Rachel,
ich kenne mich mit ADS nicht aus, zum Glück.
Aber manche Deiner Argumente fühlen sich für mich einfach ungut an, und wir handhaben es anders.
Noemi ist die Erstgeborene und ein Stück weit sollte ihr diese Rolle auch zugestanden werden. Das soll nicht unfair den anderen gegenüber ablaufen, aber eben auch auf ihre speziellen Bedürfnisse abgestimmt sein. Jedes Kind sollte nach seinen Bedürfnissen erzogen werden, nicht alle gleich. Ich wette, sie muß am meisten helfen, von ihr wird am meisten Vernunft erwartet, sie wird rein altersmäßig am meisten Zeit außer Haus verbringen, sie fährt alleine in die Ferien (gleichzeitig ein Extra-Schmankerl und ein Minus an Familienzeit).
Unser Erstgeborener fordert auch am meisten ein, und ein Stück weit bekommt er auch Privilegien - dafür hat er auch die meisten und größten Pflichten und muß hier und da mal einspringen, wenn ich es gerade nicht alles auf die Reihe kriege. Wir machen gelegentlich alleine was mit ihm, das kann ganz unspektakulär sein, daß er alleine zum Fußball gebracht wird und wir danach noch ein Eis essen oder ganz spektakulär, daß wir mit ihm ins Theater gehen und auch betonen, daß die anderen ja noch zu klein sind oder es zu spät für sie ist. Na klar gibt es auch Aufführungen oder Veranstaltungen zu denen wir alle zusammen gehen. Regelmäßig machen wir diese Sonderbehandlung nicht, eher opportunistisch. Und die anderen Kinder kriegen das auch, aber Klaas führt deutlich an. Es tut ihm gut, und den anderen schadet es nicht.
Ich habe mir vorgenommen, daß jedes Jahr jedes Kind ein spezielles Mama- oder (abwechselnd!) Papawochenende hat. Übernacht. Stillzeiten ausgenommen. Und die werden auch gleichmäßig gerecht verteilt. Ich finde es wichtig, weil ich (als Einzelkind) den Anspruch habe zu jedem meiner Kinder auch eine eigenständige Beziehung zu pflegen und sie nicht ausschließlich im Rudel großzuziehen. Und mit jeder Freundin treffe ich mich auch mal allein und nicht immer mit Anhang ;-).
Lulu (der Noemi ein bißchen leid tut, weil sie sich offensichtlich in ihrer Rolle nicht wohl fühlt und - wir kennen das auch! - das für alle Familienmitglieder anstrengend ist.)