"Warum unsere Kinder Tyrannen werden"

AW: "Warum unsere Kinder Tyrannen werden"

oki, war zu hart...
aber sag doch, wo bleibt das herz? wo bleibt die liebe?
wie kommt man überhaupt auf die idee, dass ein halbes jahr alter säugling seine mutter versklaven will?
und: zumindest Freunde sucht man sich doch selber aus, Hebammen und Ärzte auch ;) die sind gsd nicht von gott gegeben!
bei mir zu hause sagt man: sag mir, wer dein feund ist, und ich sage dir, wer du bist :)
 
AW: "Warum unsere Kinder Tyrannen werden"

hast du dich in der Wahl der Freunde und Ärzte noch nie vertan ?

lg
Bärbel

ehrlich... *kopfkratz-langenachdenk*
ich kann mich zumindest nicht daran erinnern.
alle meine Freunde sind noch meine Freunde und ich habe sie lieb nach wie vor. mit ärzten hatte ich gsd bis jetzt nicht besonders viel erfahrung. die, die ich habe ist eher positiv.
 
AW: "Warum unsere Kinder Tyrannen werden"

Ich habe gestern die Reportage gesehen, und fand den Mann wirklich gut.
Er hat schon Recht mit der Frage, wer heutzutage wen im Griff hat- die Eltern die Kinder oder umgekehrt. Es ging darum, dass Kinder es brauchen um sich entwickeln zu können, von den Eltern auch mal ein klares "nein" zu bekommen, und wirklich Kind zu sein statt Partner.

Bianca, du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Ich fand den Beitrag zwar viel zu kurz für die vielen angerissenen Themen, aber es waren teilweise gute Statements dabei.
z.B. fand ich seine Ausführungen gut, dass wir momentan in einer Generation leben wo man den Kindern eher Partner als Erzieher sein will. [...]
ich find auch den Ansatz gut, dass man Kinder auch mal was verweigern soll oder sich nicht gleich z.B. bei einem Gespräch unter Erwachsenen ausklinken soll nur weil das Kind was will. Ein Kind soll lernen, dass es auch mal warten muss. [...]

Sehr oft war der Satz zu hören "die Eltern wollen geliebt werden!" Er hat ja schon Recht dass wir versuchen, unseren Kindern zu geben was wir können. Und es ist bestimmt was Wahres dran, dass wir meinen, dass uns die Kinder nicht lieb haben wenn ihre Wünsche nicht erfüllt werden.

Ich habe den Beitrag und das Gespräch mit Jauch auch angeschaut und die Statements die der Autor da abgegeben hat, fand ich auch relativ akzeptabel. Die Beispiele, die Ihr anführt finde ich auch halbwegs einleuchtend. Mit dem Buch ist es ja genau so. Es stehen schon ein paar ganz wahre Sachen drin. Der Autor würde ja auch keinen Erfolg haben, wenn durchgehend offensichtlicher Schwachsinn drin stände. Allerdings sind 2 Sache aus dem Stern-TV Beitrag so nicht rausgekommen, auf denen er im Buch ständig rumreitet und die ich echt bedenklich finde:
Die Verallgemeinerungen: Glaubt man dem Buch sind bei uns so gut wie alle Kinder gestört und praktisch alle Eltern machen es falsch. Ein Beispiel: Angeblich leben wir fast alle symbiotisch mit unseren Kindern, womit er meint, dass wir unsere Kinder mit unseren eigenen Körperteilen verwechseln. Also, für wie gestört hält der uns, wenn er behauptet, wir könnten unsere Kinder nicht mehr von unserem großen Zehen unterscheiden! Das ist Elternbeschimpfung vom Feinsten und sowas regt mich auf!

Die Ausdrucksweise und maßlose Übertreibungen: Er schreibt z.B. von einer Gesellschaft, die ihre Kinder _hasst_, von _Tyrannen_ usw. Ich finde das reißerisch und auch ziemlich problematisch. Ob man mit sowas den Haß auf Kinder nicht herbeiredet? Da sind wir wieder beim Thema "Horror und Terror"...

Verena
 
AW: "Warum unsere Kinder Tyrannen werden"

nene, ich find den Typen ehrlich gesagt grenzwertig gefährlich in seinen Aussagen.... wenn ich sowas schon lese (aus dem Interview) :

Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen den Fehlern bei der Erziehung und die Verbreitung von AD(H)S?
Ja. Hinter den meisten Wahrnehmungsstörungen steht eine nicht entwickelte Psyche des Kindes. Immer mehr Kinder unterscheiden nicht zwischen Gegenstand und Mensch. Aufgrunddessen kann sich Wahrnehmung nicht entwickeln.

sorry, da hört´s für mich auf :bruddel:. Das ist schlichtweg falsch, er wird dafür auch weiß gott keine Belege haben. Mag sein, dass es seine persönliche Ansicht ist, aber das sagt dann ein seriöser Fachmensch auch. So ein Quatsch hört sich für jemand, der sich nicht auskennt, vielleicht nach einer wirklich tollen fundierten, differenzierten Aussage an, man darf aber nicht alles gleich glauben, was einer von sich gibt.

