Wo und wann beginnt Erziehung?

AW: Wo und wann beginnt Erziehung?

Hi Blümchen!


Ähm zu der Sache mit dem hochstellen muss man erwähnen das ich im Rollstuhl sitze da ist das mit dem hochstellen etwas schwierig (Babysicher vs rolligerecht ist eh auch nicht so einfach aber das ist ein anderes Thema . Ich hab mir die Tücher halt so hingestellt das ich gut drankomm, blöderweise kommt Noah da halt auch dran. Das finde ich jetzt auch nicht mal so wild, NOCH bin ich schneller :lol:. Und eine "permanente neinneinnein-Kulisse" herrscht hier auch nicht das kam vielleich falsch rüber, aber ich frage mich halt oft wirklich wann jetzt vielleicht mehr Autorität angesagt wäre etc.

LG Julia
 
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Julia, ich hab die Tücher als Beispiel genommen, weil du sie nanntest ;). Sie können stellvertretend für egal was stehen, sie sind nur ein Symbol für die Grundaussage, dass ihr zwei euch einig sein solltet, was ihr wollt und was nicht, um das dem Kind dann auch so vorzuleben.


Wie gesagt, für mich ist Autorität (im Hinblick auf ein Baby) absolut fehl am Platz, weil Autorität nicht das ist, was ich meinem Kind vermitteln möchte.
Aber das schrieb ich ja schon :zwinker:.
 
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Blümchen hat gesagt.:
Und was das Hineinversetzen betrifft:
Frag deinen Mann doch mal, ob es ihm gefallen würde, wenn andere (sein Chef? Du? Wer auch immer) stets und ständig das Schlechte in seinem Verhalten suchen würden und immer davon ausgehen würden, dass er sich so verhält, weil er andere ärgern/ provozieren/ verarschen will
Ob ihm die Vorstellung wohl gefällt?

Liebe Grüße, Blümchen
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danke Dir, liebstes Blümchen :herz:
für den ganzen Beitrag und für das o.g. insbesondere
 
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Hi Blümchen!

Ahso ok! Hm an sich sind wir das schon denk ich, nur meint er eben oft der kleine macht Dinge schon absichtlich um mich zu ärgern bzw anfängt auszutesten etc und da wollte ich allgemein mal wissen wann ein Kind sowas kann/tut. Ich kanns mir eben auch nicht vorstellen, aber praktische ERfahrungen sind besser als Fachbücher. (Er fürchtet halt wohl das er mal son richtiger kleiner Tyrann wird) Das Wort Autorität gefällt mir auch garnicht in dem Zusammenhang, mir viel nur kein besseres ein.

LG Julia
 
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was mir heute noch dazu einfiel - mich wundert es generell, wie schnell man Babys alles mögliche unterstellt... und gerne eben übelste Dinge - sie seien Manpulatoren, sie würden Eltern verarschen, an der Nase herumführen etc. etc. etc.
Warum sagt man "Baby meckert", oder "kräht" statt z.B. "Baby ruft" - was sind das für Voreinstellungen?
Baby kräht nciht, es RUFT!!!
Baby ärgert keinen, es weiss ja nciht mal, was es bedeutet! Und wieso soll es es wollen - die ihm am allernächsten Stehende und heissest und innigst geliebte Mama zu ärgern? Die Idee, dass Baby es wollen könnte, erscheint mir schon so unsinnig, böse, abschätzend ja beinahe feindselig dem kleinen Menschlein gegenüber, das gerade erst auf die Welt gekommen ist und schon als etwas hinterlistiges, maniüpulatives, also, im grunde schlechtes angesehen wird, was eben erzogen werden soll, damit mal was gutes daraus werden kann...

Oh Mann, ich steig da auf die Palme, weil dieses "Kind ist böse, man muss es erst erziehen, damit es sozial wird" - das ist doch der erste Grundsatz der Schwarzpädagogik... Wenn ich diesen Grundsatz (mittlerweile gut vertuscht und verbal fleissigst verschleiert) erkenne - ich kann nicht so viel essen, wie ich dann k... möchte!

Autorität? Will ich nicht sein! Geliebt und respektiert möchte ich sein von meinem Kind!

Weisst Du, Julia, was ich am meisten an meinem Großen schätze? - das er mir Kontra geben kann! Und zwar mittlerweile so qualifiziert und intelligent (verbal, meint sich)!

Und meine Kleine bewundere ich dafür, dass MICH im Punkto "soziales Verhalten und Kooperation" noch um einiges bereichert!

Unsere Kinder kommen verdammt sozial begabt auf die Welt. Als sie erst kommen, sind sie perfekt. Wenn später was nciht sonderlich spannendes daraus wird, waren wir schuld - weil wir die Perfektion verbessern wollten, statt sie gedeihen zu lassen.
 
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Tigerchen :bussi:.

Julia, weißt du, es ist wichtig, dass ihr für euch eine Linie reinbringt, die ihr beide leben könnt, die zu euch beiden passt und noch dazu aufs Baby.

Wir können hier nur auf das antworten, was geschrieben steht- und es stellt eben nur einen kleinen Ausschnitt dar.
Der Leser (also z.B. ich :-)) interpretiert dann zwangsläufig auch noch Teile seines subjektiven Erlebens dazu- es kann also immer nur ein sehr grob umrissener Austausch sein.

