AW: Männer in Röcken ..........
Hallo zusammen,
da ich derjenige bin, über den hier vermutlich diskutiert wird (?), darf ich vielleicht auch ein paar Zeilen dazu schreiben.
(ich lebe in Polch, Kreis MYK, und bin meines Wissens bislang der einzige Mann im Kreis, auf den die Beschreibung "Mann, Rock, Kinderwagen" zutrifft)
Zuerst mal: der Kleine <a href="Pascal"><img src="http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/1oun-4.jpg" border=0></a> saß im Kinderwagen, die Große schiebe ich nicht mehr. Ja richtig, ich hab sogar 2 Kinder und bin auch noch seit 11 Jahren glücklich verheiratet. Falsch allerdings ist, daß ich einen Damen-Minirock angehabt hätte. Ich mag mich jetzt nicht festlegen ... entweder war es am Samstag der schwarze Cordrock oder der braune Microfaserrock, aber egal, beide knapp kniebedeckend und definitiv von der Schneiderei im Ort genau nach meinen Vorstellungen für mich genäht. Dennoch, Miniröcke hab ich auch 2 Stück, und im Sommer trage ich die auch, wenn ich Kinderwagen schiebend zum Einkauf unterwegs bin.
Damit wären wir bei einer anderen Frage? Was bitte ist ein "Damen"-Rock? Da ich selber im Vertrieb tätig bin, darf ich Euch eines versprechen: wenn morgen in allen Medien der Rock für den Mann als absolutes must-have propagiert würde, und dann auch tatsächlich eine entsprechende Nachfrage entstehen würde ... innerhalb weniger Minuten gäbe es keine Damenröcke mehr in den Geschäften, weil die Händlier sie alle um-etikettiert hätten. Real gibt es nämlich keinen Unterschied, außer das Herrenröcke derzeit nur von einigen wenigen Designern zu meinem Meinung überhöhten Preisen verkauft werden. Jetzt komme mir bitte keine/r mit Taille-Hüfte-Verhältnis: ich habe eine ganz normale Figur, kaufe Hosen in der Herrenabteilung in 48, Sakkos in 52 (Schulterbreite), und gehe in jeden beliebigen Laden und passe in Röcke Größe 38 genau rein - naja, nicht jeden, bei Pimkie oder Orsay brauche ich 36 (Schmeichelgrößen). Davon abgesehen gibt es auch Männer mit dickem Hintern und Frauen mit Knackpo.
Frauenkleidung ist für mich:
- Kleidung, die bei der Frau eine Funktion erfüllt, die sie beim Mann nicht oder nur selten erfüllen kann (zum Beispiel der BH)
- Kleidung, die Frauen paßt, aber beim Mann nicht (zum Beispiel ein Slip aus der Damenabteilung, der dem Mann einfach nicht genügend "Stauraum" bietet)
- Kleidung, die weibliche Besonderheiten betont und damit beim Mann nach fehlgeschlagener Vortäuschung falscher Tatsachen aussieht (zum Beispiel ein Oberteil mit ausgearbeiteter Brust)
Alles ander ist erstmal nur Kleidung, auch wenn irgendwelche Marketingstrategen sich damit beim weiblichen Geschlecht bessere Verkaufserfolge versprechen und diese dementsprechend platzieren und bewerben.
Und was ist normal? Ist eine Bundeskanzlerin im Hosenanzug normal? Ist ein schwuler OB Berlins im perfekten Anzug normal? Und wenn der dann noch als Kanzlerkandidat antritt? Sind weltweit über die Hälfte der Männer krank, weil sie traditionell Rock oder Kleid tragen? (nicht nur die Schotten, auch die Griechen haben ihre Fustanella, die Inder ihren Sarong oder Lungi, im ganzen afrikanischen Raum gibt es verschiedene Gewänder wie z. B. die Dschellabah, ...) Ist die gesamte kathoische Geistlichkeit krank, weil sie in langen Kleidern rumlaufen (der Papst gar im weißen, und die Kardinäle in purpur!)? Sind alle Richter und Anwälte in ihren Roben krank? Jetzt kommt mir bitte nicht mit Deutschland oder Europa ... und fahrt nachher im japanischen Auto zum Griechen essen, setzt Euch dann zuhause wieder vor den koreanischen Fernseher, die Kinder spielen mit chinesischen Spielzeugen ...! Nein, die Welt ist ein Dorf, und es ist absolut normal daß wir alle mit einer Vermischung der Kulturen leben müssen. Davon abgesehen lebt Mode von der Veränderung, sonst liefen wir alle noch mit Feigenblatt herum.
Klar, daß Menschen gucken wenn sie etwas Ungewöhnliches sehen und das tue ich auch. Vielleicht muß ich auch ob des ungewohnten Bildes im ersten Moment schmunzeln. Mir muß und wird auch nicht alles gefallen, was ich an anderen sehe. Genauso akzeptiere ich auch, daß nicht alles an mir anderen gefällt. Kann es auch nicht. Ihr seht hier schon, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind, und auf der Straße laufen noch ein paar Menschen mehr rum. Entscheidend für mich ist, daß mir mein eigenes Spiegelbild gefällt und ich dazu stehe: ungewöhnlich ja, unmöglich nein!
So, dann wünsche ich Euch noch viel Spaß beim Diskutieren, und wer will kann auch gerne mal in die Männerrock-Foren schauen:
das Bekannteste
das derzeit Seriöseste
und diejenigen, die sich so "dafür" geäußert haben, sind gerne in meiner Gruppe "für den Rock am Mann" bei
wer-kennt-wen.de eingeladen.
Gruß
Jürgen
Nachtrag: im Forum von parsimony wurde auf diesen Thread hingewiesen. Ich schätze, das Interesse kommt daher ...