AW: Brauche mal dringend einen Rat - Julia lehnt Martin ab
Liebe Christine,
ein paar Sachen sind mir beim Lesen eingefallen - mal sehen, ob ich das noch zusammen bekomme.
Erstens finde ich, dass sich das Ganze viel zu lange hinzieht.
Kinder brauchen wenige klare Ansagen und dann muss das auch durchgezogen werden (mein Gott, wie hört sich das an - an alle, die mich kennen: ihr wisst, wie ich das meine oder?).
Ich will damit sagen: Unterm Strich ist es für alle nervenschonender, wenn das Ganze zwei, drei Mal angekündigt wird und zwar ohne großen Verhandlungsspielraum und dann kommt eben Mama Rabiata. Da ist dann zwar mal kurz Geschrei und Gezicke, aber dann ist es erfahrungsgemäß auch wieder gut.
Weißt du, Julia kann sich da auch in was reinsteigern. Ich stell mir das grad mal aus ihrer Perspektive vor: ist doch genial, Mama und Papa 1 1/2 Stunden "hinzuhalten" - Christine: die schreit nach Grenzen
Und wir sind keine bösen Mamas, wenn wir ihnen die Grenzen geben.
Was hat Tim mich Nerven gekostet (teilweise immer noch, aber schon viel, viel weniger). Bis ich gemerkt habe: der sucht die Grenze. Bekommt er die, "geht es ihm gut". So paradox sich das anhört. Aber eigentlich ist es ja gar nicht paradox: wir sind die Eltern und die Kinder brauchen unsere Sicherheit, die wie mit den Grenzen aufzeigen.
Eine halbe Stunde vorm Kindergarten würde ich nicht warten. Es gibt Situationen, da muss ich auch meine ganze Kraft aufbringen, Tim so festzuhalten, dass ich ihn unverletzt von A nach B bringen kann
- aber die Kraft hat man doch als Erwachsener. Ich habe den Eindruck (vielleicht täusche ich mich), du bist da zu zaghaft.
Probier es aus Christine, ich bin fast sicher, es klappt
Jetzt les ich deinen Beitrag nochmal durch, nicht dass ich was vergessen habe.
Liebe Grüße und viel Kraft (und Nerven)