AW: Triple P / Dreikurs und andere Erziehungsstile - das Für und Wider
Also, meine beiden Skorpionweiber sind sehr streitbare Wesen, aber sie benehmen sich im Konflikt schlecht, nicht einfach nur so. Also, ein Wort gibt das andere oder ich muß etwas verbieten oder so. Dann streiten sie mit mir schimpfen oder die Kleine wirft sich oder irgendetwas auf den Boden.
Gehts mir gut, bin ich fit, kann ich den Konflikt klären. Gehts mir nicht gut bin ich reizbar schaukelt sich die Situation hoch.
Ich halte mich für verantwortlich.
Also gehe ich.
Dazu kommt, das meine Kinder es viel, sehr viel besser tolerieren können wenn ich gehe, als wenn ich sie irgendwo hinschicke.
Ein Versuch bei meiner großen Tochter endete mit einem völlig zerstörten Zimmer plus zerbrochener Fensterscheibe, und eine Gummizelle haben wir nicht.
Toben denn Eure Kinder nicht wenn ihr sie wegsperrt???
Ich kann sie gar nicht wüten lassen.
Was bei Märilu nicht geht, das weggehen, das geht bei uns gut und wird akzeptiert.
Notfalls würde ich mich auf auf dem Klo einschließen und aus dem Fenster rauchen und bis fünfzig zählen.
(Wenn kein Guido da ist ist aber doch meist ein anderer Großer da, das ist ein aussergewöhnlicher Glücksfall, denn ich würde Nimue auch nicht tobend allein in der Wohnung lassen)
Das ich mich entziehe fühlt sich für mich besser an, als meine Macht zu erproben und das Kind wegzusperren.
Meine großen Kinder ahmen mir nach und nehmen sich die Freiheit in einem Streit wegzugehen von mir und türenschlagend ihr Zimmer aufzusuchen. :-?
Kerstin, bleibt denn Dein Sohn in dem Zimmer in das Du ihn stecken würdest?
Oder mußt Du dann auch die Tür zuhalten?
Ich ganz persönlich mag den Umstand, das ich die größeren Körperkräfte habe nicht ausspielen.
Deshalb widerstrebt es mir wegzusperren. Beim Festhalten gibt es auch den Punkt wo ich denke, wenn es sich nicht fallen läßt, wenn sich mein Kind wehrt, dann habe ich kein Recht das fortzusetzen.
Das kann nur der Versuch sein, ihm zu helfen sich wieder zurück in seinen Körper zu begeben. Ich setze es ein, wenn mein Kind ausser sich ist und wenn es der Aufforderung mit mir Blickkontakt zu halten nicht mehr folgen kann. (das reicht in den allermeisten Fällen!)
Was mir im Bekanntenkreis auch auffällt, ist die inflationäre Handhabung der Time Outs, manche Kinder bekommen stündlich eins.
Ohne eine Lösung, die auch eine Erlösung ist, im Anschluß ist das Time Out ziemlich sinnlos. Die Beziehung muß am Ende wiederhergestellt sein, es muß wieder gut sein, auf beiden Seiten, darauf kommt es mir an.
Wenn es Kinder gibt, die gut damit umgehen können für sich zu sein, die dann auch zu sich finden und ruhig werden, gut!
(Aber bitte nicht sowas wie in der Supernanny, den Auspruch:"Jetzt weint er endlich" fan ich nur ekelhaft!)
Wenn es besser ist, man sieht sich in die Augen, oder man hält das Kind bis es sich wieder beruhigt, gut.
Letztlich muß doch jede Mutter spüren, was in ihrem Kind passiert. Deshalb finde ich diese Erziehungsprogramme mit den Methoden so schrecklich, weil sie eben nicht für jedes Kind passen. Weil was für das eine Kind gut sein kann, das andere tief verletzt.
Da ist Instinkt verlangt und ein Anwesendsein in der Beziehung.
Wieso soll ich Leine ziehen, wenn ich beschimpft werde?
wenn mich mein Kind beschimpft, dann kann ich sehr laut zurückschimpfen. Weil ich das selten mache (also nicht bei verkipptem Saft, überschwemmtem Bad oder so) erschrecken meine Kinder da schon genügend.
Bei der Pubertären reicht es langsam nicht mehr aus. Schade!
Silke