Golden Retriever und auch Labradore sind verfressen, ja. Vor zig Jahren machte mal die Nachricht die Runde, dass in England ein Labrador einen 7-Kilo-Truthahn weggeputzt hatte. Unser Labbi hatte den Spitznamen "Gelber Sack" weg - da ging einfach alles rein. Die Retrieverhündin, die wir zuletzt hatten, hieß im Nebenberuf "Schwein" - rate, warum. Und ebenfalls ja, in den letzten zwei, drei Jahrzehnten sind die Tüdel furchtbar auf weiß hin gezüchtet worden. Gold ist da kaum noch was...
Nur, so insgesamt, ich würde dir auch eher zum Tierheimhund raten. Die geben zwar keine Hunde "tageweise" raus - was soll der Hund davon halten? Hierhin, dorthin, doch wieder zurück, ach nee, heute wieder mit... das hält doch kein Tier aus. Unseren durften wir drei Tage mitnehmen, weil das die letzte Probe war, ob wir ihn nehmen oder nicht. Und auch bei uns war dieser Hund alles, was wir eigentlich nicht wollten - aber vom Typ ist er genau das, was wir brauchen: ruhig, kinderfreundlich, tiefenentspannt. Natürlich aber auch ein Überraschungspaket: nach sechs Monaten pöbelte er alles an, was Hund hieß und Rüde war. Unberechenbar. Eben noch geschnüffelt und im nächsten Moment Hundekampf. Nach jetzt bald zweieinhalb Jahren glaube ich, dass ich das in den Griff bekomme - mit Mühe, Leckerchen und aber auch ganz harter Hand, wenn er nicht abläßt. Auf der anderen Seite hat er seine Angst vor älteren Männern verloren...
Jedenfalls, wenn ihr erstmal mit einem Tierheimhund auf Spaziergängen "übt", denke ich auch, dass deine Kleinste sich eher an den Hund gewöhnt und mit ihm umzugehen lernt. Und dann sieht die Frage nach einem Hund möglicherweise ganz anders aus.
Salat