Kind vor die Tür stellen?

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AW: Kind vor die Tür stellen?

Katja, weißt du, DU brauchst die Kommunikation und Transparenz - die Lehrer evtl. nicht. Dann musst du das deutlich machen. Ob sie das leisten können und wollen steht dann woanders - und auch das muss man dann akzeptieren mMn.

Conny, hmm aber ist es nicht so, dass immer danach "geschrien" wird, dass die Eltern zu wenig involviert sind... und (zumindest bei uns) auf Zusammenarbeit sehr großer Wert gelegt wird.
Dann aber das Informieren nur einseitig stattfindet... das passt dann irgendwie nicht und ist meiner Meinung nach inakzeptabel, egal ob die Lehrerin der Meinung ist sie müsse nicht kommunizieren oder transparent sein.

Weißt du..wenn du mal ne Lehrerin hattest, die nicht kommuniziert hat...du nie was von deinem Kind hörst...einfach davon ausgehst, da is alles paletti und dann kommt ein anderer Lehrer ...und der kommuniziert... und zwar so, dass du dein Kind nicht mehr wieder erkennst und sich herausstellt, das war schon immer so, ist dir nur nicht mitgeteilt worden... ich glaube, dann legt man schon Wert darauf dass das Schulleben transparent gehalten wird.
 
AW: Kind vor die Tür stellen?

und muss auch einfach lernen, den Lehrern in der Schule zu vertrauen, dass sie mein Kind unterstützen wollen und nicht sich das Leben leicht machen wollen.

Das kann ich sehr gut verstehen. Mir ging es auch so, obwohl ich nicht Deine schlimmen Erfahrungen habe, mein Mann selbst Lehrer ist und unsere Grundschule eine liebevolle, ueberschaubare kirchliche Privatschule ist. Ich habe mich bei allen drei Kindern (und die Hoffnung, dass es beim dritten besser wird, hat sich leider nur "sehr partiell" erfuellt) bei dem Wunsch, meine Kinder vor allem zu behueten, erwischt und musste da sehr viel Druck auf mich ausueben, um meinen Kindern nicht zu schaden.
Mir ist klar geworden, dass es vor allem meine Angst vor der Schule (ich habe meine weiterfuehrende Schule gehasst) ist, die ich an meine Kinder weitergebe, wenn ich mich so verhalte, als warte in der Schule ein Monster auf sie. Und dass das eigentlich sehr traurig fuer meine Kinder ist.
Mir geht es - wie gesagt - heute nicht wesentlich besser mit dem Thema. Innerlich rege ich mich immer noch staendig auf, habe Angst, phantasiere mir Bloedsinn zusammen, denke bei jedem Telefonklingeln (ich arbeite von zu Hause aus): Au weia, das ist jetzt die Schule, die mir was ganz Schlimmes erzaehlt ... Aber ich habe gelernt, das nicht mehr so an meinen Sohn weiterzugeben und die Entscheidungen (rufen wir jetzt die Lehrerin an etc.) in der Hauptsache meinem gelasseneren, erfahreneren Mann zu ueberlassen.
Meine grossen Kinder sind bis zum Abi gern zur Schule gegangen. Und mein kleiner Sohn geht auch gern. Fuer mich ist das manchmal kaum zu glauben - aber es hilft mir, mir das bewusst zu machen, mich bei den schoenen Ereignissen rund um die Schule zu engagieren und mich immer wieder daran zu erinnern, dass Freude am Lernen, eine froehliche Klassengemeinschaft und viele selbstaendige Erfahrungen und Erfolge das ein oder andere unschoene Erlebnis ja auch ausgleichen.

Ich wuensche Dir und Deinem Sohn eine SCHOENE Schulzeit. Nicht immer. Aber oft.

Herzliche Gruesse von Charlie
 
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Katja, weißt du, DU brauchst die Kommunikation und Transparenz - die Lehrer evtl. nicht. Dann musst du das deutlich machen. Ob sie das leisten können und wollen steht dann woanders - und auch das muss man dann akzeptieren mMn.

Und meiner Tochter schadet die öffentliche Schule garantiert nicht - sie lernt fürs Leben und schlecht ist sie nicht. Sie hat nen supertollen Lehrer, der GsD in meinen Augen sehr streng ist. Ihre Stärken werden dort auch super gefördert und ihre Schwächen sehr gut aufgedeckt ;-) Das was ich von deiner Schule höre - das wäre nix für meine Tochter und nix für mich.

:bussi:

Connie, mir geht es garnicht darum, ob öffentliche Schulen besser oder schlechter sind. UNSERE öffentliche vor Ort ist definitiv schlecht, deshalb haben wir uns so entschieden. Bei unserer Entscheidung war u.a. aber auch ausschlaggebend, dass Elternengagement eingefordert wird (das finden wir gut) und auch der Dialog zwischen Schule/Lehrerin/Elternhaus, der regelmäßig stattfinden sollte. Dieses Dialog-Versprechen wurde im beschriebenen Fallnicht eingelöst. Und genau das ist der Punkt für mich.

