AW: Update Kann-Kinder
Lulu,
das ist mir schon klar.
Ich habe hier auch schon einen "Plan B" liegen für den Fall, daß es nicht klappt. Dann werde ich sie auf jeden Fall zum Ballett und, wenn sie mag, auch zum Blockflöten-Unterricht anmelden, damit sie neben dem Kiga noch was anderes hat, was sie fordert. Und ein weiteres Kiga-Jahr hätte v.a. organisatorisch seine Vorteile, das ist nicht von der Hand zu weisen.
Allerdings liegen bei mir im Moment die Nerven echt blank. Bei Christina hat das Thema Einschulung oberste Priorität, dauernd fragt sie mich über die Schule aus, erzählt wieder vom Schnuppertag, wer alles schon sicher weiß, daß er/sie in die Schule kommt, was die anderen für Ranzen/Mäppchen haben etc. etc. Ich versuche dann immer zu bremsen und ihr klarzumachen, daß es bei uns eben noch nicht 100% sicher ist, aber so richtig scheint das nicht zu ihr durchzudringen. Für sie scheint es ganz klar zu sein: sie ist ein Vorschulkind und da sich in ihrer Vorschulgruppe derzeit alles nur um die Vorbereitung der Abschiedsfeier geht, wird sie natürlich auch Abschied vom Kiga nehmen. Ich muß da auf jeden Fall auch nochmal mit ihrer Erzieherin reden, wie wir das abfangen können, wenn es tatsächlich nichts werden sollte. Denn ich fürchte echt, daß da eine Welt für sie zusammenbrechen würde, so fixiert, wie sie im Moment auf die Schule ist. Sie will schon gar nicht mehr in den Kiga bzw. nur noch dienstags, wenn Vorschule ist, der Rest "interessiert sie nicht" (O-Ton Christina), dafür hat sie schon diverse Male gefragt, wann denn nun der 1. Schultag sei. *seufz*
Oh Mann, wenn doch endlich Mittwoch wäre, diese Ungewißheit und dieses Gefühl der Ohnmacht machen mich noch ganz kirre! Ich möchte endlich meinem Kind sagen können, so und so ist es jetzt und so machen wir jetzt weiter und nicht mehr dieses ständige vielleicht-vielleicht auch nicht, mit dem wir seit Monaten rummachen.
Maren,
die letzte Entscheidung liegt bei der Rektorin, die aber nach eigener Aussage viel Wert auf dieses schulärztliche Gutachten legt. Nächste Woche habe ich einen Gesprächstermin mit ihr, da werden wir dann sehen. Mehr als erklären, warum Christina nicht mitmachen wollte, kann ich nicht.
Jesse,
Euer Kompromiß gefällt mir gut, sowas käme bei meiner Tochter als Ersatzlösung bestimmt auch gut an!
Wobei ich das mit dem Immer-die-Jüngste-Sein gar nicht so schlimm finde. Ich war das auch und im nachhinein war ich sehr froh drüber; so konnte ich mir 1 Jahr Auszeit für ein Schuljahr in den USA nehmen und war nachher doch nicht die Älteste in meinem Abijahrgang. Außerdem geht es doch immer mehr darum, möglichst früh fertig zu werden und im Vergleich mit anderen Absolventen aus anderen Bundesländern, wo der Stichtag nicht mehr wie in Hessen der 30.06. ist, wird sie eh nicht mehr zu den Jüngsten gehören.
Auch denke ich nicht, daß die Kindheit mit der Einschulung zu Ende ist, sie bekommt einfach eine andere Qualität. Mein Kind möchte so gerne lesen, schreiben, rechnen lernen und all die anderen Dinge, die es in der Schule zu lernen gibt - warum sollte ich ihr das verwehren? Deswegen wird sie immer noch genügend Freizeit haben und Gelegenheit zum Toben und Spielen, aber sie wird auch in den Genuß einer Förderung kommen, die ich ihr mit zwei kleineren Geschwistern zu Hause so beim besten Willen nicht (mehr) bieten kann.
So, jetzt muß ich aber ins Bett, ich bin hundemüde und will alle Gedanken an Schule erstmal für die nächsten Stunden verdrängen,
LG, Bella :blume: