5MädelHaus hat gesagt.:
genau Conny, das ist es ja... egal was hier zu Hause in der Zeit läuft, das findet Noémi dann immer besser *seufz*. Ich glaube nicht, dass die Lösung darin besteht, separate Dinge mit ihr zu machen, es ist in ihrem Augen nie genug.
Ich denke auch, da liegt der Hase im Pfeffer. Ob du mit Noémi auf den Eiffelturm fährst und die anderen essen dieweil Linsensuppe am Familientisch desto peng. Wer weiß was vor dem Linsenessen war und wo man sie nicht beihaben wollte warum auch immer. Sie gehört nicht dazu deswegen wird sie mit jemand anderem weggeschickt. So wird es dann ankommen. Auch wenn es ganz anders gemeint war.
Wichtig ist, dass ihr versucht sie so zu verstehen wie sie ist und wie sie funktioniert. Und dass sie nicht so ist wie die anderen und wie ihr. Gerade das wird für euch ziemlich schwer sein, evtl. auch gar nicht ganz möglich.
Ein leichtes ADS ist bekannt, schreibst du. Das kann zu einer Fehlfokussierung beim Betroffenen führen, ja. Aber es kann auch passieren, dass man Erwartungen an ihn hat die er nie und nimmer erfüllen kann, man selber aber für selbstverständlich und megaleicht einschätzt. Gerade was den Bereich Verhalten angeht.
Ich hätte viel darum gegeben, von meinen Eltern VERSTANDEN zu werden. Einfach nur VERSTANDEN. Aber eben das haben sie nie wirklich geschafft und ich hatte auch nicht den Eindruck dass sie es versucht hätten. So wie sie dachten war es richtig und so müssen andere auch denken (im Sinne von Ticken, nicht im Sinne von Meinungen).
"Du kannst wenn du nur willst"
"Gib dir doch mal Mühe!"
"Deine Mutter war auch so schwierig wie du deswegen musste sie dich weggeben"
"Du hast es wirklich gut ich weiß gar nicht was du hast"
"Du kannst froh sein, dass ..."
"Hör auf zu heulen du hast gar keinen Grund dazu"
usw. usw.
Was sollte ich mit Fahrten nach Vichy, mit Markenklamotten, Musikschule, Nachhilfeunterricht der nichts half weil das Problem woanders lag (Konzentrationsspanne!) ... brachte nix außer noch mehr Frust.
Wenigstens das Kaspern kann man dann gut ... das kommt (vordergründig) so an wie man es wollte.
Ich kann auch keine konkreten Tips geben, aber Noémi ausreichend beachten bedeutet nicht unbedingt, ihr Extrawürste zukommen zu lassen, sie irgendwie vor den anderen zu bevorzugen etc. ... sie will ja nicht wichtiger sein als die anderen, nur GENAUSO wichtig.
Ein stilles artiges Geschwister, das weniger Schimpfe und mehr Lob erntet als man selbst kommt dann als bevorzugt rüber.
Noémi ist Noémi, und Cynthia ist Cynthia. Jede von ihnen braucht das Gespür und die Aufmerksamkeiten, die jeweils zu ihnen passen.
Ich hoffe man versteht was ich ausdrücken will. Ich unterstelle niemandem dass er die Perspektive die ich hier anspreche nicht schon versucht hat zu sehen. Zumal versuchen und können auch wieder zwei verschiedene Dinge sind. Ich bin ein Einzelkind gewesen, hätte aber gern Geschwister gehabt.
Und ob Noémi es genauso erlebt wie ich es hier in dieser Geschichte tue, das werdet ihr auch eher einschätzen können.