Worte, die sich aber ja doch auch alle irgendwie einig und ähnlich sind. Nur eins herausgepickt:
Bei lukasmatteo: Ein Nein akzeptieren müssen.
Das ist so ein Satz. Was, wenn dein Kind dein Nein nicht akzeptiert, wenn es sich wehrt, schreit, trotzt?
Was dann?
Dann ist es erst wieder geliebt und angenommen, wenn es deine Vorstellung übernimmt und das Nein schluckt- dir zu liebe und weil es dann wieder 'gut' ist?
Warum nicht annehmen, dass das Kind das Nein gerade nicht erträgt? Warum ihm nicht verbalisieren, dass ich seine Wut/ Trauer verstehe? Es IST ja dennoch so, dass deine Grenze steht. Du hast sie gesetzt, dein Kind stößt daran. Und es ist überfordert. Und schreit. Warum diesem Bündel Verzweiflung noch aufbürden, dass einfach hinnehmen zu müssen?
Das Kind kann deine Erwartungshaltung in dem Moment nicht erfüllen. Aber du könntest ihm mit deinem Verständnis ein Stück entgegenkommen. Es tut unheimlich gut, in dieser Situation nicht auch noch um Mamas Liebe fürchten zu müssen, weil man selbst nicht lieb genug war.
Das macht für mich den Unterschied.
Die Grenze steht, so oder so. Aber einmal begleite ich das Kind und einmal lasse ich es auflaufen.
Ich habe hier und im anderen thread schon viel geschrieben, was auch wieder als Antwort auf diese posts passen würde und auf alles einzugehen ist unmöglich bei der Menge der Worte, die sich aber ja doch auch alle irgendwie einig und ähnlich sind. Nur eins herausgepickt:
Bei lukasmatteo: Ein Nein akzeptieren müssen.
Das ist so ein Satz. Was, wenn dein Kind dein Nein nicht akzeptiert, wenn es sich wehrt, schreit, trotzt?
Was dann?
Dann ist es erst wieder geliebt und angenommen, wenn es deine Vorstellung übernimmt und das Nein schluckt- dir zu liebe und weil es dann wieder 'gut' ist?
Warum nicht annehmen, dass das Kind das Nein gerade nicht erträgt? Warum ihm nicht verbalisieren, dass ich seine Wut/ Trauer verstehe? Es IST ja dennoch so, dass deine Grenze steht. Du hast sie gesetzt, dein Kind stößt daran. Und es ist überfordert. Und schreit. Warum diesem Bündel Verzweiflung noch aufbürden, dass einfach hinnehmen zu müssen?
Das Kind kann deine Erwartungshaltung in dem Moment nicht erfüllen. Aber du könntest ihm mit deinem Verständnis ein Stück entgegenkommen. Es tut unheimlich gut, in dieser Situation nicht auch noch um Mamas Liebe fürchten zu müssen, weil man selbst nicht lieb genug war.
Das macht für mich den Unterschied.
Die Grenze steht, so oder so. Aber einmal begleite ich das Kind und einmal lasse ich es auflaufen.