Haustiere Hundekauf - Vorsicht lang

Liebe Rita,

ich wünsche Dir die nötige Ruhe, ein Tier auszusuchen, das zu Euch passt. Mittlerweile weiß ich ja selber, wie schwer das sein kann. Wir sind anscheinend angekommen. Manchmal ergibt sich was, aber das weiß man nie vorher.

Ich drück Dich,

Annie
 
Vielleicht ist es ganz gut, dass es nicht dazu kommt. Vielleicht war es ein Trugschluss. Es wird keinen zweiten Benji geben. Man kann ihn nicht kopieren. Man kann den Verlust nicht wieder gut machen. All das ist mir dadurch jetzt erst bewusst geworden. Ich bin einem Traum hinterher gerannt, den der neue Hund wahrscheinlich gar nicht hätte erfüllen können.

Der Gedanke kam mir gerade auch beim Lesen und das finde ich eine ganz wichtige Erkenntnis :jaja:

Rein von deinem Geschriebenen her wäre die Züchterin wirklich keine, bei der ich guten Gefühls einen Hund kaufen würde. Dass sie viel Erfahrung hat, meinetwegen. (Keinen Hund an Familien abzugeben, wo ein Kind Angst hat, finde ich auch durchaus verantwortungsbewusst.) Und sicherlich möchte man einen Hund kaufen und nicht das Drumrum, aber so ein ganz gutes Bauchgefühl hätte ich bei der Züchterin wohl nicht gehabt und hattest du ja scheinbar auch nicht, wenn ich deine Beiträge richtig lese. Insofern denke ich auch, dass es besser ist, so wie es gekommen ist. Für euch wird sich irgendwann eine stimmigere Gelegenheit bieten.

Ich würde auch die Idee mit dem Tierheim aufgreifen. Oder nochmal Kontakt zu anderen Züchtern (auch anderer Rassen - ich würde mich da auch nicht so auf Golden Retriever versteifen) aufnehmen. Ich kann mir gut vorstellen, dass Finja in einem anderen Umfeld vielleicht ganz anders und weniger ängstlich reagiert. Muss natürlich nicht.
 
Rita, ich würd mich da nicht so reinstressen. Das ist meist keine gute Ausgangssituation für so eine Entscheidung. Und ich würde mich auch nicht auf eine Rasse fixieren. Meine Tante hatte 2 Golden Retriever. Der erste war super, ein richtig treudoofes Schaf. Der zweite war unberechenbar. Da steckst halt auch nicht drin wenn du einen Welpen nimmst! Ein bißchen Charakter haben alle, unabhängig von der Erziehung oder Sozialisierung.

Ich persönlich hatte bisher nur Problemhunde, aufgrunddessen würde ich mir nie wieder einen großen Hund anschaffen. Bei unserer Sally muss ich immer aufpassen, geh vorsichtshalber nur noch mit Maulkorb raus, weil kein Hund und keine Katze vor ihr sicher ist. Bei ihr ist es schon so, dass sie nicht sozialisiert wurde (war ein reiner Wohnungshund bei Amerikanern, bis sie mit 1 1/2 zu anstrengend wurde) und ein unwahrscheinliches Stressbündel ist. Um sie richtig auszupowern und das sie mal "runterkommt", hilft nur Radfahren. So gern ich den Hund habe, aber es ist echt anstrengend. Was ich damit sagen will, such nicht du den Hund aus, lass den Hund dich aussuchen. Die Energie zwischen ihm und der Familie muss stimmen. Und dabei isses egal ob er klein, groß, dick, dünn oder was auch immer ist.

LG Conny
 
Golden Retriever und auch Labradore sind verfressen, ja. Vor zig Jahren machte mal die Nachricht die Runde, dass in England ein Labrador einen 7-Kilo-Truthahn weggeputzt hatte. Unser Labbi hatte den Spitznamen "Gelber Sack" weg - da ging einfach alles rein. Die Retrieverhündin, die wir zuletzt hatten, hieß im Nebenberuf "Schwein" - rate, warum. Und ebenfalls ja, in den letzten zwei, drei Jahrzehnten sind die Tüdel furchtbar auf weiß hin gezüchtet worden. Gold ist da kaum noch was...

