Kind vor die Tür stellen?

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AW: Kind vor die Tür stellen?

@ronaronya: och, seitdem eine freundin (angehende grundschullehrerin) mir gesteckt hat, dass die kinder, deren eltern "auf die barrikaden gehen" auch die besseren noten bekommen, weil die lehrer "keinen bock auf weitere auseinandersetzungen" haben, seh ich das nicht mehr ganz so eng.

davon abgesehen will ich im leben von meinem kind keine lehrer-rolle einnehmen, sondern die mutterrolle. dazu gehört sicher nicht, ihm den kopf zu ttätscheln und zu sagen: du armes hutzel, die böse lehrerin. dazu gehört aber für mich ebenso wenig, eine lehrerin als allesrichtigmachende bedingungslose göttin und autorität anzuerkennen, die nicht kritisiert werden darf.

liebe grüße
kim
 
AW: Kind vor die Tür stellen?

Helga,

sicher, wenn einzelne Lehrer sich daneben verhalten wie Eure besagte Mathelehrerin, dann geht das natürlich gar nicht!

Aber daß man pauschal sagen kann, daß die Lehrer selbst zu dieser Situation beigetragen haben, dem stimme ich nicht zu- aber das jetzt genau auszubreiten, das würde hier den Rahmen sprengen.
Das sollte auch keine Pauschalaussage sein !

Ich finde einfach nur, daß die Eltern doch erstmal bei ihrem Nachwuchs ansetzen sollen, wenn ein Kind vor die Türe muß oder ähnlich. "Was hat das Kind GEMACHT?"- und nicht: "Wie kommt der Lehrer drauf, MEIN Kind raus zu werfen!?"
Auch hier gebe ich Dir Recht. ABER: -ohne zu pauschalisieren- Viele Lehrer suchen ja meist auch gar nicht das Gespräch mit den Eltern, aus was für Gründen auch immer. Nimm noch mal unsere Mathe-Lehrerin. Louisa hat mir erzählt, dass sie nun zum zweiten mal Zusatzaufgaben aufbekommen hat, weiß aber nicht warum ! WARUM geht die Lehrerin nicht auf mich zu, wenn mein Kind doch ein solcher Störenfried ist ? Die Antwort ist einfach: Sie hat keine Lust dazu. Sie gibt den Kindern Strafarbeiten auf in der Hoffnung, dass die Eltern sich bei IHR melden. Ja, werde ich tun. Ich habe versucht sie zu erreichen. Ich möchte das abgeklärt wissen.

Sicher, wenn ein Lehrer sich grob zu dem Kind verhält, es am Arm reißt, es schlägt oder andere übertriebene Maßnahmen (wie seitenlange Strafarbeiten) stattfinden- diese sind ganz klar ein NoGo.
Sehe ich auch so !

Problem ist nur, daß viele Eltern sich gleich persönlich angegriffen fühlen, wenn Ihr Kind in der Schule einfach nur normal (Strafarbeit, Schimpfen oder eben vor die Türe) gemaßregelt wird- dann rennen sie in die Schule, machen mords-Theater und dann sind doch den Lehrkräften erst Recht die Hände gebunden und sie können sich dem Kind gegenüber gar nicht mehr durchsetzen, weil dieses seine Eltern hinter sich weiß in seinem Fehlverhalten...
Aber das hinter den Kindern stehen sehe ich als sehr wichtig an.

Gerade in den ersten beiden Klassen, wenn die Kids sich ihre Plätze noch suchen müssen, kommen oft Probleme auf. Von vielen Problemen wissen wir Eltern nicht, weil sie aus Situationen entstehen, denen die Kinds vorher nicht ausgesetzt waren (still sitzen, Stilles Arbeiten etc.). Wenn ich dann von meinem Kind höre, dass es vor die Türe gesetzt wurde ist es doch klar, dass ich als Elter das Gespräch suche und erstmal davon ausgehe, dass mein Kind "unschuldig" ist, weil ich eine solche Situation eventuell falsch eingeschätzt habe. Das ich nicht direkt den Affentanz beim Lehrer Probe, ist wohl klar. Aber erstmal glaube ich meinem Kind. Erst im Laufe der Zeit lerne ich mein Kind diesbezüglich einzuschätzen.

