Friedfertige, freundliche Ausdrucksweisen

AW: Friedfertige, freundliche Ausdrucksweisen

Oh ja, das kenne ich!

Ich will mich da ja nicht vollkommen ausschließen,...:heilisch:

In meinem näheren Umfeld gibt es einige Menschen, die überwegend so reden.:achtung:

Das fällt mir in letzter Zeit häufiger auf.
Das macht mich irgendwie so innerlich wütend:bruddel: , weil sie gar nicht versuchen überhaupt irgendetwas mal positiv zu sehen.

Bei allem wird gleich ein" Gemeckere" drangehängt, ob`s " notwendig" ist oder nicht !

Ich kann mich da, denke ich, ganz gut beherrschen. Nicht immer:heilisch: , aber oft.
Aber diese Dauernörgler kränken mich schon fast, da sie so mit sich selbst beschäftigt sind und nichts Schönes an sich ran lassen wollen / können.

Werde aber noch genauer beobachten und warte gespannt wie es weiter geht.:huhu:
 
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liebe ute,

oh ja das kenne ich auch sehr gut...ich sage solche negativen sachen meist gar nicht laut aber innerlich zu mir selber, oder leise vor mich hin, manchmal schreie ich sie aber auch. bin ziemlich oft agressiv drauf anscheinend...

meine favorites z.Z.

Das kotzt mich an
ich ertrage das nicht mehr
ich hasse es
das ist alles sch*****

dann schimpfworte für leute die mich nerven, die ich aber lieber hier nicht aufschreibe (sag ich aber nur bei mir, schmeiss ich denen nicht an den kopf)

usw usf....

spontan fallen mir da jetzt keine besseren freundlichen für ein aber ich suche und versuche mal.
 
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Hallo Ute,

ich schleiche so etwas um das Thema rum. :-) Warum? Weil ich mich zwigespalten fühle.

Einerseits denke ich, du hast recht. Absolut. Und ich handhabe es ja auch größtenteils schon so, dass ich sehr auf meine Wortwahl achte. Müttertauglichen Sprachgebrauch nenne ich sowas.

Andererseits denke ich aber auch, dass es eine Frage des Temperamentes ist, wie man u.a. auch mit Sprache umgeht. Z.B. banales Beispiel. Ein Autofahrer vor mir geht unvermittelt in die Eisen, schneidet meine Spur oder sonst was. Früher habe ich mit ziemlicher Fäkalsprache auf solche Leute reagiert. Heute rege ich mich immer noch auf. Bediene mich aber, weil Laura meistens im Auto ist, heute einer anderen harmloseren Sprache aber immer noch sicher mit dem Sprachgebrauch, der auch hier gemeint ist.

Nun ist es so, dass ich mir durch diesen Fluch einfach Luft über meinen Ärger mache. Aber auch Erleichterung, dass trotz des Fehlverhaltens "des Blödmanns" nichts passiert ist. Ärger und Erleichterung, der Luft gemacht wird. Ich kann (und will) auch gar nicht so tun, als ob ich mich nicht ärgere. Ärger und Wut sind meiner Meinung nach Gefühle, denen man auch Raum geben soll und vielleicht sogar muss. Ich für meinen Teil würde platzen, wenn ich in diesem Moment in friedlichen, freundlichem Sinn und dann auch noch lächelnd reagieren müsste. Natürlich kann ich hier und da auch meinen Ärger über Dinge herunterschlucken. Aber irgendwann platze ich dann und dann unverhältnismäßig zur Situation.

Vielleicht macht es auch einen Unterschied, wie man seine Worte meint. Ich beschimpfe die Person nicht direkt. Ich beschimpfe eher die Situation. Ich wünsche dem Autofahrer ja nicht wirklich was böse, noch halte ich ihn wirklich für blöd. Aber in dieser Situation IST er es kurz. Wenn ich mich dann verbal entladen habe, dann bin ich auch im Nachhinein sehr wohl in der Lage einzugestehen, dass ich selbst auch schon doof im Straßenverkehr reagiert habe. Für mich ist das dann auch abgehakt.

Oder was ist mit anderen Kulturen? In Italien z.B. geht man ganz anders mit Sprache um, als wir in Deutschland. Flüche und derbe Ausdrucksweisen sind dort an der Tagesordnung. Das berühmte südländische Temperament, was vor kaum einem Halt macht dort. Aber es ist halt ganz anders gemeint. Nicht böse. Es ist einfach eine Lebensart (?) Deshalb sind doch die Italiener kein agressives Völkchen, im Gegenteil. Sie sind sehr herzlich, offen, spontan, lustig, kinderlieb. Aber eben auch fluchende Temperamentbolzen :-D

Nur mal meine Gedanken zum Thema. :) Bis hier. Ich denke weiter drüber nach, um meinen weiteren Weg zu finden.

