Einige von Euch haben es probehalber ja schonmal gemacht.
Ihr müßt nun die Augen und den Mund festlegen.
Dazu nehmt Ihr Stecknadeln und steckt sie an die Stellen, an denen Ihr später die Augen und den Mund haben wollt.
Um halbwegs die Proportionen abschätzen zu können, schaut Euch Eure Kinder an!
Bei den Augen ist zu beachten:
Je weiter auseinander, desto älter wirkt die Puppe!
Sind sie aber zu nahe zusammen, dann sieht es ein wenig aus, als ob die Puppe schielt!
Beim Mund ist gilt Ähnliches, je weiter nach unten Ihr den Mund setzt, desto älter wirkt die Puppe.
Zu weit nach oben wirkt wie Hasenscharte.
Bevor Ihr nun anfangt, müßt Ihr Euch darauf festlegen, was für ein Geswicht die Puppe bekommen soll.
Schlafaugen und Lächelmünder werden anders modelliert als Wachaugen und Oh-Münder!
Nochetwas Wichtiges:ich würde niemals das Gesicht einer Puppe in Gegenwart eines Kindes modelieren.
Die Puppe soll der Spielgefährte des Kindes sein wie sie ja auch ein Abbild des Menschen ist, wenn man dann unter den Augen des Kindes einen Nadel durch den Kopf der Puppe jagt, kann ein Kind nicht verstehen, warum man dies mit einer Puppe tun kann, aber nicht zB mit dem Geschwisterchen. Es kann auch bei einem älteren Kind (ab drei)dazu führen, dass das Kind die Puppe nicht akzeptiert, weil es der Illusion beraubt ist, es handele sich um ein PuppenKIND.
Das Puppenkind mit geöffneten Augen:
Nehmt die große Stopfnadel, oder, wer hat, die Puppennadel und etwas Abbindegarn!
Stecht am Hinterkopf, nicht ganz mittig, sondern beim rechten Auge etwas Rechts, beim linken Auge etwas links von hinten nach vorn durch den Puppenkopf!
Ihr müßt mit der Stopfnadel vorn dort ankommen, wo Ihr vorher die Stecknadel hattet, dh, eigentlich empfiehlt es sich anfangs, die Stecknadel erst zu entfernen, wenn die Stopfnadel schon vorn ein Stück herausschaut.
Zieht die Nadel mitsamt dem Abbindegarn von hinten nach vorn durch den Kopf. Lasst am Hinterkopf ca 5cm Garn stehen oder macht einen Knoten, dass Euch das Garn nicht druchrutscht.
Stecht nun ganz eng neben dem Punkt, an dem die Nadel herausgekommen ist, wieder in den Kopf, diesmal von vorn.
Es sollten zwischen 2 und 3 mm Platz zwischen den Stichen sein, es darf nicht in das selbe Loch gestochen werden!!! Schaut Euch die Richtung des Stichs auf dem Schema für Wachaugen an!
Führt die Nadel so durch den Kopf, dass sie ganz in der Nähe des ersten Einstichs wieder am Hinterkopf herauskommt! Zieht den Faden so fest, dass vorn der Trikotstoff wieder genau auf der Abbindung für die Querteilung aufliegt.
Achtet darauf, dass es nicht ZU FEST wird, sonst habt Ihr am Hinterkopf eine zu tiefe Innenbeule, die sich auch durch die Haare schwer ausgleichen lässt!
Macht nun einen Knoten, um zu fixieren, kontrolliert den richtigen Sitz und die richtge Straffheit und macht einen sehr festen Knoten!!! (Am besten mehrere)
Verfahrt nun mit dem anderen Auge genauso.
Bevor Ihr jedoch den zweiten Knoten macht, kontrolliert genau, ob die Augenhöhlen gleichmäßig sitzen auf einer Höhe sitzen und ob es auch sonst gleichmäßg aussieht. Lieber einmal mehr korrigieren, wenn die Augen erstmal gestickt sind, ist es schwerer, zu korrigieren!
Wenn Ihr soweit seid, dass die Augenhöhlen fertig sind, gehts mit dem Mund weiter. Hier beschreibe ich erstmal den Oh-Mund.
