Ganztagesschulen

Ich bin für die Einführung von Ganztagesschulen

  • Ja

    Abstimmungen: 7 100,0%
  • Nein

    Abstimmungen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    7
Ich war Hortkind und fand es schrecklich! Meine Tochter fand es gut.
Das kommt darauf an wie der hort ist. Allerdings finde Jacs Argument wichtig:
Ich bin schon auch der Meinung, dass Kinder durch die Schule selbständiger werden müssen, dass wir Eltern einen Teil der Verantwortung abgeben können - aber die Schule nur als "Aufbewahrungsanstalt" zu nutzen, finde ich erschreckend. Ich sehe mich _auch_ als Ausgleich zu dem, was da in der Schule auf meine Kinder einstürmt - und damit meine ich nicht das rein schulische- um ihnen einen "sicheren Hort" zu bieten...

Ich war schon alleinerziehend und mußte Ausbildung, Schule, Schichten, Vollzeit und Wochenenden arbeiten.
Ich habe meine Sohn schon ganztags betreuen lassen müssen. Krippe, Kindergarten, Hort.
MIR geht es damit nicht gut. Und ich hatte auch nicht das Gefühl das es ihm besonders gut damit geht.

Ich erlebe meine Kinder nicht mehr genug, ich habe das Gefühl von Entfremdung.

"Ihnen einen sicheren Hort bieten"- ja dafür, selbst mit der Konsequenz materieller Einbußen. Das ist mir wichtiger.
:jaja:

Silke
 
Hallo,
ich bin im Großen und Ganzen dafür :jaja:
Allerdings hängt das sicherlich auch sehr von der Qualität der Schule ab.

Wir haben hier eine sehr schöne Schule, auf der ich auch war, die mittlerweile auch die Ganztagbetreuung anbietet. Schon damals gab es "außerschulische" Aktivitäten wie Chor, Sport AGs, Kunst AG etc., aber auch Hausaufgabenbetreuung & Nachhilfe.

Mittlerweile wurde das Programm noch um einiges erweitert.

:winke: Sonja
 
Sally hat gesagt.:
Aber man kann ja zum Glück auswählen.

In der Schweiz nicht.
Da gibt es einfach die Grundschule, die sich im Dorf bzw. in grösseren Orten im Quartier befindet und da geht das Kind hin. Diese Schulen sind nach dem kantonalen Lehrplan ausgerichtet und in keiner Weise spezialisiert nach verschiedenen Philosophien. Ausgenommen davon sind nur Sonderschulen für Minderbegabte oder Körperbehinderte.
Wer das nicht möchte, weil er seine Kinder z.Bsp. auf eine Montessori-Schule, eine Waldorf-Schule oder eine Hochbegabten-Schule schicken möchte, der kann das tun - und monatlich so ab 1000 Euro berappen - also nicht wirklich eine Alternative :-?

Wenn ich also nicht aussuchen kann, auf welche Schule meine Kinder kommen (und wir sind hier noch vergleichsweise gut bedient!), dann möchte ich wenigstens ausgleichen, was ich an der Schule weniger gut finde.

Liebe Grüsse, Jacqueline
 
Nur kurz:

Muss mir gleich den Luxus gönnen und "high qualified" (hatte gestern ein Bewerbungsgespräch, da wurde mir das gesagt) zur Krabbelgruppe. "ironie!"

Also freie Schulwahl ist hier auch nicht wirklich angesagt. Das geht nach Einzugsgebiet. Deswegen haben ja unsere Bekannten ihr Kind bei uns mit Zweitwohnsitz angemeldet, damit es hier zur Schule gehen kann. Fahrzeit 40 min. Daran könnt ihr sehen, wie schlecht die Alternative sein muss.

Ich kann mich auch gut erinnern, wie ich mittags kaputt von der Schule gekommen bin, und erst mal auf dem Bett gelesen habe.

Ich finde auch das es einen Unterschied macht alleine oder im Klassenzimmer die Hausaufgaben zu machen. Ich finde es auch gut, das die Hausaufgaben nicht nach Stundenplan gemacht werden. Sonderen eigenverantwortlich am Nachmittag.

Buch zum Thema "Der Erziehungsnotstand" oder Wie wir die Zukunft unserer Kinder retten von Peter Gerster und Christian Nürnberger.

Ich bezog mich auf die politische Propaganda der Einführung von Ganztagesschulen.

Das Angebot soll es gerne geben, aber nicht verpflichtend für alle.

Ich will mir und meinen Kinder den Luxus gönnen. Nachmittags frei zu haben.

Mehr am Abend
 
@ Jac,

soo teuer?
Ist das denn nicht nach Einkommen gestaffelt?
Ich finde Euer System wirklich merkwürdig. Das hört sich irgendwie an wie Anfang des Jahrhunderts! 8O
Und da gibt es keine politischen Bemühungen das Ganze etwas familienfreundlicher zu gestalten???


