Haustiere Hundekauf - Vorsicht lang

Es gibt halt Züchter, die aus welchen Gründen auch immer nur ein begrenzte Zahl an Zuchttieren haben, die sich dann aber vertraglich zusichern lassen, auf ihre Tiere zurückgreifen zu dürfen,(ob das bei Hündinnnen auch üblich ist, weiß ich nicht, könne aber auch sein). Dann rufen die halt nach ein zwei Jahren an, dass der Hund "ranmuss". Käme für mich aber auch nicht in Frage: Wenn ich mit meinem Rüden nicht klarkommen würde, trotz Hundeschule, trotz Training, (und ich kenne Frauen, die große, eigentlich gut erzogene Rüden haben, die z.B. gar nicht auf andere Rüden können, und dann halt mal einen vierzig Kilo Hund davon ab, loszulegen) dann würde ich eher über eine Kastration nachdenken, als daran meinen Hund wegzugeben!
 
Und ich kann aus der eigenen Erfahrung sagen, dass eine Kastra das Verhalten des Hundes anderen Rüden gegenüber nicht ändert. Ich hab das gegen den Willen meines Tierarztes gemacht, weils der Hundetrainer anwies ... danach drehte der Hund völlig ab und er schmiss uns aus dem Kurs. Rambo war Zeit seines restlichen Lebens nicht gut auf andere Rüden zu sprechen. Aber er ist ein recht passabler Familienhund geworden. :herz:
 
Hab jetzt noch mal geguckt, und es gibt wohl echt viele Züchter, die sofort Herpes bekommen, wenn en Intressent den Hund kastrieren lassen will. Sie begründen das damit, die Kastration sei eine Verstümmelung, die nur aus Bequemlichkeit durchgeführt werde.
Muss ja jeder selber wissen, und betimmt ist es auch nicht das Wundermittel gegen jedes Problem....aber ich finde es gibt wenig schlimmeres bei der Tierhaltung, als wenn sich die Haustiere ungeplant ungewollt und ungebremst vermehren.
 
... und ich würde dem gerne hinzufügen, dass ich das als Hundebesitzer eben gerne selbst entscheiden würde. Unsere Schäferhündin wurde z.B. ungeplant trächtig...!
 
Ok, danke. So richtig nachvollziehen kann ich die Begründung nicht, muss ich wohl auch nicht, aber für mich persönlich wäre das wohl ein Grund, von dieser Züchterin keinen Hund zu nehmen. Über mein Tier möchte ich gerne selbst entscheiden, so wie ich es für richtig erachte. Und in Anbetracht von z.B. Scheinträchtigkeit (oder Dauerrolligkeit bei Katzen - gibt es sowas auch bei Hündinnen?) scheint mir eine Kastration tatsächlich manchmal zum Wohle des Tieres zu sein. Manchmal sicherlich auch nicht, aber so ein pauschales Kastrationsverbot finde ich schwierig. Und was wäre eigentlich die Konsequenz, wenn ich den Hund doch einfach kastrieren lasse?

Gut, geht jetzt am eigentlichen Thema vorbei, fiel mir nur ins Auge.
 
Ich bin auch darüber gestolpert und hätte daher bei dieser Züchterin nur einen Rüden genommen. Ich hatte schon zwei Rüden, die beide nicht kastriert waren. Da hätte ich zumindest noch das Gefühl gehabt, dass ich damit klarkommen kann. Mit einer Hündin, die regelmäßig läufig wird, hätte ich nicht leben können, weil unser leben dazu zu unflexibel ist. Beispiel Urlaube. Man kann ja nie sicher sein, ob man mit der Hündin wegfahren kann, wenn man nicht genau weiß, ob sie läufig wird.
Ich kann über die vertraglichen Folgen nichts sagen, weil ich von der Züchterin keinen Vertrag gesehen habe. Ich weiß nicht, ob sie eine Vertragsstrafe fordert oder einen "Züchtungszwang" auf Nachfrage. Das waere für mich ein absolutes No Go gewesen.

