Hallo Dajana,
ich schätze was ich jetzt schreibe weißt du ohnehin.
Es wird von Ernährungsexperten quasi gefordert dass ein Stillkind mit spätestens 6 Monaten zugefüttert wird. Vor allem Fleisch weil die Mumi zwar Eisen enthält aber auf einem niedrigen gut resorbierbarem Wert. Das scheint definitiv nicht mehr zu reichen - zumindest gibt es die höchste Eisenmangelrate bei Langzeitstillkindern.
Eisen ist wichtig für die Blutbildung und den Sauerstofftransport.
Dazu habe ich das gefunden: Die höhere biologische Verwertbarkeit des Eisens in der Muttermilch im Vergleich zu Kuhmilch bewirkt dass gestillte Kleinkinder bis zu 50% ihres Eisenbedarfs mit Hilfe von Muttermilch decken.
Meine Hebamme meint das Eisenmangel sehr verbreitet ist und das viele damit aber ganz normal leben und es nicht mal wissen.
Ohne die Schwangerschaften wüßte ich auch nicht das ich wohl immer einen sehr schlechten Eisenwert habe aber auch ich gehöre zu den Menschen die damit gut leben können.
Lennox wurde mit 8 Monaten mal Blut abgenommen und dabei wurde der Eisenwert mit bestimmt, der war sehr gut.
Wie schnell kann sich das denn ändern?
Ich habe die letzten Jahre aus Erfahrung gelernt dass je später die Beikostangebote kommen bei Still- wie Flaschenkinder verweigert wird. Das hat vermutlich damit zu tun, dass natürlich Neugierdereflexe nicht bedient wurden als das Kind mit ca. 4 - 5 Monaten nach den Löffelchen gierte.
Diese Neugierde an unserem essen gab es nicht, sicher hat er uns mal beim essen beobachtet aber jegliche Angebote hat er nicht angenommen.
Er hat auch nicht gesabbert, gekaut oder sich die Finger in den Mund gesteckt.
Wir hatten ja fast ein Jahrzehnt sehr dominante Stillempfehlung ausschließlich 6 Monate zu stillen und dann sehr vorsichtig mit Breikost zu beginnen. Durch diese Empfehlung wurden die Bedürfnisse der Kinder sehr häufig einfach übergangen und die Angst der Eltern wurde angtriggert etwas falsch zu machen.
Meine Erfahrung, die Natur tickt einfach wie sie tickt.
Ja da bin ich deiner Meinung, ich habe immer gesagt ich stille 4 Monate voll und dann fangen wir mit Beikost an nur leider wollte Lennox nicht.
Dann hab ich halt weiter gestillt und man könnte sagen darauf gewartet das er essen möchte.
Langsam kamen schon fragen wann wir denn mal anfangen wollen oder auf was ich denn warte.
So vergingen die Monate, wir haben Lennox bei uns am Tisch sitzen und er bekommt immer was in die Hand aber er isst es nicht.
Stecken wir ihm was in den Mund, spuckt er es wieder aus, selten das er mal was schluckt und dann vielleicht noch 1x den Mund öffnet.
Ein gesundes Kind, hat nach meiner über 20jährigen Beratungserfahrung, die Neugierdephase zwischen 4. und beginnenden 6. Monat. Erzählt mir eine Mutter das Kind hat sich, trotz Gelegenheit nie mit den Augen für das Tischessen interessiert, bin ich immer geneigt diese zum Arzt zu schicken. Es kann schlicht dahinter stecken dass ein Kind schlecht sieht und damit nicht beobachten kann.
Das schließe ich mal aus, Lennox sieht ganz sicher sehr gut.
Nun weiß ich nicht ob und wann Du Löffelangebote geschaffen hast.
Siehe oben
Auch klar ist, dass Babys spüren was Mama will oder nicht will. Und so können Babys auch den Löffel verweigern WEIL Mama Angst vor der Beikost / Allergien etc. hat oder sich nicht mehr genügend anerkannt fühlt (unterbewusst natürlich) wenn das Kind nciht mehr ausschließlich von ihr selbst genährt wird. Die energetische Ebene ist nicht ohne.
Lennox hat sehr schlechte Haut und so war mir natürlich schon wohl dabei das ich stillen konnte.
Das ist für mich aber kein Grund ihm kein anderes Essen zu geben.
Ich koche frisch und da weiß ich zumindest was ich wo gekauft hab und in den Topf geworfen hab.