Und schau, das Wort 'Tyrann' tönt in meinen Ohren kein bisschen besser als 'autoritär', im Gegenteil, es tut mir so leid für euer Baby, dass im Zusammenhang mit ihm so ein absolut negativ geprägtes Wort fällt.


Du fragst nach praktischen Erfahrungen, aber auch die sind eben immer subjektiv.

Ich bin der festen Überzeugung, dass ein Baby seine Eltern nicht vorsätzlich ärgern will, wenn es auf dem Wickeltisch zappelt oder was auch immer tut. Es will die Welt entdecken.

Jemand mit anderer Einstellung würde dazu vielleicht sagen, dass sei absoluter Blödsinn, weil seiner Erfahrung nach Kinder in dem Alter fiese, kleine Tyrannen sind, die den ganzen Tag versuchen, ihren Eltern den letzten Nerv zu rauben.


Was sagt dein Gefühl über den Kind?
Ist es ein Tyrann? Will es euch verarschen?
Trau deinem Gefühl, es wird dich nicht trügen.

Problematisch bleibt es, wenn dein Mann eben so ganz anders fühlt und weiterhin seinen Negativblick behält.
Denn wie wollt ihr dann einen gemeinsamen Nenner finden?
 
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Buchstabensalat hat gesagt.:
Das Kind soll dich nicht an den Haaren ziehen - verzieh das Gesicht, sag unfreundlich "Nein", setze es ab. Es wird lernen: Wenn ich an den Haaren ziehe, ist Spass mit Mama zuende. Und aufhören.
Wenn es auf dem Wickeltisch zu sehr strampelt, halte es fest. Mach ein unfreundliches Gesicht, sage "Nein". Wenn es aufhört, freue dich, knuddele es, spiele mit ihm - und wickele weiter. Wird genauso gut wirken.


Salat
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passt hier auch, nur das unfreundliche Gesicht und "nein" würde ich rauslassen für später - ich bezweifle es echt, dass ein Baby es bereits in Verbindung mit seinem Verhalten bringen bzw. sein Verhalten soweit differenzieren kann, dass es dann weisst "aha das war ja an den haaren ziehen".Ich würde natürlich die Versuche, meine Brille kaputt zu machen, unterbinden. Aber ich würde dies ruhig ohne große "Neins" und unfrendliche Gesichter tun.
Was Du da vorschlägst scheint mir in diesem Alter noch ein reiner Konditionierungsversuch zu sein.

Später wird man/frau sagen können - "es geht kaputt/tut weh, daher darfst du es nicht" Und ich denke, erst wenn solche Sätze verstanden werden können, macht es erst Sinn, mit Nein anzufangen.

Ich weiss nciht, ob mein Kind besonders "unfähig" ist, aber die klare Trennung seines Verhaltens von seiner Person schaffte er erst mit 3 Jahren. Genau das Alter wo Kinder ihr eigenständiges "Ich" endgültig mit allem, was daran hängt verstehen.
Davor war eine extreme Vorsicht mit "Neins" und Unfreundlichkeit geboten. Bis 2 war für ihn schon die geringste Störung der harmonie mit Mama ein Drama, man konnte ihm buchstäblich ansehen, wie sein Herz blutet. Durch ihn habe ich gelernt, wie verletztlich so ein kleiner Mensch doch sein kann.
 
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Schöne respektvolle Runde hier - da fühl ich mich wohl.

Also ich bin auch auf der Linie von Blümchen etc.
Ich besuche mit Moritz regelmäßig "Spielräume nach Emmi Pikler" und versuche mich auch viel in diese Richtung einzulesen und dann nach meinem Gefühl zu handeln.
Immer wieder aber und vor allem in letzter Zeit stoß ich da manchmal an meine Grenzen und muss mich an der Nase nehmen. ;)

Wickeln - mach ich schon längstens in allen Positionen die so möglich sind. Seit er stehen kann, eben auch so. Er will einfach nicht am Rücken liegen bleiben. Nun aber vollgekackt und herumgehampelt - das geht aber auch nicht. Nun gibts 2 Möglichkeiten . entweder dagegenhalten und ihm erklären dass das jetzt echt sein muss oder ca. 100mal hintereinander bitte bitte sagen ;) beides führt ans Ziel aber welches ist die bessere Entscheidung?
Aber stopp - es gibt noch eine Variante - beide ab unter die Dusche ;)

Fernseher, Kabel, etc.
So gut wie alles was möglich war, wurde im Wohnzimmer ausser Reichweite gebracht. Fast Alle potentiellen NEINS sind verschwunden. Aber alles geht eben nicht.
Und dann gehts los mit 10mal hingreifen - Hand weg und Nein bis ich ihn dann weghebe. Bei jedem Mal hingreifen sieht er mich genau an und liest in meinem Gesicht. Und da er denk ich noch nicht weiss, dass ein böses Gesicht böse ist, findet ers einfach lustig und grinst. Klar liegts da nahe dass man das Verhalten eines Erwachsenen auf ihn projeziert und denkt: "He, der macht sich auch noch drüber lustig"...
Aber wir wissen ja - weit gefehlt.

Hm, von seinem Papa kommen auch oft wenig gewaltfreie Aussagen. Naja, aber der befaßt sich auch nicht annähernd so viel mit diesen Themen. (Untertreibung des Jahrhunderts)

Also ich werd ab morgen wieder mal mit meinen Neins sparen und ihn lieber Baby sein lassen...
Danke fürs Erinnern
Lg Petra
 
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