Au weiha, ein heikles Thema:
Ich war vom 9 - 16 Lebensjahr Meßdiener und zu Anfang auch ziemlich begeistert bei der Sache. Ich habe versucht, den Glauben (katholische Kirche) zu verinnerlichen und habe mir auch relativ schnell das "Wissen" um Kirche und Glauben angelernt und das für Glauben gehalten. D.h. ich konnte viele Gebete und Textpassagen auswendig und hab auch ganz eifrig den Meßdiener gegeben, aber mir ist irgendwann aufgegangen, dass das eigentlich kein "Glauben" ist und dann hab ich das Ganze sein lassen und hatte auch keine Lust mehr, mich damit zu beschäftigen.
Als 16 jähriger hat man halt andere Dinge im Kopf.
Ich hab aber für mich nie wieder aufgehört, über dieses Thema nachzudenken und für mich auch einen Kompromiss gefunden, mit dem ich leben kann: Ich denke schon, dass "da draussen" etwas ist; Macht, Wesenheit, Gott, wie auch immer man das benennen will. Aber ich tendiere eher in Schäfchens Richtung:
Schäfchen hat gesagt.:
dass er nicht alles gut machen kann in der Welt, dass er nicht so allmächtig ist alles Leid verschwinden zu lassen - selbst wenn er will. Er ist da und wacht über uns, aber er läßt die Menschen ihre Fehler machen, weil sie nur so aus ihnen lernen können.
Ich glaube allerdings eher, dass "Gott" dieses Universum erschaffen hat und dann nur noch sagte: "So, dann macht mal" Die Religionen und das Ganze drumherum haben erst die Menschen erfunden, damit sie sich an etwas halten können, wenn sie verängstigt, verzeifelt und/oder traurig sind.
Ohneha hat gesagt.:
Die Frage lautet nicht *Warum lässt Gott das zu*
sondern
die Antwort lautet :
*ich trage in Demut und Würde, was mir auferlegt wurde, denn ich glaube.*
Diese Worte kann vielleicht nur nachvollziehen, wer auch glaubt, für andere mag es ein pathetisches Gebabbel sein.
Für mich ist es so - und das hilft mir an jedem Tag, an dem ich zweifle und hadere mit meinem Leben.
Du hast Recht Jac: Ich kanns nicht nachvollziehen. Ich maße mir keineswegs an, Deinen Weg oder den von irgend jemand anderem, mit dieser Thematik umzugehen, in Frage zu stellen, aber ich weiß, das könnte nicht meiner sein. Ich fände es, glaube ich (denn zum Glück musste ich diese persönliche Katastrophe, die Du / Ihr erleiden musstet, nicht erleben), ziemlich unerträglich, wenn ich davon ausgehen würde, dass diese "Prüfungen" mir jemand "auferlegt". Demjenigen würde ich in Gedanken Feuer und Schwefel hinterherschmeissen, aber nicht an ihn glauben!!!
Versteh mich nicht falsch: Mir steht es überhaupt nicht zu, Deine Art von Trauerarbeit zu kritisieren oder so, ich wollte nur meine Sicht der Dinge darlegen.
Gruß
Darkdancer