AW: Hochbegabung - bei euch!
Ist es letztendlich nicht auch wurscht? Nein, ich weiß. Antworten zu finden ist wichtig. Aber ob die Antwort nun lautet: Dieses Gefühl der ewigen Einsamkeit und Unverstandeheit kann darin liegen, dass Sie adoptiert sind und es zu früh wussten - oder: Sie sind hochbegabt.... Ist das nicht wurscht?
Bitte bitte lest meine Antwort nicht als Provokation!
Liebe Grüße
Kim
Liebe Kim,
ich habe mich ja nicht in die "Diagnose-Mühle" begeben, weil in meinem Leben alles so wunderbar war, sondern weil ich merkte, dass meine Schwierigkeiten mit meinem Leben eindeutig nicht mehr mit Durchhänger, Trauerarbeit oder was weiss ich erklärbar waren.
Dass dann letztendlich ganz was anderes rauskam, als ich erwartet habe, musste ich dann erst mal packen, aber es hätte auch sonstwas sein können.
Ich glaube, eine Abklärung macht dann Sinn (und zwar sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern!), wenn es Probleme gibt. Wenn man mit seinem Leben nicht klar kommt, wenn die Kinder massive schulische oder soziale Probleme haben - um einen Ansatzpunkt zu haben, wo man anfängt.
Es ist, um mal ein einfaches Beispiel zu nehmen, ein himmelweiter Unterschied in der Therapie, ob ein Kind in der Schule sehr schlechte Leistungen hat, weil es aufgrund von einer Hörschwäche die Lerninhalte trotz guter Intelligenz ganz einfach nicht mitbekommt - oder weil es die Lerninhalte so langweilig findet, dass es noch nicht mal mehr das Minimum macht und einfach abschaltet.
Noch ein Beispiel:
seit ich weiss, dass meine Lärmsensibilität die Ursache in meiner Reizoffenheit hat, dass das einfach eine Begleiterscheinung meines schnellen Computers da oben ist, kann ich damit umgehen. Ich weiss, es wird nicht weggehen, also suche ich mir Wege, wie ich die kritischen Situationen umgehen oder ertragen kann, und das fällt mir so leicht. Solange ich aber dachte, es sei pathologisch, eine Begleiterscheinung einer Reizfilterstörung, hat es mich jedesmal fertig gemacht, wenn ich bei Lärm so ausgetickt bin...
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An alle:
Wäre es nicht einfacher, wenn wir hier versuchen würden, Erwachsene und Kinder zu trennen?
Natürlich ist HB bei Kindern auch ein wichtiges, interessantes Thema, das sich auch nicht immer so ganz von HB bei Erwachsenen trennen lässt, aber hier soll es für einmal um "uns Grosse" gehen - ein zweites Thema wäre durchaus angebracht.
Und auf Wunsch könnten wir sowohl diese als auch eine allfällige Diskussion zum Thema Kinder & HB im NDS weiterführen, doch eigentlich finde ich es hier gut, und keiner, der hier Scheu hat, zu schreiben, was ihn bewegt, hat eigentlich einen Grund dazu.
Denn : Hochbegabung ist nichts, dessen man sich schämen muss.
Ein hochbegabter Erwachsener ist in erster Linie ein Mensch.
Ein hochbegabtes Kind ist in erster Linie ein Kind.
Die Wertungen, die Vorurteile entstehen zum Teil durch Nichtwissen, durch Neid, durch Fehlinformationen - und wie sollen diese verschwinden, wenn das Thema zum Tabu-Thema gemacht wird, das nur im stillen Kämmerlein besprochen wird?
Liebe Grüsse, Jacqueline