@ulla
ich habe bereits alex ähnliches geschrieben. bevor man einem kind antibiotika gibt, muss man wissen gegen welche bakterien oder zumindest wo sie lokalisiert sind? laurin hatte nichts im urin, nichts im stuhl und hals und ohren waren ebenfalls ok. es war bis auf hohes fieber und eben erhöhte blutwerte nichts an ihm zu finden. warum denn antibiotika geben, wenn man von einer viralen infektion ausgeht?
wenn man zb bei einer MOE antibiotika gibt, weil sie auf bakterieller basis ist, geht man meistens von bestimmten erregern aus, die auf bestimmte antibiotika reagieren. schlägt das antibiotikum nicht an, hat man meistens die falschen erreger verdächtigt und man muss einen anderen antibiotikum testen. bei so gewöhnliche krankheiten wie eine MOE wissen die docs meistens welche bakterien in frage kommen und müssen nur selten eine bakterienkultur anlegen (die zu bestimmen dauert nämlich lange und ist sehr kostspielig). oft sind die beschwerden so akut, dass man sozusagen "blind" einen breitspektrum antibiotikum verabreichen muss, um die bakterien zu stoppen. hat man das falsche antibiotikum gegeben, hat man das organismus umsonst belastet und die bakterien womöglich um eine erfahrung reicher gemacht, die sie in der nächsten generation resistenter macht.
wie ich schon gesagt habe, ich war mit 19 jahren bei 4 GRUPPEN imun und habe bis heute probleme, ob die bei mir anschlagen. in den letzen 20 jahren habe ich sehr selten antibiotika genommen, zb bei 2 blasenentzündungen. bei der zweiten blasenentzündung hat das gängigste mittel nicht gewirkt und ich musste mich mehrere tage quälen, bis sie dahinter kamen und mir einen stärkeren antibiotikum gegeben haben. es war unschön. ich persönlich bin froh, wenn die ärzte nicht so vorschnell antibiotika rausrücken.
wenn deine ärztin alex anitbiotika gibt, dann bestimmt nicht allein aufgrund der leukos? er hat etwas im hals, ohren usw., was auf einen bakteriellen infekt schliessen lässt? vielleicht verschreiben manche ärzte unnötig medikamente, nur um die eltern zu beruhigen, dass sie den eindruck haben, sie tun was für ihre kindern? ich weiss nur, dass mir sehr schwer fiel zuzusehen, wie sie laurin nichts gegeben haben (ausser fieberzäpfchen 2,5 tage). als mutter denkt man immer "gibt ihm was und mach ihn gesund", aber das geht nicht so einfach. auf die andere seite hätte ich mich schon dagegen gewehrt, wenn sie ihm antibiotika gegeben hätten nur auf verdacht. antibiotika ja, aber nur wenn es wirklich angebracht ist.
aber wie gesagt, ich fühlte mich in der klinik gut aufgehoben und denke, die ärzte wissen was sie tun (nicht die ärzte allgemein, aber die speziell in dieser klinik). es hat den besten ruf hier in der region und ich war bereits mehrmals dort, mit flavia und auch mit laurin mit 4 monaten. ohne vertrauen in dem arzt geht nichts, finde ich. ich hätte keine hemmungen laurin zu packen und die klinik zu wechseln, wenn ich das gefühl gehabt hätte, sie tun nicht alles für ihn. dazu gehört manchmal eben nichts tun und abwarten, dass das organismus reagiert, auch wenn es schwer fällt. die meinung der ärzte deckt sich mit meiner in dieser hinsicht.
auf jeden fall heute nacht war laurin zum ersten mal seit samstag fieberfrei
vielleicht hatte er etwas über 37, ich habe nicht mehr gemessen, aber er war beim handtest angenehm kühl. was es auchimmer war für ein virus, ich denke und hoffe, er ist elendlich krepiert.
liebe grüsse,
gabriela