AW: Kinder, die nicht aufs Gymnasium kommen, werden ...
Tut mir leid, dass Deine Tochter sowas erlebt.
Ich bin für eine frühe Differenzierung. Nicht zur Ausgrenzung, nicht absolut und unveränderlich, sondern damit jeder in seinem Tempo lernen kann. Zumindestens in etwa.
Kathi bei Euch wurde doch teilweise schon in der Grundschule differenziert. Es gab spezielle Grundschulklassen, in denen zum Beispiel sehr früh Russisch unterrichtet wurde für Kinder, die sprachlich sehr früh sehr weit waren.
Ich persönlich empfinde Lernen in sehr heterogenen Gruppen als sehr anstrengend. Die schlechteren kommen sich immer schlecht vor. Sie merke, dass alle auf sie warten müssen. Für das Mittelfeld ist es nett. Die sehr guten müssen oft qualvoll lange warten und können nicht in ihrem Tempo lernen.
Als Kind war ich in einer sehr anspruchsvollen Schule im oberen Mittelfeld leistungsmäßig. Da ging es mir sehr gut. Im Studium konnte ich selbstständig in meinem Tempo ölernen. Da ging es mir auch sehr gut.
Ich war jedoch mal bei einer Schulung bei der ich mit dem geringsten Vorwissen ankam, aber viel geübter im Lernen war als ein Großteil. Es war mir egal wie schnell die anderen Lernen konnten. Ich habe aber im Laufe der Zeit angefangen darunter zu leiden 8 Stunden am Tag Dinge zu hören, die ich schon wußte oder kannte. Ich hatte Probleme still zu sitzen und brauchte meine ganze Selbstbeherrschung nicht zum absoluten Störenfried zu werden. :oops: Schon die eine Woche war schwer für mich, dauerhaft würde ich es keinem Kind zumuten wollen.
Mein Kind war in einer extrem heterogenen altersgemischten Kindergartengruppe. Schon als er 4 war hatte die Erzieherin (wie sie selber sagte) nicht die Kapazität etwas auf seinem Niveau anzubieten. Für ihn war das oft sehr langweilig. Ich verstehe aber, dass die Erzieherin so die Prioritäten setze. Als sie uns anbat ihn in eine andere Gruppe zu geben, nahmen wir aber gleich an. Die Gruppe ist leistungsmäßig wesentlich homogener und auch altershomogen. Die Erzieherin hat die Kapazität auch auf die leistungssarken Kinder einzugehen. Bei Dingen, die er besonders gut kann, bekommt er zum Beispiel deutlich weniger Hilfe als andere Kinder, damit auch er Herausforderungen hat.