AW: Zäpchen gewaltsam einführen!!! leider etwas länger
Hallo!
Ich senfe jetzt auch nochmal zum Thema, weil wir das Drama hier auch über Monate mit Louis hatten.
Falsche Ernährung über ein paar Tage (zu viel Süßes??)=> Stuhl wurde hart => Stuhlgang tat weh => einhalten => noch mehr Schmerzen => Einlauf usw.
Das ganze Programm und zwar über Monate hinweg.
Wichtig zur Verbesserung in der wirklich akuten Phase waren folgende Dinge.
1. Die Laktulose in der Maximaldosis, damit der Stuhl wirklich weich und meinetwegen auch etwas flüssig wird. Hauptsache, das Kind hat keine Schmerzen beim Stuhlgang, das ist das a&o. Auch den Analbereich nach Fisteln und kleinen Abschürfungen absuchen und behandeln, damit da nix weh tun kann.
2. Alles in punkto Ernährungsumstellung, viieeeel trinken und ordentlich hüpfen (wir haben ein Trampolin gekauft *g*) und Bewegung.
3. Der psychologische Effekt.
Und hier schreien vielleicht einige auf, aber in der Not frisst der Teufel Schmetterlinge.
Aaalso. Louis durfte seinen Stinker machen, wo er wollte. Auf dem Töpfchen, auf dem Klo, in die Windel, egal. Das ist super wichtig, aber das handhabst du ja wohl auch so.
Dann haben wir ein Punktesystem eingeführt in Form von Auklebern und kleinen Leckereien, die als Belohnung winkten, wenn er Aa gemacht hatte.
Und als letzten Punkt (und hier wirds haarig), haben wir seine Angst vor dem Klistier ausgenutzt. Wir haben ihm natürlich jedes Mal erklärt, warum das jetzt sein muss, nämlich damit die Bauchschmerzen aufhören. Bauchschmerzen hören auch auf, wenn man rechtzeitig Aa macht, und damit Aa rauskommt, müssen wir das jetzt auf diese Art und Weise machen. Wir haben ihn immer gefragt, ob er es nicht doch noch einmal ohne "Spritze" versuchen will. Das wollte er, hat gemerkt, dass es nicht mehr weh tat (Lactulose!) und fing wieder an, regelmäßig auf die Toliette zu gehen. Erst noch voller Angst, dann voller Vorfreude auf die Belohung hinterher, mitlerweile völlig selbständig, ohne Belohnungssystem und ohne Schmerzen - einfach normal.
Pädagogisch war es bestimmt total daneben, seine Angst vor der "Spritze" so auszunutzen, aber uns hat es geholfen. Wir haben die Spritze auch nie als Strafe dargestellt, sondern immer nur als logische Konsequenz und als (unangenehme) Hilfe gegen seine Bauschmerzen.
Ich weiss, wie sehr dieses Verstopfungs-Drama den Alltag überschattet, daher unsere Geschichte nur als kleine Info, nicht als ultimativen Ratschlag..
Meike