Wir haben auch viel aus dem Garten genommen da wäre mir sogar lieb gewesen wenn er das gegessen hätte.
Meine Anerkennung würde ich auch ausschließen, ich würde gerne mal wieder mehr als 3 Stunden für mich sein (wartet doch noch ein Wellness WE auf mich) .
Wenn Lennox erst Hungerzeichen zeigt wenn Du auf der Bildfläche erscheint ist er ganz auf dich bezogen was das Essen angeht. Möglicherweise war das positive Stillumfeld ein Tick zu attraktiv für Dich? Möglicherweise gab es da mehr Anerkennung als wenn Du nciht gestillt hättest? Da läuft im Unterbewusstsein sehr viel mit - und Kinder spielen das Stück auch gerne mit.
Ja Lennox ist ganz auf mich bezogen was essen betrifft, klar bis jetzt gab es ja nur essen von mir.
Ich habe keine Lobesgesänge fürs stillen bekommen aber jede Unterstützung die ich brauchte.
Am Anfang hat das Stillen ja sehr lange gedauert und so kamen wir oft zu spät in die Kita, oder jemand mußte Dustin für mich holen, ich war Nachts viel wach, ich hatte am Abend sellten Zeit Dustin ins Bett zu bringen, ich mußte zu den Stillzeiten zu Hause sein oder öffentlich stillen usw.
Also eigentlich hatte es am Anfang sogar mehr Nachteile wie Vorteile.
Nach 2-3 Monaten lief es aber super, das stillen ging fix und ich hatte wieder mehr Zeit für mich, Dustin und andere Dinge, öffentliches stillen ist mir egal.
Ich gebe zu das ich vor allem über meine Oma (87J.) erstaunt bin das die das mit dem stillen so toll findet dachte ich doch immer das sie die erste ist die mit einem Stück Schoki um die Ecke kommt ;-) .
Meine Mama findet es auch gut aber ansonsten bleibt es eher umkommentiert.
Dustin wurde nie gestillt da er zu früh geboren wurde und da wurde ich genauso behandelt wie jetzt es gab nie einen Vorwurf das er ein Flaschenkind ist.
Die Ernährung zu erweitern ist natürlich ein Loslassprozess und bedeutet auch Verantwortung zu teilen. Z.B. mit dem Vater.
Das würde ich sehr gerne machen denn momentan hab ich oft das Gefühl das Lennox nur mein Kind ist.
Ich kann dir einfach nur raten. Geh in dich. Erspüre um was geht es beim Stillen bei dir. Tief drinnen. Bist du tatsächlich begeistert und mit Freude dabei wenn es darum geht Lennox andere Nahrungsmittel anzubieten.
Ich liebe es Lennox zu stillen und ich gebe zu ich könnte so wie es gerade ist auch noch weiter machen, ABER ich möchte ihm nicht schaden.
Ich möchte mal wieder mehr Zeit für mich haben.
Ich möchte mich aktiv um Arbeit kümmern.
Ich möchte das auch der Papa mehr Aufgaben bekommt.
Ich möchte Lennox nicht im Weg stehen.
Und ich habe kein Problem damit wenn sich jetzt etwas ändert und Lennox jetzt anfängt zu essen.
Eins lässt sich nicht zurückdrehen. Der optimale (ernährungsphysiologische) Einstieg. Der Zeitpunkt ist definitiv rum. Aber das Heranführen an Lebensmittel kann in einer möglicherweise veränderten inneren Haltung zum Babyessen verändert werden.
Muttermilch ist im ganzen ersten Jahr die wichtigste Nahrung. Aber es ist, auch durch die WHO gefordert, dass diese unbedingt mit spätestens 6 Monaten ergänzt werden soll. Der Bedarf verändert sich. Das bedeutet nicht, dass notfallmäßig hzu 100 % gestillt werden kann. Der Bedarf passt sich meistens an. Das kannst Du an der Gewichtsentwicklung ablesen und dass wissen wir von Schäfchen
Stillen ist mehr als Nahrungsgabe und Nahrungsgabe ist mehr als "nur" Stillen. Es ist ein Stück Freiheit auch für die Kleinen. Nicht mehr angewiesen zu sein auf eine Nahrungsquelle. Die Vielfalt der Natur kennenlernen im geschützten Rahmen.
In diesem Sinne viel Erfolg beim Angebot
Grüßle Ute