...und so geht diese Spirale dann immer weiter und dann hat man aufeinmal respektlose Jugendliche, denen man gar nix mehr sagen kann.

Ich finde es so wichtig, daß Eltern und Lehrkräfte an einem Strang ziehen- nur so können Kinder den nötigen Respekt erlernen. Schimpfen die Eltern daheim über die "blöden Lehrer in der Schule" oder "na, warte, dem werd ich was erzählen" - wie soll das gehen?

Jetzt ein bißchen arg ausführlich...

LG
Klar sollen Eltern und Lehrer an einem Strang ziehen, aber wenn der Lehrer blockiert, keine Zeit hat, davon nichts wissen will etc., wie soll DAS gehen ??



.....................
Ich sehe bei Ariane, die nun wahrlich nicht immer ein Engel ist und auch schon Einträge gefangen hat, dass es ihr unheimlich gut tut und wichtig ist, dass ich mit den Lehrern an einem Strang ziehe und das kann dann schon mal dazu führen, dass ich abends ne halbe Stunde mit der Lehrerin telefoniere. Aber ich muss halt das Interesse dafür aufbringen. Mir tun einige der Kinder in Arianes Klasse sehr leid, weil sich da offenbar keiner kümmert. Die Lehrerin darf ja nix sagen, aber die Andeutungen und die Mimik sprechen eine deutliche Sprache :(
Hier kann ich unterschreiben, zu 100% !

:winke:
 
AW: Kind vor die Tür stellen?

@ronaronya: och, seitdem eine freundin (angehende grundschullehrerin) mir gesteckt hat, dass die kinder, deren eltern "auf die barrikaden gehen" auch die besseren noten bekommen, weil die lehrer "keinen bock auf weitere auseinandersetzungen" haben, seh ich das nicht mehr ganz so eng.

davon abgesehen will ich im leben von meinem kind keine lehrer-rolle einnehmen, sondern die mutterrolle. dazu gehört sicher nicht, ihm den kopf zu ttätscheln und zu sagen: du armes hutzel, die böse lehrerin. dazu gehört aber für mich ebenso wenig, eine lehrerin als allesrichtigmachende bedingungslose göttin und autorität anzuerkennen, die nicht kritisiert werden darf.

liebe grüße
kim

Danke Kim, genau so ist es :bussi: !
 
AW: Kind vor die Tür stellen?

Ihr habt schon recht.
Mein Mann, der Grundschullehrer ist, berichtet genau dasselbe wie Rona Roya: Es sind immer die Eltern mit den Kindern, die am meisten Probleme bereiten, die laut schimpfend und sich ereifernd vor der Klassentuere stehen. Und die dann bei normalen Elternversammlungen, bei Ausfluegen, Klassenfesten etc. durch Abwesenheit glaenzen.

Ich beneide die Lehrer auch nicht. Wirklich nicht. Ich unterrichte Erwachsene und weiss, warum: Weil meine paedagogischen Faehigkeiten gegen Null streben. (Schon meine - durchaus netten, wohlerzogenen - Nachhilfeschueler haben bei mir immer mit Matchboxautos gespielt, statt Latein zu lernen, sodass es mir am Ende zu peinlich war, von den Eltern das Geld zu nehmen.) Aber von denen, die sich fuer eine paedagogische Laufbahn entschieden haben, erwarte ich, dass sie Kinder nicht an Armen reissen, vom Unterricht ausschliessen und ohne eine Erklaerung, die das Kind einsehen kann, vor der Tuer lassen.
Meiner Erfahrung nach sind es ja auch immer wieder die gleichen Lehrer, bei denen Klassensituationen derart eskalieren. Das war zu meiner Schulzeit so und ist in der Schule meines Sohnes nicht anders. Und dass diese Lehrer durch solche drastischen Methoden eine Klasse in den Griff bekommen, bezweifle ich eben.

Herzliche Gruesse von Charlie
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kind vor die Tür stellen?

