Hallo Ihr Lieben,
toll - dass so viele hier geantwortet haben. Ich hatte erst gedacht, niemand traut sich so recht :???: Es sind sehr viele Anregungen zum Nachdenken für mich hier dabei.
Silke, Deinen letzten Beitrag fand ich einfach klasse und teilweise so süss geschrieben (ich finde gerade keinen anderen Ausdruck dafür, ähm..), dass ich hier beim Lesen lächelnd dagesessen habe. So hatte ich das Ganze noch nie betrachtet.
Ich denke auch, dass man einem Mann nicht so zeigen sollte, dass man unglücklich oder unzufrieden ist. Denn welcher Mann kommt schon gerne nach Hause, wo eine meckernde und jammernde Frau auf ihn wartet. Ich selbst hab das ja bei einer Freundin mitbekommen. Der Mann ist nur noch auf der Arbeit und halst sich zusätzlich am Wochenende noch welche auf, nur um nicht daheim zu sein. Das wiederum macht seine Frau unglücklich usw. usw. usw. Und obwohl ich das mitbekommen hab, hab ich angefangen, es genauso zu tun. Hab gemeckert und meine Unzufriedenheit deutlich gezeigt. Dazu kam noch der zur Zeit zahnende und etwas anstrengende kleine Nico und ein Alex, der mit 9 Jahren auch gerne seine Grenzen testen möchte. Ich hab einfach nicht daran gedacht, dass mein Mann noch sehr jung ist und vorher überhaupt keinerlei richtige Beziehungserfahrung (ausser mit gleichaltrigen "Mädels" ohne Kind) oder gar Erfahrung mit Kindern hat. Er war wahrscheinlich total überfordert. Ich hab mich mal in ihn reinversetzt. Ich glaub, ich wär auch getürmt, ähm... Also ich meine, an seiner Stelle. Ich bzw. wir Frauen können ja viel aushalten.
Wir waren gerade mal 5 Monate zusammen, als ich schwanger wurde. Dies passierte eigentlich auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin. Ich selbst wollte kein Kind mehr. Ich glaub, er hat sich das alles einfacher vorgestellt. In der Schwangerschaft war ich ständig krank und stationär im KH, die Geburt (Kaiserschnitt) war für meinen Mann schon heftig, er war im OP dabei, hatte panische Angst um mich. Trotzdem hat er tapfer durchgehalten all die Zeit. Auch danach, als ich völlig überfordert war am Anfang und er keinen Urlaub bekommen hat von seinem Ausbeuter-Chef. Ich war nur am meckern, hab ihn so lange unter Druck gesetzt, bis er diesen Job aufgegeben hat.
Nun, seit ich nicht mehr so viel meine Unzufriedenheit raushängen lasse, läuft es besser. Vielleicht auch, weil ich in meinem Hinterkopf denke: "ok, wenn er geht, dann geht er eben - ich pack das auch alleine" Dann entsteht nicht dieses zwanghafte Festhaltenwollen, was ich vorher hatte. Er flirtet sogar wieder mit mir 8O und ich seh zu, dass ich mich etwas "in die Reihe schaffe" Ich meine, die Jogginghose bleibt trotzdem an und der bequeme Pulli :-D , aber ein wenig hübsch im Gesicht machen und Haare ordentlich... das macht schon einiges aus. Ich bin ja teilweise wirklich rumgelaufen wie eine Vogelscheuche :o :???:
Jetzt kommt meine Angst, dass er durch seinen neuen Job (er arbeitet als Installateur und repariert für eine Wohnungsgesellschaft Heizungen etc. bei den Mietern) - vielleicht eine nette, junge - unbelastete Frau kennenlernt. Also was macht Ulla? Ich gebe mir etwas Mühe, gut auszusehen und charmant zu sein. Seitdem freut er sich wieder, wenn er heimkommt. Na ja, hoffentlich hört sich das jetzt nicht so an, als würde ich rumschleimen - nee, tu ich nicht. Wenn er über Alex meckert, blocke ich sofort ab, diskutiere nicht viel rum. Das ist das einzige, wo ich nicht mit mir reden lasse. Alex' Erziehung ist meine Sache, ich hab da viel "versaubeutelt" durch mein schlechtes Gewissen und ich muss das wieder gerade bügeln.
Ohje, das ist jetzt hier ein Roman geworden. Aber ich musste das mal loswerden.
Liebe Grüsse
Ulla