Nur, so insgesamt, ich würde dir auch eher zum Tierheimhund raten. Die geben zwar keine Hunde "tageweise" raus - was soll der Hund davon halten? Hierhin, dorthin, doch wieder zurück, ach nee, heute wieder mit... das hält doch kein Tier aus. Unseren durften wir drei Tage mitnehmen, weil das die letzte Probe war, ob wir ihn nehmen oder nicht. Und auch bei uns war dieser Hund alles, was wir eigentlich nicht wollten - aber vom Typ ist er genau das, was wir brauchen: ruhig, kinderfreundlich, tiefenentspannt. Natürlich aber auch ein Überraschungspaket: nach sechs Monaten pöbelte er alles an, was Hund hieß und Rüde war. Unberechenbar. Eben noch geschnüffelt und im nächsten Moment Hundekampf. Nach jetzt bald zweieinhalb Jahren glaube ich, dass ich das in den Griff bekomme - mit Mühe, Leckerchen und aber auch ganz harter Hand, wenn er nicht abläßt. Auf der anderen Seite hat er seine Angst vor älteren Männern verloren...

Jedenfalls, wenn ihr erstmal mit einem Tierheimhund auf Spaziergängen "übt", denke ich auch, dass deine Kleinste sich eher an den Hund gewöhnt und mit ihm umzugehen lernt. Und dann sieht die Frage nach einem Hund möglicherweise ganz anders aus.

Salat
 
Gut ist ja auch, dass die Mitarbeiter die Tiere in der Regel kennen und einschätzen können. Und die wollen dir keinen Hund verkaufen, sondern ihren Schützling in möglichst optimale Hände geben. Und viele Tierheime bieten auch Hundekurse an. Gut, hier bei uns im Ruhrgebiet ist es extrem schwierig, wenn man jetzt keinen ausgewachsenen Kangalrüden oder einen Listenhund haben möchte, aber ibn den kleineren Städten im Umland gibt es auch Familienhunde...
 
Hallo,

Ich habe ja fast ein schlechtes Gewissen, schleiche hier Rum und habe viel nachgedacht. Ich verstehe eure Argumente bezüglich Tierheimhund.
Ich möchte ein Hundebaby. Ich habe lange überlegt ob ich das sagen darf. Oder ob ich dann angegriffen werde. Ob es überhaupt richtig ist das zu möchten. Hab mich gefragt, warum ich das eigentlich möchte.
Ich hatte zwei Welpen und das war so eine schöne Zeit. Mir würde etwas fehlen, wenn ich diese Zeit verpassen würde.

So ist das. Wir haben jetzt eine Züchterin gefunden die Anfang des Jahres Welpen abzugeben hat. Es sind kleinere Hunde, etwa 40-44cm. Der Charakter scheint genau so zu sein, wie ich das gerne hätte. Ich glaube, das könnte gut werden. Die Welpen kommen Mitte Oktober zur Welt. Mal sehen.

Liebe Grüße
Rita
 
Ich find Hundebabys ja auch süß. Hab noch keinen gehabt, aber dafür mein Mann. Der wiederum sagt, nie wieder. Für ihn war die Zeit einfach viel zu anstrengend sie stubenrein zu bekommen und immer da zu sein und auch mal nicht zu wissen was will das Viecherl eigentlich grad von mir (im Grunde genommen isses ja fast wie ein richtiges Baby, nur das es nicht ganz solange dauert bis sie einigermaßen selbständig werden). Er sagt, nur die süßen Kulleraugen und seine putzige Schnauze haben ihn davor geschützt, dass er ihn gegen die Wand wirft :hahaha: - ich hoffe du weißt wie das gemeint ist.

Wissen muss es doch letztendlich jeder selbst. Ich hoffe es ist der richtige Welpe für euch dabei!

LG Conny
 
wir hatten ja eine Welpe, das ist schon wunderschön. Ich lieb unseren Hund ja über alles aber einfach waren die ersten anderthalb jahre nicht... da hab ich mir oft einen älteren Hund gewünscht mit dem ich "schön" spazieren gehen kann, walken, am Rad fahren. Der mir nicht an der Leine pöbelt usw. .... es ist eine Menge Erziehungsaufwand und wenn man das nicht leisten kann büsst der Hund es sein Leben lang, dessen muß man sich bewußt sein.
Wir haben unseren Hund zu einem Ausbilder gegeben, weil wir es nicht leisten konnten, sowohl zeitlich als auch von der Erfahrung her, wir werden von manchen Leuten deshalb blöd angemacht.
Aber ich stehe dazu: ein Hund MUSS ausgebildet werden, muß erzogen werden. Egal wie groß, auch ein Rehpinscher muß sich benehmen.
Und wer sich nicht sicher ist dass er das selbst leisten kann oder eben ggf. den Hund woanders schulen lassen kann der darf nicht an sich denken sondern muß im Interesse aller denken, man will ja ein Hundeleben lang aneinander freude haben.

wenn du das leisten kannst - warum denn nicht? irgendjemand muß ja auch die Hundebabies nehmen :herzchen:
 
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