AW: Förderung ADSler Hochbegabte
Seepferdchen hat gesagt.:
Hallo..
Mich würde mal Interessieren...wie es mit Eurem Selbstvertrauen ist?
Da ich versuche 100% zu sein also Perfekt....bin ich nur am grübelln (wenn ich was erledige) ob ich es richtig gemacht habe oder ob es noch besser ging.
Durch dieses grübelln werde ich Unsicher und das nagt am Selbstvertrauen.
Liebe Grüße
Sabina
Selbstzweifel ist mein zweiter Vorname
Es gibt eigentlich gar nichts in meinem Leben, was ich nicht regelmässig analytisch zerfetze und demoliere, weil es nicht gut ist.
(Ausser meiner Ehe - die läuft wohl ausser Konkurrenz *g*)
MamaKati hat gesagt.:
Jacqueline nimmt Oliver soweit ich das bisher herausgelesen habe als solches an. Sie betrachtet es als Gabe, an der man sich erfreut. Ich weiß nicht, ob das immer so war, aber ich beneide sie darum.
Ich glaube nicht, dass eine Gabe nur eine Gabe ist, sondern auch eine Kehrseite besitzt. Damit umgehen kann ich schon bei mir nicht richtig...
Und wenn ich deinen Gedanken mal weiterspinnen darf, dann ist die Unterstellung bei gleicher Begabung die selbe Art zu denken zu haben, auch gefährlich. Am Ende ist das, was du für dich als richtig angenommen hättest, das komplett Verkehrte bei deiner Tochter?
Kati
Ja, ich nehme Oliver genau so an, wie er ist. Das hat aber wohl weniger mit der HB zu tun, sondern mit den Eigenheiten, die sein ADS mit sich bringt, die ihn nicht nur zu einem hellen, aufgeweckten Kind machen, sondern gleichzeitig auch zu einem bisweilen aggressiven, unruhigen, nicht der Norm und der Gesellschaft entsprechendem.... DAS musste ich erst lernen, dass es nicht darum geht, was die Schule, das Umfeld, die Familie von ihm erwartet - sondern dass es darum geht, was er ist. Oliver, und sonst nichts, mit allen Schwächen und Stärken.
Dass diese Gabe, das Geschenk der HB auch eine Schattenseite hat, das weiss ich nur zu gut. Sowohl bei Oliver, als auch vor allem bei mir...
Wieviel einfacher wäre doch mein Leben, wenn ich einfacher gestrickt wäre, wieviel weniger psychischen Stress hätte ich, wenn ich nicht immmer der Doppelfalle Perfektionismus-Selbstzweifel verfallen würde...
Und dennoch sehe ich es als eine Gabe an.
Eine Gabe, weil es mir gegeben wurde, ohne dass ich jemals etwas dafür getan habe. Ich bekam es geschenkt und es hat auch viele Vorteile. Und unter dem Strich - die anspruchsvollsten Geschenke sind oft die, an denen man sich am längsten erfreuen kann...
Also kann ich es auch bei Oliver gar nicht anders sehen.
Liebe Grüsse, Jacqueline