Kollektive Bestrafung

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Ich sehe schon, daß in einer Klassengemeinschaft eine gemeinsame Verantwortlichkeit da ist. Nicht Klassenkeile, aber eben eine Klassenversammlung, auf der beraten werden kann, wie in Zukunft ungestörter Unterricht möglich sein kann, unter Anleitung von Lehrern.

Nun, bisher hat sie es SO nicht geregelt, aber ich hoffe, das wird jetzt angeleiert.

Eben hat der Yearhead übrigens angerufen....

Nachdem ich mir im Geiste ja schon ausgemalt habe, mit welchen Argumenten sie versuchen könnte, mich schachmatt zu setzen, war ich sprachlos, als der erste Satz beinhaltete, daß Elena´s Lehrerin nach meinem Gespräch mit mir nachgedacht habe und wohl nun auch nicht mehr so "glücklich" über ihre Lösung sei.... 8O
Besagte Lehrerin stünde zur Zeit ziemlich unter Druck wegen der kommenden Inspektion ect.pp. und jene Lehrerin würde sowohl nochmal mit Elena sprechen als auch im Anschluß noch einmal auf mich zu kommen...

Es stünde außer Frage, daß diese Art der kollektiven Bestrafung nicht der rechte Weg sei, die Lehrerin sei da so "reingerutscht" und konnte nicht mehr "zurück"....
Fehler könnten doch mal passieren...

Dem konnte ich natürlich nichts entgegen setzen, habe dann aber noch eingeworfen, daß ich vielleicht ja nicht mal was gesagt hätte, wenn Elena hätte Unterrichtsstoff nachholen müssen, der in der Stunde nicht geschafft wurde.
Aber sie mußte Schulregeln abschreiben, und ich sähe den Lerneffekt hierbei nicht!

Als Elena nach Hause kam erzählte sie mir, daß die Lehrerin sich in der letzten Stunde heute entschuldigend geäußert habe, daß es ihr leid täte, daß nun auch diejenigen bestraft wurden, die eigentlich gar nicht gemacht hätten.
(Das find ich sowas von taff von der Lehrerin! :prima: )

Ich schätze, es werden jetzt nach anderen Lösungen gesucht!

Und ich bin froh, daß die Angelegenheit nun "erledigt" zu sein scheint (zumindest für die Kinder, die ja wirklich nichts gemacht haben!), denn es klang nicht so, als seien die Lehrer dort sehr erfreut gewesen zu sein über das Handeln von Elenas Klassenlehrerin.

Ich werde das Ganze nun sacken lassen und abwarten, was die Lehrerin mit meinem Töchterchen bespricht und ich denke, im Anschluß können wir uns alle versöhnlich die Hände reichen, es sieht nicht so aus, als wenn Elena noch einmal mit Strafarbeiten nach Hause kommt, sofern sie sich die nicht "selbst eingebrockt" hat! ;-)

So langsam entspanne ich wieder....

Danke euch allen für eure Denkanstöße, besonders für die, die eine andere Meinung beinhalten.
Auch, wenn ich diese Meinung vielleicht nicht teile so ist es doch ein Blick auf die "andere Seite", ein Versuch zu vermitteln!


:winke:
 
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Ich weiss nicht, Corinna, wie alt ist Elena?
Ich wuerde in einer solchen Situation von meinem 11-jaehrigen erwarten, dass er mit einer Gruppe seiner Freunde um ein Gespraech mit der Lehrerin bittet und sie das Problem selbst loesen - zwischen Schuelern und der Lehrerin. Erst wenn ein solches Gespraech seitens der Lehrkraft abgelehnt wuerde oder ganz obstruse Ergebnisse herauskaemen wuerde ich mich einschalten.

Nun, aber sämtliche Freunde von Elena sind schlichtweg zu gehemmt für sowas!
Elena hat sich so ausgedrückt: "Mama, alleine bin ich aber doch gar nicht "stark" genug!"

Lulu hat gesagt.:
Ich verstehe, dass Dir die Kollektivstrafe nicht gefaellt. Aber bist Du nicht ein bisschen sehr aufgebracht? Leidet Elena so sehr?

Ich bin sehr aufgebracht, da geb ich dir Recht!
Und ja, Elena ist vorwitzig, clever und hat immer einen flotten Spruch.
Aber innen drin leidet sie tatsächlich, sie hat sich richtig schlecht gefühlt mit den Bestrafungen.

