M
Mundart-Sprecher
AW: Sprecht ihr mit den Kindern Dialekt oder Hochdeutsch?
Ja, ich gebe zu, mich wegen dieses Themas in die Diskussion eingeschaltet zu haben. Aber die Situation der Mundarten in Deutschland ist, wie wir alle wissen, nun einmal prekär.
Da muß man jede Chance nutzen, falsche Vorstellungen, welche wesentlich zur Verdränung bzw. zur "Nicht-mehr-Weitergabe-der-Dialekte-an-die-Kinder" beitragen, richtigzustellen.
Ich gebe dir recht, die besagte Äußerung war sehr scharf. Nur meine ich daß auch die Verfasserin des Beitrags, welchen ich damit beantwortet habe, ebenfalls schwere Geschütze aufgefahren. Sie hat die Sprache meiner Heimat als minderwertig dargestellt und mit Füßen getreten, indem sie ihrer Tochter deren Gebrauch untersagt.
Franken ist nun einmal kein Hochdeutsch-Land. Wenn ich in eine Region ziehe, von der ich weis daß dort ein stark ausgeprägter Dialekt gesprochen wird, muß ich eben damit leben, wenn meine Kinder diesen Dialekt annehmen. Was daran so schlimm sein sollte, würde mich ohnehin interessieren - es ist eben eine zusätzliche Sprache neben dem Hochdeutschen, nicht mehr und auch nicht weniger.
Wenn ich den Dialekt nicht mag oder generell gegen eine von der Standartsprache abweichende Sprachform bin, darf ich eben in keine solche Region ziehen.
Nur was wäre gewesen, wenn die Verfasserin ihrer Tochter z.B. Französisch-Verbot oder Polnisch-Verbot erteilt hätte (nur so als Beispiel)? Richtig, es hätte geheißen, sie hätte etwas gegen diese Länder bzw. gegen die Menschen, die diese Sprachen als Muttersprache sprechen.
Indem sie ihrer Tochter den Gebrauch der fränkischen Mundart im Familienkreis untersagt hat, zeigt sie, daß sie die Muttersprache der einheimischen Bevölkerung ihres Wohnortes ablehnt.
Der Unterschied zwischen "Dialekt" und "Sprache" ist nun einmal fließend. Auch Hochdeutsch ist ein Dialekt... Wie gesagt, wenn man eine Sprache verbietet, und sei es nur im Familienkreis, so lehnt man damit automatisch auch jene Menschen ab, welche diese Sprache sprechen. Da muß dann eben gerechnet werden, daß eine scharfe Reaktion kommt.
Letzendlich muß die Entwicklung in der Dialekt/Hochdeutsche-Frage auf "sowohl als auch" hinauslaufen - d.h. ausgeprägter, echter Dialekt und grammatikalisch korrektes Hochdeutsch - aber keinesfalls nur Hochdeutsch oder gar ein Mischmasch-Sprache, halb Dialekt, halb Hochdeutsch (was manche auch als "weicheren Dialekt" bezeichnet haben).
Sonja hat gesagt.:@ Mundart-Sprecher:
Du schießt ganz schön scharf ...
Hast du dich extra wegen diesem Posting hier angemeldet? Hast du auch mal auf`s Datum geguckt?
Das Eingangsposting ist von mir - und ich muss zugeben, einige Denkweisen von dir gefallen mir ansatzweise - trotzdem möchte ich dich bitten, hier nicht gleich jeden anzugreifen.
Besonders das hier missfällt mir:
Gruß
Ja, ich gebe zu, mich wegen dieses Themas in die Diskussion eingeschaltet zu haben. Aber die Situation der Mundarten in Deutschland ist, wie wir alle wissen, nun einmal prekär.
Da muß man jede Chance nutzen, falsche Vorstellungen, welche wesentlich zur Verdränung bzw. zur "Nicht-mehr-Weitergabe-der-Dialekte-an-die-Kinder" beitragen, richtigzustellen.
Ich gebe dir recht, die besagte Äußerung war sehr scharf. Nur meine ich daß auch die Verfasserin des Beitrags, welchen ich damit beantwortet habe, ebenfalls schwere Geschütze aufgefahren. Sie hat die Sprache meiner Heimat als minderwertig dargestellt und mit Füßen getreten, indem sie ihrer Tochter deren Gebrauch untersagt.
Franken ist nun einmal kein Hochdeutsch-Land. Wenn ich in eine Region ziehe, von der ich weis daß dort ein stark ausgeprägter Dialekt gesprochen wird, muß ich eben damit leben, wenn meine Kinder diesen Dialekt annehmen. Was daran so schlimm sein sollte, würde mich ohnehin interessieren - es ist eben eine zusätzliche Sprache neben dem Hochdeutschen, nicht mehr und auch nicht weniger.
Wenn ich den Dialekt nicht mag oder generell gegen eine von der Standartsprache abweichende Sprachform bin, darf ich eben in keine solche Region ziehen.
Nur was wäre gewesen, wenn die Verfasserin ihrer Tochter z.B. Französisch-Verbot oder Polnisch-Verbot erteilt hätte (nur so als Beispiel)? Richtig, es hätte geheißen, sie hätte etwas gegen diese Länder bzw. gegen die Menschen, die diese Sprachen als Muttersprache sprechen.
Indem sie ihrer Tochter den Gebrauch der fränkischen Mundart im Familienkreis untersagt hat, zeigt sie, daß sie die Muttersprache der einheimischen Bevölkerung ihres Wohnortes ablehnt.
Der Unterschied zwischen "Dialekt" und "Sprache" ist nun einmal fließend. Auch Hochdeutsch ist ein Dialekt... Wie gesagt, wenn man eine Sprache verbietet, und sei es nur im Familienkreis, so lehnt man damit automatisch auch jene Menschen ab, welche diese Sprache sprechen. Da muß dann eben gerechnet werden, daß eine scharfe Reaktion kommt.
Letzendlich muß die Entwicklung in der Dialekt/Hochdeutsche-Frage auf "sowohl als auch" hinauslaufen - d.h. ausgeprägter, echter Dialekt und grammatikalisch korrektes Hochdeutsch - aber keinesfalls nur Hochdeutsch oder gar ein Mischmasch-Sprache, halb Dialekt, halb Hochdeutsch (was manche auch als "weicheren Dialekt" bezeichnet haben).
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