AW: Leben im in einem "Dorf"?
@tini: Gerne!!!
Ich glaub es ist nicht leicht sich irgendwo eine Heimat zu schaffen. Von selbst ist es eben nicht von Anfang an immer da!
Egal wo ich bisher gelebt habe (ok es waren außer hier im Kaff nur 2 stationen ;-) ) hat mir ein Wenig das Vertraute gefehlt. Ich glaub es braucht irre lange bis man eben angekommen ist. Je kleiner das Kaff desto schwieriger ists. Allerdings denk ich auch, wenn man es dann geschafft hat, dann ist so ei kleines Kaff klasse zum zu Hause sein. Es ist einfach persönlicher, man hat einfach egal wo man hingeht Leute die man kennt.
Als ich letztes Jahr wieder hier her gezogen bin wo ich auch aufgewachsen bin war es sehr wie nach Hause kommen. Deshalb sind auch viele Dinge die vielleicht eher negativ sind mir z.B. vollkommen egal: Wir haben weder Bahn noch U/S Bahn Busse fahren aber eben nur zu den Stosszeiten Wochentags regelmässig, d.h. ohne Auto ists hier doof. Wir haben für die Größe des Städtchens ne Supermarktschwemme: Lidl, Rewe, Netto, Aktiv, Penny haben nen Müller haben gefühlte 10 Bäcker und 5 Metzger, viele Gaststätten und auch ein paar Einzelhandel aller Arten aber wenn man eben nen Baumarkt braucht oder Kleidung einkaufen will, alles was eben spezieller ist ist man ohne Auto auch aufgeschmissen. Aber dafür haben wir breite strassen, viele Wiesen, viele Spielplätze, Wälder, nen Stausee, nen kleinen Weiher mit Enten, Ziegenwiesen Radwege rund um den Ort. Wenn ich spazieren geh ist es toll, egal wo ich lang gehe entweder treff ich jemanden mit Kindern oder Kiwa mit dem ich gehen kann oder ich klingel bei ner Freundin ob sie mitkommt oder wenn wir alleine gehen, dann trifft man totsicher ab und an jemanden zum Quatschen. Ein weiterer definitiver Pluspunkt wenn man erst mal mittendrin statt nur dabei ist ist der der Gemeinschaft und Hilfe: Ziemlich oft sprech ich mich mit 2-3 anderen Mamas z.B. ab wer die Kinder mittags in den Kiga bringt oder ins Turnen oder sie holt. Wenn wer krank ist kommen gleich Fragen ob jemand die Kids desjenigen mitnehmen soll... Auch die Kinder können viel unbeschwerter spielen. Sie haben mehr Platz und auch mehr Möglichkeiten selbstständig und selbstsicher zu werden weil man sie viel früher und mit gutem Gewissen ein Wenig von der Leine lassen kann.
Klar hat das alles auch den Nachteil, dass jeder viel vom Anderen weiß was dann schnell mal zum Tratsch wird. Ich kann gut damit leben andere eher nicht.
Auch hier ist es so, dass die Zugezogenen manchmal nen schweren Anfang haben. Am Leichtesten fällt es da sicher dem der viel draußen ist, der durch Vereine und Kiga Zugang zu anderen findet und der einfach relativ offen ist.
Ich an eurer Stelle würd es denk ich echt auch ausprobieren an den WE. Lern Deinen Partner in seiner Umgebung kennen, lern das Dorf kennen, probier es aus ob es Dir zu umständlich ist, geht viel raus um auch die anderen Dorfbewohner und die Umgebung kennenzulernen, dann siehst schnell auch ob und wieviele Kinder denn dort sind. Wenn ihr das ohne den Druck macht, dass es Dir ja nun gefallen muss ists denk ich leichter. Dann kannst immer noch rausfinden obs der Mann, das Dorf... eben das Gesamtpaket Dein neues Leben sein könnte. Zudem siehste dann wie die Kinder in dieser Umgebung sind.
Noch zu dem nur noch mit dem Auto unterwegs sein später zu Freunden und in die Schule: Also ich bin in nem anderen Ort zur Schule gegangen. Bis dorthin sind es so ca 4 km und wir sind von April bis Oktober ca mit dem Fahrrad gefahren und den Rest des Jahres mit dem Bus. Und wie schon geschrieben, viele haben dann eben mit 16 den Mofaführerschein gemacht...
Ích glaube auch dass Kinder ihren Weg auch mit solchen "Unwegbarkeiten" gut gehen ohne "Schäden" wie Übergewicht oder fehlende Bindungen zu Freunden finden. Es ist ein anderer Weg wie der den Stadtkinder gehen aber schlechter ist er deshalb nicht.
Deine Kinder sind noch so klein. Schau nach Dir im Moment ob es für dich gut ist.
lg
Mone