Die Züchterin war sehr erfahren und ihr Bauchgefühl wegen Finja war bestimmt berechtigt. Da hat sie sich ganz richtig verhalten, denke ich. Über das Umfeld (12 große Hunde plus 9 Welpen in einem Einfamilienbungalow), Welpenstube im Wohnzimmer, der Zustand des Hauses und des Wohnzimmers (das war wirklich gruselig) kann man sich streiten. Ich habe mir halt gesagt, ich will einen Hund kaufen und nicht das Haus... Das Umfeld war nicht so, dass es mit Finja gut hätte gehen können. Wir mussten lange vor dem Haus warten, bis die Frau ihre laut bellenden 12 Hunde verstaut hatte. Zwei liefen trotzdem noch frei herum. Sie sind ja fast in Finjas Augenhöhe (sie ist relativ klein) und kamen ungebremst auf sie zu. An meinem Mann sprang der eine Hund sogar hoch, ohne dass er zurückgerufen wurde (geht gar nicht, finde ich). Die Frau nahm sich nur eine halbe Stunde Zeit für uns, dann kam jemand mit einem Hund zum trimmen vorbei und sie verschwand. Wir blieben mit ihrem Mann alleine und bekamen von ihr nicht einmal einen Abschiedsgruß.

Nein, trotzde: sie hatte viel Ahnung von Hunden und vermutlich hatte sie in Bezug auf Finja auch recht. Sicherlich ist es sinnvoll, über alles nochmal nachzudenken und über Größe, Alter und Rasse nachzudenken.

Wir werden nichts übers Knie brechen und einfach weitersuchen.

Es muss auch kein Welpe sein, aber ich möchte keinen älteren Hund. Maximal 2 Jahre alt waere für mich noch okay.

Warum ein Goldie? Ich hatte einen Dackel als Kind bis ich 25 war. Ein schwieriger Hund, aber mein bester Freund. Er wurde von einem Schäferhund totgebissen. Daher wollte ich nie mehr einen kleinen Hund. Danach bekam ich meinen Golden Retriever. Benji war ein Traumhund. Er war sehr gelehrig, sehr brav, bellte so gut wie nicht, machte nichts kaputt, liebte Kinder und konnte niemandem etwas zu leide tun. Sein größter Fehler war, dass er an keinem Tümpel vorbei kam und sich in jede Pfütze schmeißen musste :-)
Er war durch und durch mein Hund. In der Zeit, in der ich studierte, kümmerte sich meine Mutter um ihn. Als ich dann anfing zu arbeiten, musste er unter der Woche zu ihr umziehen. Meine Mutter trennte sich dann von ihrem Lebensgefährten und kam alleine mit dem großen Hund nicht mehr klar. Mit sechs Jahren mussten wir ihn weggeben. Ich arbeitete damals ganztags, konnte den Hund nicht nehmen, meine Mutter konnte ihn nicht behalten. Es hat mir das Herz gebrochen. Seither war mein großer Traum, wieder einen Goldie zu haben.

Vielleicht ist es ganz gut, dass es nicht dazu kommt. Vielleicht war es ein Trugschluss. Es wird keinen zweiten Benji geben. Man kann ihn nicht kopieren. Man kann den Verlust nicht wieder gut machen. All das ist mir dadurch jetzt erst bewusst geworden. Ich bin einem Traum hinterher gerannt, den der neue Hund wahrscheinlich gar nicht hätte erfüllen können.

Was Andrea geschrieben hat, hilft mir sehr: manchmal muss man eben länger warten, als man eigentlich zu warten bereit ist. Aber die Zeit wird kommen.

Liebe Grüße
Rita
 
Ach ja: und ich war sehr erstaunt, wie sich die Rasse in den letzten beiden Jahren verändert hat. Benji war ein schlanker, wenn auch sehr großer Rüde. Er war hellbraun und überhaupt nicht verfressen. Die heutigen Goldies waren fast weiß, sehr wollig, sehr massig. Und angeblich wahnsinnig verfressen.
Ich hatte nicht erwartet, dass es sich schon rein äußerlich so stark geändert hat.

Liebe Grüße
Rita
 
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