Das ADHS ist nur eine von zig Wahrnehmungsstörungen und die kann man nicht global über einen Kamm scheren. Ursache von Wahrnehmungsstörungen sind nicht eine wenig entwickelte Psyche (b.t.w. was soll das sein? ), sondern z.B. sensorische Integrationsprobleme, Über- oder Unterfunktion oder Störung von Sinnesorganen und Teilen des Bewegungsapparates, und deren Zusammenspiel, Störung von Transmitter- und Hormonsystemen usw.
Mit solchen Aussagen beschuldigt er die Eltern von AD(H)S -Kindern an der Erkrankung ihrer kinder schuldhaft beteiligt zu sein, das ist m.E. nach eine bodenlose Frechheit und Unsensibilität. Wer weiß, wie ADHS-Familien leiden, vor allem bis eine Diagnose gefunden ist, und wiesehr die meisten Eltern sich bemühen, ihrem Kind zu helfen und mit seinen Probs zu leben, der wird sowas wahrscheinlich auch eher mal nicht glauben...

genauso ein *** ist doch " ...Überprüfen Sie auf alle Fälle, ob Sie nicht in der Beziehungsstörung der Projektion sind, d.h. von ihm geliebt werden wollen."...

das ist psychologisches Geblubber, Projektion ist keine Beziehungsstörung, sondern ein vom ollen Papa Freud erdachter Abwehrmechanismus der Psyche, einer der Vielen, die völlig normal sind und jedem innewohnen. Das kann eine Beziehungsfalle werden, klar. Aber dass pubertierender Sohn sich eher an Mama als an "Fremden" reibt beim Erwachsenwerden, ist ein normales Verhalten und keine Beziehungsstörung... und glaubt jemand im Ernst, ein normaler im psychologischen Fachterminus nicht geläufiger Gesprächsteilnehmer hätt verstanden, was er da gesagt hat?
Ausserdem find ich es völlig normal, dass man möchte, dass der Sohn einen liebt, ich sähe eher eine Beziehungsstörung wenn´s nicht so wäre, ich weiß nicht, wo man da so so eben mal eine Beziehungsstörung draus basteln kann ...:rolleyes:.

lg
 
AW: "Warum unsere Kinder Tyrannen werden"

Die Verallgemeinerungen: Glaubt man dem Buch sind bei uns so gut wie alle Kinder gestört und praktisch alle Eltern machen es falsch. Ein Beispiel: Angeblich leben wir fast alle symbiotisch mit unseren Kindern, womit er meint, dass wir unsere Kinder mit unseren eigenen Körperteilen verwechseln. Also, für wie gestört hält der uns, wenn er behauptet, wir könnten unsere Kinder nicht mehr von unserem großen Zehen unterscheiden! Das ist Elternbeschimpfung vom Feinsten und sowas regt mich auf!

Hallo Verena,

ich finde, der Hr. Winterhoff hat da aber doch gar nicht mal so Unrecht. Wie oft hört man von Eltern, dass sie z.Bsp sagen "Meine Kinder sind mein Leben" bzw "Ich könnte ohne meine Kinder nicht leben!"

Ich finde solche Aussagen von Eltern z.Bsp bedenklich. Nicht nur, weil man damit den Kindern eine Verantwortung aufbürdet, die sie niemals tragen können, sondern auch, weil es ein Abhängigkeitsverhältnis ausdrückt, was mE nicht gesund ist.

Ich liebe meine Kinder, egal og leiblich, stief- oder Pflegekinder, alle aus tiefstem Herzen. Ja, ich würde mich sogar zu den "Löwenmüttern"zählen und ich gebe auch zu, dass ich, wenn es meine Kinder betrifft, nicht immer objektiv bin.

Aber mein Leben mache ich von ihnen nicht abhängig. Meine Kinder bereichern mein Leben, jedes auf seine ganz einmalige wunderbare Art und Weise, aber sie machen es nicht alleinig aus, denn ich habe auch vor meinen Kindern gelebt und mein Leben genossen.

Meine Schwiegermutter pflegt zu sagen:"Kinder sind das, was Eltern aus ihnen machen. Also sucht die Fehler nicht beim Kind, sondern bei den Eltern und man findet immer die Ursache!"So unrecht hat sie damit nicht.

sicherlich, Niemand hört es gern, dass man was falsch macht, schon gar nicht, wenn es um die Erziehung der eigenen Kinder geht, aber im Endeffekt sind wir es, die wir in den Spiegel sehen müssen, wenn was schiefläuft, denn dann haben wir als Eltern was falsch gemacht.

Gruß,
Berrit

Ich halte es bei der Erziehung meiner Kinder ja mit Reinhard Mey, der einmal sagte "Egal wie man seine Kinder erzieht, man macht es immer falsch. Hauptsache man macht es mit so viel Liebe wie möglich falsch!"
 
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Tigerchen ganz ehrlich:

Selbst meine Mutter (und die ist wirklich die allerbeste Mami ever für mich gewesen :herz:) hat mich davor gewarnt, meine Kinder, und da waren beide deutlich unter einem Jahr, nicht immer gleich aus dem Bett zu holen, in mein Bett reinzunehmen, immerzu mit mir rumzutragen etc.

Dahinter stand ganz klar die Sorge, sich einen kleinen Hausdrachen ranzuzüchten. Also kann ich mir schon denken, wie solche Fragen zustande kommen.

:huhu:
 
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