Silke
 
Beate hat gesagt.:
Ich habe es nie verstanden, dass z.T. hochqualifizierte Frauen, die viel Zeit und Energie in ihre Ausbildung investiert hatten, damit zufrieden sein können, für ihre Schulkinder Mittagessen zu kochen und sie anschließend zu Freunden und Freizeitaktivitäten zu fahren und anschließend wieder abzuholen. :???:
Beate, wir hatten das Thema ja schon an anderer Stelle. Es gibt einfach auch hochqualifizierte Eltern, die ihre Kinder nicht nur in der klassischen Freizeit erleben (wollen), sondern fuer die ihre Kinder auch einen zeitlich groesseren Anteil am Lebensinhalt haben (sollen). Hochqualifizierte Frauen sind oft mit hochqualifizierten Maennern zusammen. Die Gleichverteilung der Arbeit innerhalb der Familie, sodass es moeglich wird eine befriedigende Karriere UND Zeit fuer die Kinder zu haben, ist leider noch nicht wirklich umsetzungsorientiert im Arbeitsleben angekommen. Es muesste viel mehr 60 und 80% Stellen geben :jaja:, auch in verantwortungsvolleren Positionen und fuer Maenner und Frauen. Es geht dabei zum einen um Jacs Ausfuehrungen, zum anderen um Luxus, wenn ich meinen knapp dreijaehrigen total ausgeglichen und zufrieden und alleine Feuerwehrmann durchs ganze Haus spielen sehe. Was ich jetzt als Luxus bezeichne, empfinden andere wohl als ein existenzielles Stueck Kindheit. Ein Zuhause ist einfach etwas anderes als ein Hort, und ich moechte meinen Kindern das bieten koennen. Das ist mir auch wichtiger als die musikalische Frueherziehung, der Geigenunterricht und die Waldspielgruppe.

Silke,
bei uns kostet die Waldorfschule etwa $8000 pro Schuljahr. Bei Montessouri ist es glaube ich einkommensgestaffelt, und eine freie Privatschule hat auch einen Fundus und "beduerftige" Familien bekommen einen Rabatt. Nicht wirklich eine Alternative mit drei Kindern ;-).
Wobei ich rein politisch auch das Investment (in vielerlei Hinsicht) in oeffentliche Schulen befuerworte.

Jaq,
mich wuerde es nerven die Kinder jeden mittag im Haus zu haben, und dann gehen sie nachmittags wieder zur Schule :eek:. Einen vernuenftig strukturierten Zeitblock finde ich viel praktischer und angenehmer. Dabei geht es mir nicht ums Kochen. Das machen wir eh und abends, aber darum nicht so viele Uebergangsphasen im Tag zu haben.

Lulu
 
lulu hat gesagt.:
Jaq,
mich wuerde es nerven die Kinder jeden mittag im Haus zu haben, und dann gehen sie nachmittags wieder zur Schule :eek:. Einen vernuenftig strukturierten Zeitblock finde ich viel praktischer und angenehmer. Dabei geht es mir nicht ums Kochen. Das machen wir eh und abends, aber darum nicht so viele Uebergangsphasen im Tag zu haben.

Lulu

So ganz unter uns :
es nervt mich manchmal auch gewaltig :eek:
Vor allem, weil die Stundenpläne so unterschiedlich sind und ich mir manchmal vorkomme, wie ein Türsteher - irgendeiner kommt oder geht immer grad.
Aber ich merke, wie erledigt sie nach 4 Stunden sind, und dann ist diese Stunde Gold wert, damit sie die zwei oder auch drei Stunden am Nachmittag noch packen.
Blockzeiten wären bestimmt wünschenswert - oder auch nur schon den Luxus, dass alle Klassen jeden Tag dieselben Stunden haben, aber das scheitert daran, dass der Staat da spart, denn dafür brauchte es mehr Lehrer, mehr Schulräume, mehr Betreuung - und das will keiner bezahlen, im Gegenteil, es wird immer mehr gestrichen...

NimueVerdandi hat gesagt.:
@ Jac,

soo teuer?
Ist das denn nicht nach Einkommen gestaffelt?
Ich finde Euer System wirklich merkwürdig. Das hört sich irgendwie an wie Anfang des Jahrhunderts! 8O
Und da gibt es keine politischen Bemühungen das Ganze etwas familienfreundlicher zu gestalten???

Silke

Die Privatschulen heissen Privatschulen, weil sie privat finanziert werden und zumindest kostendeckend arbeiten müssen. Nix mit Geld vom Papa Staat.
Die einzige Staffelung, die mir bekannt ist, ist der Geschwisterbonus, dass teilweise das zweite Kind einer Familie "nur" 80% bezahlen muss - gäbe dann mit drei Kindern grade mal 2600 Euro monatlich....

Doch, die Bemühungen gibt es immer wieder - aber sie scheitern oft daran, dass an der Urne das Volk "nein" stimmt, wenn es darum geht, solche Dinge zu finanzieren.
Doch da es hier nicht so wie in D ist, wo man gewisse Wahlmöglichkeiten hat, ist der Auftrag der Schule auch wesentlich umfassender und wenn ich vergleiche, wie gelehrt wurde, als ich zur Schule ging und sehe, wie meinen Kindern der Stoff vermittelt wird und wie sie Dinge erfahren können, dann bin ich doch immer wieder angenehm überrascht. Das liegt natürlich auch ganz stark am Engagement der Lehrkräfte, an den gewählten Schulmitteln - und da haben wir hier richtig eine tolle Schule im Quartier. Dass meine Kinder dort auch mit Dingen konfrontiert werden, die mich nicht so glücklich machen, liegt nicht an der Schule, sondern einfach an der heterogenen Struktur der Klassen.

Labergrüsse, Jacqueline
(merkt man, dass das Thema Schule bei mir einen ziemlich grossen Platz im Alltag einnimmt :cool: ? )
 
Ich bin ja ganz froh, wenn Klaas erschossen nachmittags zuhause ankommt. Kurz ausruhen. Dann ein vernuenftiger Snack, und gegen 16:00 Uhr ist er wieder gut zu gebrauchen. Seine Klassenlehrerin hat die Hausaufgaben fuer die gesamte erste Klasse von Anfang an gestrichen :bravo:.
Ich merke allerdings, dass die Qualitaet des Zusammenspielens rapide abnimmt, wenn er direkt von 3 bis 5 mit zu einem Freund geht. Das einfach mal fallen lassen fehlt dann total.
Lulu
 
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