Tja, und nun hat das Thema Fred auch ein Ende genommen, ein schnelles und bitteres.
Sein zunehmendes Auftauen hatte schon im Dezember dazu geführt, dass er eine Kollegin ziemlich böse angebellt hat, als die ihn hinter der Tür nicht gesehen und entsprechend erschreckt hat.
Dann war vorletzte Woche mein Vater mit seiner Lebensgefährtin wegen eines wichtigen Gespräches bei mir, und jemand stellte einen Teller in Fredreichweite. Fred wollte den natürlich versäubern, meine Tochter griff nach seinem Geschirr, zog ihn weg - und er schnappte nach ihr. Druckstellen, aber kein Blut - vielleicht auch, weil sie einen dicken langärmeligen Pullover trug. Der Hund wurde zur Strafe in die Küche gesperrt, wir beschlossen, dass sie ihn fortan füttert, damit er mehr Respekt vor ihr bekommt.
Dann, vor einer Woche, weckte er mich nachts, weil er offenbar dringend raus musste. Ich musste mich erst anziehen, wollte ihn solange auf den Balkon sperren, öffne also die Tür und will den Hund rausschieben - und Fred dreht sich um und beißt mir in die Hand. Blut, Notfallambulanz um ein Uhr nachts, Antibiose und Tetanusspritze.
Jetzt ist er wieder in der Vermittlungsstelle. Denn ein Hund, der in Streßsituationen wegen einer Berührung ohne Knurren oder sonstige Vorwarnungen zubeisst - den kann ich nicht guten Gewissens mit ins Büro nehmen. Und den ganzen Tag in der Wohnung - das will ich ihm nicht antun.
Schade, traurig, schmerzhaft. Aber sicherlich besser so.