Also bei uns hier müssen die Störenfriede(blödes Wort) auch vor die Tür,aber auch nur eine kurze Zeit.
Das mit dem Armziehen und launisch sein vom Lehrer haben wir hier auch durch.
Es ging bei uns sogar soweit das M. nicht mehr in die Schule wollte und jeden Tag Bauchweh hatte.

Ich finde es absolut nicht richtig das die Kinder an den Armen gezogen werden,sie müssen wissen warum sie raus müssen.
Und es werden die Eltern erst dann informiert wenn es öffter passiert ist.

Ich habe damals versucht mit dieser Lehrerin zu sprechen,aber sie hat die ganze Schuld auf M. abgewälzt und sie total schlecht gemacht.
Und stand am Schluß alleine da und mein Kind war total unglücklich.

Ich finde die Gespräche zwischen Eltern und Lehrer sehr wichtig.
Ich würde auf jeden Fall mal einen Termin bei der Lehrerin machen.
 
AW: Kind vor die Tür stellen?

Ich finde die Gespräche zwischen Eltern und Lehrer sehr wichtig.
Ich würde auf jeden Fall mal einen Termin bei der Lehrerin machen.

Ich auch!
Es wuerde mich verrueckt machen, wenn ich nicht wuesste, warum das mit meinem Kind gemacht wurde.

Hat Dein Kind diese Lehrerin denn immer noch? Oder hat sie das ueberstanden?

Herzliche Gruesse von Charlie
 
AW: Kind vor die Tür stellen?

Ich auch!
Es wuerde mich verrueckt machen, wenn ich nicht wuesste, warum das mit meinem Kind gemacht wurde.

Hat Dein Kind diese Lehrerin denn immer noch? Oder hat sie das ueberstanden?

Herzliche Gruesse von Charlie

Nein GsD hat sie DIE nicht mehr,jetzt hat sie eine Lehrerin die sich wirklich Mühe und mit Leib und Seele Lehrerin ist.:bravo:
 
AW: Kind vor die Tür stellen?

Ihr habt schon recht.
Mein Mann, der Grundschullehrer ist, berichtet genau dasselbe wie Rona Roya: Es sind immer die Eltern mit den Kindern, die am meisten Probleme bereiten, die laut schimpfend und sich ereifernd vor der Klassentuere stehen. Und die dann bei normalen Elternversammlungen, bei Ausfluegen, Klassenfesten etc. durch Abwesenheit glaenzen.

Also dem möchte ich jetzt mal widersprechen... zumindest sollte die Aussage nicht so verallgemeinert werden.

Ich war in der 1. Klasse auch eine der Mütter die laut krakelte, und ja mein Sohn störte und frag net wie!!
Genau DESWEGEN wollte ich mit der Lehrerin zusammen arbeiten!
Aber nööö die wollte net!
Mein Sohn stand irgendwann mehr vor der Türe als im Klassensaal.

Bei Elternabende, Elternsprechtage, Ausflüge etc. bin ich IMMER dabei.

Was mich nur immerwieder interessiert... ich kann von zuhause aus meinem Kind zureden sich in der Schule zu benehmen. Aber was kann ich sonst noch tun?

Ich arbeite den ganzen Tag..ich kann mich nicht in den Klassensaal setzen, wie andere Mütter die nicht arbeiten das tun.

Ich erwarte von Lehrern dass sie mich davon unterrichten, wenn mein Kind sich daneben benimmt und ich erwartet auch dass sie mir sagen, was sie dagegen zu tun gedenken. Und vor die Türe stellen finde ich einfach keine Lösung.

Mein Sohn wusste übrigens auch nie warum er vor die Tür musste. Zumindest nicht mehr bis er abends zuhause war.

Inzwischen haben wir die Probleme ja gottseidank nicht mehr. Trotzdem reagiere ich sehr sensibel was die Zusammenarbeit mit den Lehrern angeht.

Von den Kindern erwarten sie, dass die HAs am nächsten Tag erledigt sind... bittet man um einen Rückruf... wartet man TAGE!!! darauf.....

leicht gereizte Grüße....*aufrückrufwartend* :heilisch:
 
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