Ganztagesschulen

Ich bin für die Einführung von Ganztagesschulen

  • Ja

    Abstimmungen: 7 100,0%
  • Nein

    Abstimmungen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    7
Hier in Potsdam gibt es schon lange Ganztagsschulen und sie sind sehr, sehr unterschiedlich.
Die sozialen Brennpunkte in den Neubaugebieten z.B. haben Probleme während die Babelsberger Schule eher ein bißchen elitär ist.

Grundschule als Ganstagesschule kenne ich nicht. Hier ist immer noch üblich Unterricht bis 12 und danach Hort.
Bei den Ganztagsschulen gibt es eine "offene" Form, das praktiziert unsere Waldorschule zur zeit. Der Nachmittagsunterricht ist eher eine Art Hausaufgabenbetreuung. Dazu kommen Arbeitsgemeinschaften (AG´s) Meine Tochter interessiert sich für keiner der angebotenen AG´s.
Sie will nur schnell nach Hause. Und das ist auch was ich von den Sozialarbeitern höre, die Kids haben keine Lust auf lange Schule, keiner bleibt freiwillig auch nur eine Minute länger als er muß, lieber sitzen sie eine Stunde auf dem Bahnhof und warten auf den nächsten Zug als in der Schule zu warten.

Ich denke Jugendclubs haben es hier mit Angeboten viel leichte. Meine Tochter macht gerade Mathenachhilfe freiwillig im Club. Das hätte sie nie in der Schule geatn.

Ich finde das Angebot Ganztagsschule gut, aber ich fürchte, es wird zu viele davon geben, das wird sich als Schulform durchsetzten. Das fände ich nicht gut.
UND die Qualität unseres Bildungssystems ist schlecht. Das halt ich für drängender als Quantität. Schlechte Bildungsvermittleung wird nicht besser wenn man sie um ein paar Stunden verlängert.


Silke
 
Su, welche Ganztagsschule meintest Du denn?

Ich habe die Sache jetzt in Richtung Grundschule interpretiert, einfach weil bei uns letztes Jahr eine Grundschule Ganztagsklassen aufgemacht hat und die Diskussion ist natürlich groß in unserer Stadt.

Papanico, Du hast völlig recht, es müsste das ganze System umgestaltet werden, Schule soll etwas Schönes sein. Ich befürchte nur, davon sind wir noch sehr weit entfernt und bestehende Grundschulen in Ganztagsschulen umzuwandeln wie es hier der Fall ist, finde ich nicht gut. Die Schule hat ja noch nicht einmal eine eigene Küche, keinen Speiseraum, die Kinder essen an ihren Schulbänken und da bleiben sie den ganzen Tag, ich finde das wirklich schrecklich, ein Abschalten, eine echte Pause ist doch da gar nicht drin. So unwohl wie ich mich immer in der Schule gefühlt habe - für mich wäre das furchtbar gewesen!
Trotzdem ist es eine gute Einrichtung. Sie wird nun zu 70 % von den ansässigen türkischen Familien genutzt, sie Kinder haben sonst nachmittags auf der Straße gespielt ohne Aufsicht. Und das geht schon wieder in Richtung Ausländerghettos. Denn es gibt jetzt natürlich nur wenige deutsche Familien, die ihr Kind in eine KLasse mit >70% Ausländeranteil schicken möchten, manche müssen es auch.

Liebe Grüße
 
Hallo allerseits,

ich habe nein gestimmt.
Ich würde es zwar sehr wünschenswert finden, wenn das Schweizer Schulsystem irgendwann zumindest zu einem Stundenplan findet, der jeden Wochentag gleich ist, sodass nicht ein Kind von 8-11, das andere von 9 - 12 und das dritte von 10 - 12 und von 13.30 bis 15.15 Schule hat - aber ich glaube, dass es für meine Kinder wichtig ist, über Mittag nach Hause zu kommen, abzuschalten, auszuruhen usw.

