AW: Leben im in einem "Dorf"?
Ich bin zum einen absolutes Stadtkind und könnte mir für mich persönlich zumindest im Augenblick kein Leben auf dem Land vorstellen - schon allein wegen des bereits angesprochenen Getratsches. Ich kenne das mit dem Tratschen aus dem kleinen Ort, aus dem mein Freund kommt - und das scheint ein großes "Dorf" zu sein, denn dort gibt es mindestens 5 Supermärkte/Discounter. Aber in Orten oder Dörfern mit geringerer Einwohnerzahl scheint es einfach an der Tagesordnung zu sein, sich über alles und nicht auszulassen - speziell, wenn man überhaupt nichts damit zu tun hat. Da bin ich kein Typ für. Das geht mir irgendwann auf die Nerven.
Zum anderen wäre ich kein Typ dafür, nach nur 4 Monaten mit jemandem zusammen zu ziehen - zum einen weil ich recht autark bin, zum anderen würde ich es auch Marlene so schnell nicht "antun" wollen. Garantie hat man zwar nie, aber nach so kurzer Zeit wäre mir das Risiko zu groß, dass sie sich an jemanden häuslich gewöhnt, bei dem wir dann aber doch möglicherweise nicht bleiben würden.
OT: Mein Freund und ich werden im Sommer zusammenziehen - dann sind wir gut 2 Jahre zusammen. In den letzten Monaten haben wir es so gehandhabt, dass er "probehalber" jeweils ca. die Hälfte der Woche immer bei uns verbracht hat und das hat gut geklappt. Sehr gut sogar
Nicht, dass ich Dir das mies reden will - ich möchte nur meinen persönlichen Standpunkt äußern. Wenn Du grundsätzlich eher ein Typ für das schnelle Zusammenziehen bist, würde ich mich nicht unbedingt von den möglicherweise längeren Fahrtstrecken irritieren lassen. Ich wohne in der Stadt, habe den nächsten Penny ca. 800 m vor der Tür, und erledige doch alles mit dem Auto. Selbst wenn ich die Zeit dazu hätte, würde ich nicht jeden Tag zu Fuß loslaufen, um die täglichen Notwendigkeiten einzukaufen. Ich erledige das mit einem Großeinkauf die Woche und dafür brauche ich nun mal das Auto. Und wenn ich einmal im Auto sitze, finde ich es wurscht, ob ich nun 1km oder 6km zum Einkaufen fahre.
Auch an den Kinderfahrten würde ich mich nicht allzu arg reiben. In dem Dorf wird es sicher für jedes Kind mindestens einen passenden Spielkameraden geben. Die Anfragen der Kinder nach Fahrten zu weiter entfernt wohnenden Kindern hast Du in der Stadt auch. Ob Du die Kinder in der Stadt oder auf dem Dorf in den Bus setzt, finde ich gehuppst wie gesprungen. Und wenn die Kiddies größer werden und Abholungen von Party/Disco anstehen, wäre es mir persönlich ohnehin sicherer, wenn ich selber abholen fahre und die Kinder nicht in der Dunkelheit den Bus nutzen müßten. Und wie gesagt: wenn ich einmal im Auto sitze, ist es mir egal, ob ich 1 km oder 10 km fahre.
Grundsätzlich finde ich, dass es gerade für kleine Kinder nichts Schöneres gibt, als in Ruhe und Natur groß zu werden. Ich kenne das aus meiner eigenen Kindheit, wo wir auf der Straße spielen konnten, wo wir keinen Spielplatz brauchten, weil wir auf Bäumen geklettert sind, uns Buden gebaut haben etc., wo wir viel mit dem Fahrrad gefahren sind usw.
In der Pubertät sieht das natürlich wieder anders aus - aber bis dahin geht bei Euch ja noch viel Wasser den Rhein runter...
Wenn Du Dir für Dich persönlich mit Eurer Beziehung schon ziemlich sicher bist und Du Dir grundsätzlich ein Leben im Dorf vorstellen kannst, finde ich nicht viele Dinge, die dagegen sprechen würden.