Liebe Grüße
Angela
 
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na, ute, so ganz bin ich nicht deiner meinung. klar sollte man nicht nur schimpfen. aber du beschreibst hier die weibliche seite, die durchaus wichtig ist. die männliche seite braucht es auch und die kann durchaus kämpferisch sein. daran ist nichts schlechtes und im kampf kann es durchaus gewinner geben - im idealfall sogar beide "gegner". ;-)
 
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Deshalb lade ich euch ein, euch zu beobachten und eure unbewussten und bewussten "Kampf-" und "Verteidigungsworte" mal aufzuschreiben um sie sich bewusst zu machen.
Danach könnt ihr bewusst nach neuen Ausdrucksweisen die freundlich, liebevoll und sachlich sind für (schwierige) Lebenssituationen suchen.

Es geht mir nicht um "Recht haben" auch nicht um die "weibliche oder männliche Seite".
Die Aufgabenstellung hier im Forum ist "bist du mit deinem Leben zufrieden, wirst du gelebt oder lebst du selbst".

So darf Jeder hier (schön dass sich auch mal ein Mann hertraut :winke: Markus) in diesem Fall seinen Sprachgebrauch reflektieren.

Meine Aussage ist, dass unsere Sprache vielfach "kämpferisch, gegnerisch" ist. Dahinter steht auch, im Kampf gibt es nicht wirklich Gewinner.
Kämpferisches, kriegerisches, ja gewaltsames Denken blockiert die andere Seite, die wohlwollende, friedfertige Seite. Wer gewohnheitsmäßig bestimmte Sprachblöcke gebraucht blockiert sich am Ende selbst. Er verbaut sich die Sichtweise mitunter. Denn die erste Spontanreaktion ist raus - und gut ist. Für den Moment. Negative Reaktionen auch Sprachblöcke machen aber Stress. Eigenen Stress - und Stress im Umfeld. z.B. bei unseren Kindern. Diese übernehmen es in aller Regel, zu Hause ist es vielleicht o.k. - außerhalb können sie damit auch Stress erzeugen. Für sich und andere.

So habe ich für mich geklärt "warum bin ich ärgerlich wenn ein Autofahrer mich schneidet". Das war früher auch ein Grund zum aufregen und innerlich fluchen für mich. Mit dem Resultat, dass ich noch Kilometerweit Herzklopfen hatte, und ständig auf der Hut war, dass mich nicht "wieder so ein Depp" in Bedrängnis bringt.
Meine Lösungsweg war dann .... mich 1. beherrschen und mir 2. zu sagen "Glück gehabt Danke". 3. Verständnis zu suchen für den Anderen. Vielleicht hatte er einen schlechten Tag, vielleicht ist er auf dem Weg zur Entbindung ... so ganz banale Sachen bis hin "na gut das kann Jedem mal passieren". Ich habe praktisch eine Großzügigkeit entwickelt mit der Folge, mein erhöhter Herzschlag hat sich nach dem Schreck schnell beruhigt und ich kann unbehelligt meine Fahrt entspannt weiter fortsetzen.
Das beherrschen diente lediglich dazu meine Gedanken bewusst in eine positive Richtung zu lenken. Eine Frage der Übung - jetzt brauchts dafür schon lange keine Beherrschung mehr.

Ärger runterschlucken ist keine Dauerlösung. Ärger lösen ist das Thema. Verschluckte Emotion macht auch krank. Und wir wollen ja alle gesünder und friedlicher Leben. Und wenn ich mich ärgere sage ich das auch. Als Mensch darf ich mich schließlich ärgern. Nur einen Dauerärger zu lassen durch immer gleiche Situationen wie z.B. im Straßenverkehr das ist es mir nicht wert.

Ich freue mich aufs weiter mitmachen - denn meistens wird es über Beispiele aus dem echten Leben erst richtig klar, wo man selbst etwas am Gedankenrädchen zum eingenen Nutzen drehen kann. Und darum geht es.

:bussi: in die Runde
 
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Muttertauglicher Sprachgebrauch ist übrigens klasse :mrgreen:
 
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Es geht mir nicht um "Recht haben" auch nicht um die "weibliche oder männliche Seite".
Die Aufgabenstellung hier im Forum ist "bist du mit deinem Leben zufrieden, wirst du gelebt oder lebst du selbst".
mir gehts nicht ums recht haben - hab ich ja eh :-) - nein, spaß bei seite. so übergreifend habe ich das nicht gesehen, meine antwort bezog sich nur auf diesen threat. wie auch immer: ich habe das gefühl, du wirfst zwei verschiedene dinge zusammen: das kämpferische und das abwertende.
wenn worte und taten den gedanken folgen, dann gibt es männliche und weibliche aspekte. und zu den männlichen zählt das offensive, das nach außen gehende, stürmen, kämpfen, erobern. und das ist zunächst wertfrei, nur wir werten dies - durch negative oder positive erfahrungen. also besteht die gefahr, dass du beim aussortieren der "altlasten" zuviel wegwirfst. denn wie es klang, willst du das kämpferische auch über bord werfen.

ich werde mir mal einen vatertauglichen sprachgebrauch überlegen ;-)
 
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