Beate hat gesagt.:
Ich habe es nie verstanden, dass z.T. hochqualifizierte Frauen, die viel Zeit und Energie in ihre Ausbildung investiert hatten, damit zufrieden sein können, für ihre Schulkinder Mittagessen zu kochen und sie anschließend zu Freunden und Freizeitaktivitäten zu fahren und anschließend wieder abzuholen. :???:

Es ist mein Luxus, dass ich das kann - und es ist ebenso mein Luxus, dass ich mir als Vollzeit-Hausfrau meine Herausforderungen selber suchen darf, dass ich wenig fremdbestimmt bin, wie ich das im Beruf war und nicht zuletzt aufgrund des Schweizer Schulsystems weiss ich nach dem gestrigen Elternabend wieder, wie wichtig es für uns ist, dass ich eben all diese Tätigkeiten mache.

Liebe Grüsse, Jacqueline
 
Märilu hat gesagt.:
Warum, was war denn auf dem Elternabend? *neugierigfrag*

Ich erlaube mir der Einfachheit halber, meinen gestrigen Weblogeintrag teilweise zu kopieren :
Erschreckend...



...wenn der Lehrer einer zweiten Klasse am Elternabend darum bitten muss, dass die Freigabe ab 18 auf Videos und PC-Spielen beachtet wird, weil offenbar 7-jährige den Inhalt davon frei wiedergeben können...

...wenn der Lehrer darum bitten muss, dass ein vernünftiger Zwischenimbiss nicht aus Gipfeli, Schoggistängeli und Eisteepack bestehen soll...

...wenn der Lehrer darauf hinweist, dass Kinder in dem Alter überfordert sind, wenn sie über Mittag auf sich selber gestellt sind...

Erschreckend...

...zumindest für mich und ich halte mich eigentlich nicht für weltfremd....

http://stapelweise.designblog.de

Ich bin schon auch der Meinung, dass Kinder durch die Schule selbständiger werden müssen, dass wir Eltern einen Teil der Verantwortung abgeben können - aber die Schule nur als "Aufbewahrungsanstalt" zu nutzen, finde ich erschreckend. Ich sehe mich _auch_ als Ausgleich zu dem, was da in der Schule auf meine Kinder einstürmt - und damit meine ich nicht das rein schulische- um ihnen einen "sicheren Hort" zu bieten...

Liebe Grüsse, Jacqueline
 
Ich bin auf jeden Fall für längere Betreuungszeiten. Ob nun Ganztagsschule oder Hort ist mir egal. Hier gibt es gar nichts. 12 oder 13 Uhr muss man wieder für seine Kinder da sein, da ist nicht mal eine Halbtagsstelle drin. Ich hoffe ganz stark, dass sich da in den nächsten Jahren was tut, weil ich arbeiten gehen muss, damit wir halbwegs gut leben können. Schließlich werden die Kinder mit zunehmenden Alter auch teurer.
Gerade hier, wo man noch Arbeit finden könnte, wenn man will, gibt es keine anständige Kinderbetreuung. In den neuen Bundesländern gibt es zwar gute Betreuungsmöglichkeiten, aber keine Arbeit für die Mütter. Was soll man dazu sagen? :-? :???:
 
Und ich bin übrigens auch nicht der Meinung, dass es den Kindern schadet. Ich bin selbst jeden Tag in den Hort gegangen bis 15.00 Uhr und mir hat es immer gut gefallen. Manchmal bin ich sogar freiwillig bis zum Schluss (17.00 Uhr) geblieben.
Gut, heute gibt es soziale Brennpunkte in Großstädten, Schulen, wo man sein Kind vielleicht nicht unbedingt unterbringen will. Aber man kann ja zum Glück auswählen.
 
Sally hat gesagt.:
Aber man kann ja zum Glück auswählen.

Im speziellen Fall in unserer Stadt leider (noch) nicht. Daher der Gedanke der Elterninitiative.

Und noch etwas: Die Schule (Ganztagsschule/Kernzeitbetreuung) betreut in der Schulzeit, nicht aber in den Ferien. Als Alleinerziehende kann man nicht 12 Wochen Ferien abdecken, als Paar mal eben so mit ach und krach.
 
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