Stecht mittig am Hinterkopf, relativ mittig durch den Hinterkopf, achtet darauf, dass Ihr so nah wie möglich an der Stecknadel herauskommt und verfahrt ähnlich wie mit dem Auge! Für die Stichrichtung Schema für Oh-Mund beachten!
Zieht den Faden so fest, dass es nicht tiefer und nicht flacher als bei den Augenhöhlen ist, kontrolliert auf Gleichmäßigkeit und macht Eure Knoten!!
Nun werden die Augen gestickt.
Die gängigste Variante ist es, ein Sternchen mit Näh- oder Stickgarn zu sticken. Hierbei muss der Mittelpunkt des Sternchens direkt über der tiefsten Stelle der Augenhöhle liegen.
Weitere Möglichkeiten sind:
Mit dicker Wolle zweimal von rechts nach links sticken.
Mit Puppenfarbe Augen oder Pünktchen malen,
bei hellen Puppen ganz ohne Farbe, es bleibt wie es ist ,das gilt besonders für sogenannte Charakterfreie Puppen, diese werden vorrangig für ganz kleine Kinder verwendet um die Phantasie nicht in bestimmte vorgefertigte Bahnen zu lenken, (mit einer solchen Puppe ist es am leichtesten sowohl Trauer, Wut, Freude, Lachen, Glück und jede weitere Gefühlsregung zu spielen)
Schlafaugenpuppe:
Ihr verfahrt erstmal genauso, wie bei der Wachaugenpuppe.
Steckt also mit Stecknadeln Mund und Augen vor, so, als wäre es eine Wachpuppe.
Das Modellieren von Schlafaugen funktioniert allerdings dann etwas anders.
Schaut Euch das Schema für Schlafaugen an!
In diesem Falle werden die Stiche nicht quer, sondern von oben nach unten gesetzt.
Ihr stecht zuerst vom Hinterkopf, wieder bei rechtem Auge etwas rechts, bei linkem Auge etwas links in den Hinterkopf nach vorn.
Nur dürft Ihr bei Schlafaugen nicht genau an der Nadel ankommen sondern etwas seitlich. Und auch nicht direkt auf der Linie sondern etwas versetzt, schaut es Euch auf dem Schema an. Bitte jeweils nach der Rückkehr, festziehen, so dass der Faden fast vollständig unsichtbar wird, es entsteht eine Einbuchtung nach innen, die jedoch nicht tiefer als maximal 5mm sein sollte. Jeweils nach 1x hin und zurück, wird abgebunden, festgezogen und verknotet.
Wichtig: jeweils der untere Einstich vom äußeren Augenlid und der obere Einstich vom inneren Augenlid sollten etwa 2-3 mm über bzw unter der mittleren Teilungslinie sein. Verfahrt beim anderen Auge gegengleich!
Von Innenseite zu Außenseite des Augenlids sollen maximal 10-15 mm sein.
Lächelmund (Mund mit Mundwinkeln)
Der Lächelmund bzw Mund mit Mundwinkeln wird ähnlich gearbeitet, wie die Schlafaugen, nur sollen die Stiche nebeneinander sein. Verfahrt also genau wie bei den Schlafaugen nur auf gleicher Höhe. Beachtet auch hier das Schema für den Lächelmund!
Wenn Ihr mit dem Abbinden fertig seid, dann werden Mund und Augen gestickt bzw gemalt.
Die Augen sollen einen Bogen nach unten haben, wie auf meinem Bild.
Fangt direkt am Abbindeeinstich an und und hört am anderen auf.
Der Mund muss von Mundwinkel zu Mundwinkel reichen, wobei die Linie am Mundwinkel sehr zart anfängt, breiter wird wieder schmaler wird und schließlich am andern Mundwinkel aufhört.
Mundwinkel- bzw Lächelmundschema:
Oh-Mundschema:
Schlafaugenschema:
Wachaugenschema:
So, ich finde beschreibungstechnisch ist das der schwierigste Teil gewesen, mir selbst ist es schon so in Fleisch und Blut übergegangen, dass ich es im Schlaf mache.
Ich hoffe, ich habs nicht zu kompliziert erklärt.
Gruß Bine