AW: Rassismen in Pippi Langstrumpf
neger hat mal ne andere bedeutung gehabt, das ist heute anders. darüber ist es wirklich müßig zu diskutieren.
hier der ganze text auf wikipedia
herzlichen gruß
jackie[/QUOTE]
Hallo Jackie,
das ist ein bisschen ein Totschlag-Argument. Es haben sich in der Diskussion nun einige geäußert, die den Begriff "Neger" nicht als rassistisch empfinden, weil sie ihn eben nicht mit den Inhalten füllen, wie es andere tun. Obwohl ich den Begriff selbst nicht nutze, aber beruflich mit Sprache und ihrer Veränderung und Nutzung zu tun habe, macht es mir schon Probleme, wenn hier teils aus dem Bauch heraus, teils mit Argumenten getätigte Meinungsäußerungen einfach überbügelt wird. (Am Rande: Das machst Du doch sonst nicht! ) Denn schlicht hieße das nichts anderes: Wer den Begriff Neger in seinem Sprachgebrauch nutzen sollte oder ihn unverändert und kommentarlos vorliest, setzt sich dem Vorwurf des Rassismus aus, sei rassismusnahe. Oder verstehe ich da was nicht richtig?
Andersherum und deutlich: Wäre der Begriff Neger juristisch rassistisch einzuordnen, dann wäre Pippi Langstrumpf im Taka-Tuka-Land auf dem Index.
Und nochmal andersherum: Weils mich interessiert hat, habe ich Kontakt mit einem Kollegen der Duden-Redaktion aufgenommen. Die gehen davon aus, dass der Begriff Neger von ca. 25-50 Prozent der Bevölkerung als rassistisch empfunden wird. 50-75 Prozent empfinden genau das Gegenteil.
Der Gebrauch des Wortes Neger im rassistischen Sinn in Zeitungen und anderweitigen Publikationen ist jedoch gegen Null. Sprich: Wer es nutzt, für den ist es wertfrei. Wer es nicht nutzt, wirft Nutzern jedoch in relativ starkem Maß Rassismus vor. Die Gründe dafür dürften interessant sein.
Folge ist natürlich, dass das Wort immer stärker eine Belegung mit Negativ-Attributen erfährt und absehbar aus dem wertfreien Sprachgebrauch verschwinden wird. Die Ersatzbezeichnung "Schwarzer" für "Neger" ist jedoch ein fragwürdiger Fortschritt, weil es eine direkte Beschreibung eines Attributes ist, augen- und sinnenfällig. Während der Begriff "Neger" nur dem Lateiner das Attribut "schwarz" vor Augen malt, definieren wir nun in Deutschland angeblich "political correct" Menschen über ihre Hautfarbe schon in der Bezeichnung. Das empfindet ein alter Freund von mir, Nigerianer, seinerseits als eine Form von Rassismus.
neger hat mal ne andere bedeutung gehabt, das ist heute anders. darüber ist es wirklich müßig zu diskutieren.
hier der ganze text auf wikipedia
herzlichen gruß
jackie[/QUOTE]
Hallo Jackie,
das ist ein bisschen ein Totschlag-Argument. Es haben sich in der Diskussion nun einige geäußert, die den Begriff "Neger" nicht als rassistisch empfinden, weil sie ihn eben nicht mit den Inhalten füllen, wie es andere tun. Obwohl ich den Begriff selbst nicht nutze, aber beruflich mit Sprache und ihrer Veränderung und Nutzung zu tun habe, macht es mir schon Probleme, wenn hier teils aus dem Bauch heraus, teils mit Argumenten getätigte Meinungsäußerungen einfach überbügelt wird. (Am Rande: Das machst Du doch sonst nicht! ) Denn schlicht hieße das nichts anderes: Wer den Begriff Neger in seinem Sprachgebrauch nutzen sollte oder ihn unverändert und kommentarlos vorliest, setzt sich dem Vorwurf des Rassismus aus, sei rassismusnahe. Oder verstehe ich da was nicht richtig?
Andersherum und deutlich: Wäre der Begriff Neger juristisch rassistisch einzuordnen, dann wäre Pippi Langstrumpf im Taka-Tuka-Land auf dem Index.
Und nochmal andersherum: Weils mich interessiert hat, habe ich Kontakt mit einem Kollegen der Duden-Redaktion aufgenommen. Die gehen davon aus, dass der Begriff Neger von ca. 25-50 Prozent der Bevölkerung als rassistisch empfunden wird. 50-75 Prozent empfinden genau das Gegenteil.
Der Gebrauch des Wortes Neger im rassistischen Sinn in Zeitungen und anderweitigen Publikationen ist jedoch gegen Null. Sprich: Wer es nutzt, für den ist es wertfrei. Wer es nicht nutzt, wirft Nutzern jedoch in relativ starkem Maß Rassismus vor. Die Gründe dafür dürften interessant sein.
Folge ist natürlich, dass das Wort immer stärker eine Belegung mit Negativ-Attributen erfährt und absehbar aus dem wertfreien Sprachgebrauch verschwinden wird. Die Ersatzbezeichnung "Schwarzer" für "Neger" ist jedoch ein fragwürdiger Fortschritt, weil es eine direkte Beschreibung eines Attributes ist, augen- und sinnenfällig. Während der Begriff "Neger" nur dem Lateiner das Attribut "schwarz" vor Augen malt, definieren wir nun in Deutschland angeblich "political correct" Menschen über ihre Hautfarbe schon in der Bezeichnung. Das empfindet ein alter Freund von mir, Nigerianer, seinerseits als eine Form von Rassismus.