Hallo Kathi,
sehr interessantes Thema
Da ich gerade ein bißchen Zeit habe, werde ich die Beteiligungsquote noch mal kurz in die Höhe treiben :-D
Grundsätzlich finde ich schon, dass die Verantwortung bei den Eltern liegt. Sie sind es, die entscheiden, was gekauft wird. Sie sind es, die ihren Kindern Werte vermitteln sollen. Sie sind es, die ihre Kinder zu kritischen, hinterfragenden Menschen erziehen sollen. Nur - sind sie damit nicht ein bißchen überfordert? Ich mein jetzt nicht desinteressierte oder "doofe" Eltern, sondern ganz normale, fürsorgliche, einigermaßen schlaue Eltern, wie die meisten Eltern es eben sind. Die Macht der Werbung wird doch manches Mal (auch von mir selbst) unterschätzt. Die Werbemacher wollen verkaufen, den Konsumenten erreichen, beeinflussen, manipulieren und sie machen ihre Sache (leider) sehr gut. Gerade Kinder und junge Erwachsene sind doch noch sehr leicht beeinflussbar. Noch bin ich - wegen des Alters meines Kindes - nicht gefordert.
Mal als Beispiel Zigarettenwerbung: Die ist heute - im Interesse der Kinder und Jugendlichen - GsD im Fernsehen verboten. Und warum? Weil man eben festgestellt hat, dass die Kids sich davon beeinflussen lassen und zwar unabhängig vom Elternhaus. Da kann Mama und Papa 10 mal bayern: Nein, rauchen ist schlecht, ungesund, teuer, uncool etc. Selbst Aufklärungskampangen blieben fruchtlos. Wie kommt man als Eltern dagegen an, wenn doch in der Werbung Rauchen cool ist, man stärker, schöner, besser ist, wenn man raucht. Dinge schafft, die man sonst nicht schaffen würde und noch viel besser: Das Idol im Fernsehfilm munter vor sich hinpafft. Dann kommt noch der beste Freund dazu, der cool genug ist, es entgegen der elterlichen "Anweisungen" doch zu probieren. Was soll man da tun? In diesem Falle finde ich es super, dass dort eingegriffen wurde. Auch genial ist, dass diese Hinweise nun auf den Packungen sind! Wenn es so einfach wäre, seine Kinder der Werbung zu entziehen, wäre ein Werbeverbot gar nicht von Nöten gewesen. Die gewissenhaften, intelligenten und argumentationsfreudigen Eltern hätten ihre Kinder schon fernhalten können, könnte man mutmaßen. Dass dem aber nicht so ist, hat die Erfahrung gezeigt.
Ich würde mir wünschen, dass das Gleiche jetzt noch mit Alkoholwerbung passiert. (was ich fast noch wichtiger finde, als Zigarettenwerbung zu untersagen)
Bei diesen beiden Dingen sehe ich persönlich mein Kind als gefährdet durch die Werbung an und bin auch für Unterbindung derselben. Bei Süßkram würde ich mir wünschen, dass dort der Hinweis (wie bei den Medikamenten) am Schluß der Werbung: "Achtung bei übermäßigem Verzehr: Kariesgefahr, Übergewicht etc." Bei Kindersendungen würde ich mir wünschen, dass Spielsachen und Süßkram keine Chance hätten, sondern Werbung für Milch, Obst, Gemüse etc. gemacht werden würde.
Fazit: Werbung ganz verbieten? Nein, eher nicht. Werbung kann auch positiv sein (siehe Anti-Raucher-Spot, der momentan läuft oder Aids-Spots oder einfach nur banal: Wissen, was es neues gibt und zugegeben, manche Spots sind auch ganz Witzig - gelbe Seiten z.B.) :-D Werbung kindgerechter machen, eindeutiges JA.
Liebe Grüße
Angela