Ich bin auch darüber gestolpert und hätte daher bei dieser Züchterin nur einen Rüden genommen. Ich hatte schon zwei Rüden, die beide nicht kastriert waren. Da hätte ich zumindest noch das Gefühl gehabt, dass ich damit klarkommen kann. Mit einer Hündin, die regelmäßig läufig wird, hätte ich nicht leben können, weil unser leben dazu zu unflexibel ist. Beispiel Urlaube. Man kann ja nie sicher sein, ob man mit der Hündin wegfahren kann, wenn man nicht genau weiß, ob sie läufig wird.
Ich kann über die vertraglichen Folgen nichts sagen, weil ich von der Züchterin keinen Vertrag gesehen habe. Ich weiß nicht, ob sie eine Vertragsstrafe fordert oder einen "Züchtungszwang" auf Nachfrage. Das waere für mich ein absolutes No Go gewesen.
Die Züchterin war sehr erfahren und ihr Bauchgefühl wegen Finja war bestimmt berechtigt. Da hat sie sich ganz richtig verhalten, denke ich. Über das Umfeld (12 große Hunde plus 9 Welpen in einem Einfamilienbungalow), Welpenstube im Wohnzimmer, der Zustand des Hauses und des Wohnzimmers (das war wirklich gruselig) kann man sich streiten. Ich habe mir halt gesagt, ich will einen Hund kaufen und nicht das Haus... Das Umfeld war nicht so, dass es mit Finja gut hätte gehen können. Wir mussten lange vor dem Haus warten, bis die Frau ihre laut bellenden 12 Hunde verstaut hatte. Zwei liefen trotzdem noch frei herum. Sie sind ja fast in Finjas Augenhöhe (sie ist relativ klein) und kamen ungebremst auf sie zu. An meinem Mann sprang der eine Hund sogar hoch, ohne dass er zurückgerufen wurde (geht gar nicht, finde ich). Die Frau nahm sich nur eine halbe Stunde Zeit für uns, dann kam jemand mit einem Hund zum trimmen vorbei und sie verschwand. Wir blieben mit ihrem Mann alleine und bekamen von ihr nicht einmal einen Abschiedsgruß.
Nein, trotzde: sie hatte viel Ahnung von Hunden und vermutlich hatte sie in Bezug auf Finja auch recht. Sicherlich ist es sinnvoll, über alles nochmal nachzudenken und über Größe, Alter und Rasse nachzudenken.
Wir werden nichts übers Knie brechen und einfach weitersuchen.
Es muss auch kein Welpe sein, aber ich möchte keinen älteren Hund. Maximal 2 Jahre alt waere für mich noch okay.
Warum ein Goldie? Ich hatte einen Dackel als Kind bis ich 25 war. Ein schwieriger Hund, aber mein bester Freund. Er wurde von einem Schäferhund totgebissen. Daher wollte ich nie mehr einen kleinen Hund. Danach bekam ich meinen Golden Retriever. Benji war ein Traumhund. Er war sehr gelehrig, sehr brav, bellte so gut wie nicht, machte nichts kaputt, liebte Kinder und konnte niemandem etwas zu leide tun. Sein größter Fehler war, dass er an keinem Tümpel vorbei kam und sich in jede Pfütze schmeißen musste
Er war durch und durch mein Hund. In der Zeit, in der ich studierte, kümmerte sich meine Mutter um ihn. Als ich dann anfing zu arbeiten, musste er unter der Woche zu ihr umziehen. Meine Mutter trennte sich dann von ihrem Lebensgefährten und kam alleine mit dem großen Hund nicht mehr klar. Mit sechs Jahren mussten wir ihn weggeben. Ich arbeitete damals ganztags, konnte den Hund nicht nehmen, meine Mutter konnte ihn nicht behalten. Es hat mir das Herz gebrochen. Seither war mein großer Traum, wieder einen Goldie zu haben.
Vielleicht ist es ganz gut, dass es nicht dazu kommt. Vielleicht war es ein Trugschluss. Es wird keinen zweiten Benji geben. Man kann ihn nicht kopieren. Man kann den Verlust nicht wieder gut machen. All das ist mir dadurch jetzt erst bewusst geworden. Ich bin einem Traum hinterher gerannt, den der neue Hund wahrscheinlich gar nicht hätte erfüllen können.
Was Andrea geschrieben hat, hilft mir sehr: manchmal muss man eben länger warten, als man eigentlich zu warten bereit ist. Aber die Zeit wird kommen.
Liebe Grüße
Rita