Als wir dann gesättigt waren und gepackt hatten verliessen wir die Unterkunft und auch diese Gastgeberin, die total lieb und aufgeschlossen war und hatten über 20 km vor uns. Es ging Bergauf und ab, ein sehr langes Stück der Reuss entlang. Es war etwas bewölkt und dadurch viel kühler. Perfektes Wanderwetter!
Wir liefen munter und wieder voller Motivation los.
Irgendwann fanden wir eine Stelle zum Baden und da es ja doch immer noch sehr warm war, machten wir dort Pause. Wir mussten dann schnell feststellen, dass der vermeintliche "weiche Einstieg" einfach nur enorm viel Schlamm ist. Ihr könnt euch vorstellen, was meine Offroad-Kids dabei für einen Spaß hatten!
Auch der Hund fand es lustig und drehte so richtig auf, was ich so gar nicht von ihm kenne! Die Herausforderung bestand dann darin, halbwegs sauber ich hatte 1 (in Worten: EIN) kleines Handtuch dabei! wieder in die Kleidung zu kommen. Naja... im Hotel erwartete uns ja eine Dusche!
Wir schafften es und liefen weiter. Was uns jedoch bei dem Schlammbad entging war der Wetterumschwung der stattfand.
Ein Gewitter zog just in dem Moment heran, wo wir links der Reuss und rechts dem Wald entlang liefen. Kein Dorf weit und breit. Es wurde dunkel, der Wind frischte auf und es grummelte gefährlich in den schwarzen Wolken. Ich bekam es dann recht bald mit der Angst zu tun und überlegte, ob ich die Polizei anrufen würde, wenn klar ist, dass wir es nicht weg schaffen rechtzeitig. Ich trieb die Mädchen an, schneller zu laufen. Ich sah auf der App, dass wir direkt auf ein Dorf zuliefen, dies jedoch noch über 2 km weit weg war. Wir liefen, nun tropfte auch wieder der Schweiss. Emilia kam nicht mit, also nahm ich ihren Rucksack. Es grollte und bald kam auch der Regen.
Ich hatte wirklich Schiss! Stephan rief an und wollte wissen, wie es so läuft. Ich schilderte ihm ausser Atem, dass es gerade WIRKLICH schlecht sei und wir einem Gewitter davonlaufen müssen.
Wir erreichten ein Bauernhaus, Emilia wollte ihre Regenjacke anziehen. Schliesslich hatte sie schon die letzten Tage merhfach geflucht, warum wir diese blöde Jacke bei der Hitze mitschleppen müssen. Endlich ergab es für sie einen Sinn!
Da es nicht wirklich stark regnete und ich schwitzte wie blöd, liess ich die Jacke wo sie war. Jennifer zog ihre Jacke auch über und wir entdeckten einen Storchennest direkt über dem Bauernhof und ein weiterer Storch der in der Wiese nach Nahrung suchte. Tolle Tiere!