Bevor ichs vergesse.Den Eltern war es lieber das 20 Kinder vor der Tür standen.
Die Schulleitung wollte nämlich das Jugendamt einschalten......

Den Eltern des Kindes?

Ich weiß nicht, ich kann mich mit dem Gedanken immer noch nicht anfreunden, daß Kinder die Angelegenheiten einer Lehrerin regeln sollen. :cry:

Es ist nicht so, daß ich mir keine Gedanken darüber mache und nicht versuche zu verstehen!
Aber ich seh den "Sinn" immer noch nicht wirklich! :oops:

:bussi:
 
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Hut ab, da hat die Lehrerin doch erheblich mehr Mum gezeigt, als ich es ihr zugetraut hätte!

:prima: :bravo:

Dann bin ich mal gespannt, wie es da jetzt weitergeht!


:bussi:
 
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Woher wüsste dein 11jähriger denn, daß man ein solches Problem so lösen kann? Habt ihr ihm das in vergleichbaren Situationen schon vorgelebt? *Weiß* er überhaupt, daß man Probleme auch so, anders, lösen kann?
Manchmal denk ich, von Kindern wird so "verständiges Handeln" erwartet, und woher sollen die das alles wissen? Wo sollen die das lernen? - Wenn nicht von uns.
 
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Das hört sich ja so gut an!

Ich finde es sehr gut, dass die Lehrerin sich entschuldigt hat :jaja: und nun nach anderen Lösungen sucht.
 
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super, corinna, ganz großartig!!

und der lehrerin ist ebenfalls zu gratulieren :prima: in einer solchen position, bei dem was sie auch sonst scheinbar grad durchmacht (also quasi mit dem rücken zur wand) und nun auch von eltern angegriffen (zu recht, eh scho wissen :D ) den schritt rauszumachen und zuzugeben, dass sie sich verrant hat in etwas, das ihr auch nicht gefällt, dazu gehört ur viel mut und reflexionsbereitschaft

echt wow!

hier zeigt sich wieder mal: zorn ist eine klasse antriebskraft :-) ((((corinna))))

congratulations, ein erfolg auf der ganzen linie

:winke:
jackie
 
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und der lehrerin ist ebenfalls zu gratulieren :prima: in einer solchen position, bei dem was sie auch sonst scheinbar grad durchmacht (also quasi mit dem rücken zur wand) und nun auch von eltern angegriffen (zu recht, eh scho wissen :D ) den schritt rauszumachen und zuzugeben, dass sie sich verrant hat in etwas, das ihr auch nicht gefällt, dazu gehört ur viel mut und reflexionsbereitschaft

Ja, und das werde ich ihr auch sagen, wenn sie mit mir spricht!
Ich finde naemlich, damit hat sie wesentlich mehr Groesse bewiesen, als wenn sie jetzt versucht haette, sich da rauszureden.

:winke:
 
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Salat, die Kinder lernen, indem wir darueber sprechen!
Und ja, er weiss durchaus, dass ich erwarte und er erwarten kann, dass er in der Schule eine aktive Rolle spielen kann und seine Meinungen aeussern. Ich erinnere mich gerade daran, dass er in der dritten Klasse mit Freunden eine Plakat- und Unterschriften-Aktion zur Verhandlung neuer Cafeteria-Regeln angestossen hat, weil er das Regelement der Aufsicht unertraeglich fand. Natuerlich sprechen wir zu so einer Zeit viel. Wie man was ausdrueckt, wen man am besten einbindet, wie man sich praesentiert. Ob es immer so genau so glueckt wie geplant, weiss ich natuerlich nicht, aber das ist ja auch seine Sache, ne? Bezueglich der Mittagsessen-Situation hat sich etwas geandert, der Direktor war durchaus bereit sich das Anliegen der Kinder anzuhoeren. Wenn der Weg der Kinder in einer Sackgasse endet, dann kriegen sie bei uns zumindest auch nicht nur unsere Rueckendeckung sondern dann werden wir auch aktiv. Aber erst dann, solange nichts katastrophales vorfaellt. Und ja klar, Linnea, die sich immer anpasst und auch in nicht familiaerer Situation nicht gerne offen widerspricht und "protestiert", wird vermutlich mehr Unterstuetzung brauchen. Aber sie ist ja auch erst 5.

Lulu
 
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