Man kann....

An eine Box habe ich auch gleich gedacht. Wir haben einen kurzen Gurt, den man in den Gurtschnapper im Auto stecken kann und auf der anderen Seite am Geschirr einklinken. Dadurch, dass dieses Gurtstück relativ kurz ist und oben am Geschirr sitzt, kann sich Hund auch recht wenig darin verwickeln. Das nutzen wir wann immer die Rückbank im Auto frei ist - Sammy hasst die Box.
Der ist jedenfalls auch ein furchtbarer Schisser, ich kann dir ein bisschen nachfühlen. Allerdings beschränkt es sich bei ihm auf Knallgeräusche (allerdings ALLE Knallgeräusche, auch sehr sehr leise, selbst Knallerbsen...). Ich krieg das nicht weg, also kann ich dir auch wenig hilfreiche Ratschläge geben.
Mein Mann hat Sammy beigebracht, im Panikfall (also Knallfall) völlig hysterisch zu ihm zu rennen und vor Freude an ihm hochzuspringen (man kann Aussies ja wunderbar aufziehen und aufputschen). Das hilft zumindest soweit, dass er nicht einfach kopflos davonrennt.
Ansonsten hat es sich als ganz gut erwiesen, der Panikattacke mit völligem Desinteresse zu begegnen. Wir tun einfach so, als wäre nichts, Sammy wird auch nicht getröstet, wenn er zitternd unterm Tisch liegt. Er bekommt keinerlei Aufmerksamkeit. Ich habe den Eindruck, dass es seither immer besser wird. Vielleicht wird er auch einfach älter.
 
Rita, psychologisch erzeugt die Ignoranz des zitternden Hundes den Schutzschirm, dass alles ok ist. Je nach Häufigkeit des Triggers bleibt das halt langsamer oder schneller im Kopf. Das kann durchaus besser werden.

Karl hat die Kiste auch erst bei uns kennengelernt. Die erste Woche gabs Futter nur in der Kiste, ab der zweiten hat er sie geliebt.
 
Rita, psychologisch erzeugt die Ignoranz des zitternden Hundes den Schutzschirm, dass alles ok ist. Je nach Häufigkeit des Triggers bleibt das halt langsamer oder schneller im Kopf. Das kann durchaus besser werden.

Das macht Sinn, was du schreibst. Es macht tatsächlich so den Eindruck, als würde Sammy denken, Herrchen und Frauchen reagieren überhaupt nicht, also war ja gar nichts.
 
Salat, bleib dabei, ihn nur im Auto zu füttern. Das braucht eine Weile.

Würde er in eine Transportbox passen?
Transportboxen gibt es doch in allen Größen, irgendwo würde er bestimmt reinpassen - aber ich möchte eigentlich keine Box in das Auto einbauen, weil mir dann die letzte Rückbank fehlt. Zudem geht er ja auch sehr ungern in den Fußraum (zu dunkel? Eng?) so dass ich denke, eine Box wäre momentan auch keine Verbesserung.
Aber es beruhigt mich, dass meine "Totalbrutalegal"-Annäherung offenbar doch nicht so schlecht ist. Futter rein, Hund rein, jammer nicht. :D
Für die Fußwege zur Arbeit nächste Woche hab ich schon wieder das Sicherheitsgeschirr hier liegen, auch da wird dann kurzer Prozeß gemacht - da müssen wir dann halt durch.
Ansonsten ist er schon eine Freude. Nur das leicht panisch-übertriebene Spielen hat er momentan drangegeben. Ob er so langsam merkt, dass er sich gar nicht so ranschmeissen muss, um gemocht zu werden? Oder ob ihm stinkt, dass ich bei jedem Spielversuch mit der ollen gestopften Socke ankomme? Man steckt einfach nicht drin...

Salat
 
Rita, genau so. Unser alter Herr aus dem Tierheim war ja total vertrauensvoll - mit dem konnte ich alles machen, solange ich da war, war die Welt ok. Das erste Mal Zug - kein Problem … und mit der Ruhe, die von mir kam, hat er alle anderen ersten Male absolviert ohne Probleme. Und so hat er auch Silvester gut überstanden. Der war aber zum einen alt und erfahren und zum anderen vermutlich eh eine ruhige Natur. Daher brauchte er wahrscheinlich weniger Zeit um diesen Zusammenhang zwischen meiner Ruhe und "alles ok" herzustellen.

Salat, was bist du brutal … aber es wird besser! Ich bin sicher, da steckt noch viel Potential in dem Hund, das du langsam rausstreichelst.
 
Ach ja, das Freddl... alte Probleme gehen, neue kommen hinzu.
Auto fahren ist inzwischen ein alter Hut. Tür auf, Hund springt rein - tatsächlich muss ich jetzt daran arbeiten, dass er erst dann springt, wenn die Tür ordentlich geöffnet ist, damit er sich nicht von unten gegen die Kante haut in seiner Hast. Gepäckgitter ist auch schon seit Monaten gekauft und eingebaut, und jetzt hake ich die Leine einfach dort ein und Schluß ist mit Verwicklungen.
Auch der Gang zur Arbeit hat eine Lösung gefunden. Wir erinnern uns: Fred mag keinen dichten Autoverkehr, aber da ich in der Innenstadt wohne, die von einer grossen Umgehungsstraße quasi eingekreist ist, gibt es keinen anderen Ausweg, als wenigstens einmal über diese besagte Straße zu queren. Und da in Richtung meiner Arbeit dann auch noch die Bahnlinie quer durch die Stadt führt, habe ich genau drei Möglichkeiten, unter den Gleisen durchzukommen.
Tja, nachdem die erste und direkte immer schlimmer für Fred wurde, hab ich dann nach langem Kartenstudium eine zweite ausgearbeitet. Google fand, dass diese Route mindestens doppelt so lang sei wie die direkte, aber was tut man nicht alles für den Köter? Und ich spoiler gleich mal ganz ohne Spannungsbogen: nö, isse nich. Vielleicht fünf Minuten länger, aber gefühlte 100 Minuten stressfreier. Mehr Nebenstraßen, und mal gerade eine große Straße überqueren schafft der Junge inzwischen ganz gut. Dazu flechte ich immer mal wieder kurze oder längere Strecken an viel befahrenen Straßen ein, und so langsam scheint sich die Übung bezahlt zu machen.
Ausserdem hat er ja jetzt, genau wie ich, Urlaub. Was heisst, dass wir in L. sind, wo das Feld und der Wald zwei Querstrassen weiter hinterm Haus anfangen. Und prompt eröffnet sich ein neues Problem.
Denn sobald der Hund das Gefühl hat, dass er den normalen Weg ja soweit eigentlich kennt, geht er auf Erkundungsgang. Also, er läuft nicht weg, er kommt wieder - nur nicht unbedingt dann, wenn ich das will. Und da kann er vorher fünfmal gekommen sein, gelobt worden sein, Leckerchen bekommen haben - in dem Moment sind Leckerchen Wurst, er geht erst mal gucken.

In dem Sinne also auf in ein neues Jahr, es kann ja nur besser werden.

Gruß,
Salat
 
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