Die Schule an sich ist sehr gut und ich würde mich wieder für sie entscheiden. Über die Lehrerin kann sich die Meinung teilen, sie passt eigentlich nicht so richtig. Aber er hat ja drei Lehrerinnen und die anderen beiden sind super finde ich. Es muss auch nicht immer eitel Sonnenschein sein, er muss auch seinen Grenzen erkennen lernen. Das ist ja auch daheim so, ich erziehe ihn liebevoll, bin aber auch oft sehr streng.

Ich bin sicher, ein Teil des Problems bin ich. Es ist für mich sehr schwierig, Kontrolle abzugeben, insbesondere was mein Kind angeht, aber auch im Beruf. Meine Kollegen und mein armer Azubi sind auch ab und an etwas gebeutelt davon :).

Es ist einfach ein Prozess, insbesondere für mich, und ich muss ihn so annehmen. Vor allem aber muss ich mich annehmen mit meinen Fehlern, die ich momentan so tagtäglich begehe und das macht mir echt ziemlich zu schaffen. Diese Lernprozesse werden aber von aussen (Schule) angestoßen und erreichen über mein Kind mich. Das heisst, nicht ich steuere den Prozess in meiner persönlichen Lernzeit, sondern er wird mir oktroiert. Ganz schön schwer für mich!

:winke: Katja
 
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Conny, hmm aber ist es nicht so, dass immer danach "geschrien" wird, dass die Eltern zu wenig involviert sind... und (zumindest bei uns) auf Zusammenarbeit sehr großer Wert gelegt wird.
Dann aber das Informieren nur einseitig stattfindet... das passt dann irgendwie nicht und ist meiner Meinung nach inakzeptabel, egal ob die Lehrerin der Meinung ist sie müsse nicht kommunizieren oder transparent sein.

Weißt du..wenn du mal ne Lehrerin hattest, die nicht kommuniziert hat...du nie was von deinem Kind hörst...einfach davon ausgehst, da is alles paletti und dann kommt ein anderer Lehrer ...und der kommuniziert... und zwar so, dass du dein Kind nicht mehr wieder erkennst und sich herausstellt, das war schon immer so, ist dir nur nicht mitgeteilt worden... ich glaube, dann legt man schon Wert darauf dass das Schulleben transparent gehalten wird.

Annette - es gibt aber noch was zwischen "ich muss alles wissen" und "gar nicht kommunizieren" - sprich: ich muss nicht wissen, wenn mein Kind 1 x rausfliegt - aber ich will wissen, wenn es 1 ganze Woche stattfindet.

Ich bin im Gespräch mit dem Lehrer - aber mit relevanten Sachen. Wie gesagt: der Lehrer ist genau richtig für uns. Die Lehrerin aus der Parellelklasse wäre schwieriger geworden z.B.

@ Katja: ich wünsche Euch und vor allem Dir einen guten, entspannteren Weg und einen erfolgreichen Lernprozeß :bussi:

:winke:
 
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Aber Connie, genau das ist es doch (du bringst es auf den Punkt): Ich weiss einfach nicht, wann etwas (für mich) "relevant" ist und wann nicht. (Mein Mann ist da deutlich lockerer, der sagt "Immer locker bleiben!", was mich tierisch nervt, weil ich es nicht sein kann :-).)

Unglücklicherweise haben wir ja nur ein Kind, d.h. da gibts dann auch noch eine ungute Konzentration auf den kleinen Kerl .). Wir haben gestern beschlossen, dass diese Woche "Schule" kein Thema mehr sein wird und sind erst mal eislaufen gegangen!

Ich habe übrigens gestern im Spiegel zum Thema Frühförderung einen interessanten Artikel gefunden, ... wenn einer hier mal Lust hat den zu lesen: http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,672174,00.html

Insbesondere berührte mich dieser Abschnitt: (Quelle: Spiegel)

"Lernforscher streiten noch, ob das Wissensbombardement Säuglinge und Kleinkinder tatsächlich klüger macht. In Wahrheit geht es (auch) darum, die Eltern glücklich zu machen. Viele Frauen in der Mittelschicht geben ihren Beruf zumindest zeitweise auf und investieren nun die Leidenschaft, die sie zuvor in den Job steckten, ins Kind. Dieses Zurücktreten soll sich wenigstens lohnen.

Das Signal lautet: Wir kümmern uns, wir nehmen unsere Verantwortung ernst - im Unterschied zur Unterschicht, die ihre Brut mit Zuckercola vor die Glotze packt. Es ist ein Statussymbol, wie einst ein Mercedes, nur viel subtiler. Denn es zeigt seine Wirkung erst viel später: dann, wenn sich Leander (der bei Fastrackids war) und Kevin (inzwischen Experte fürs RTL-II-Programm) um Arbeitsplätze bewerben. "

Da muss ICH mir doch die Frage stellen, ob mein Sohn ein "erfolgreich abzuschließendes Projekt" für mich ist. Und ein Scheitern (= draussen stehen) bedeutet, dass ich ihn schlecht erzogen habe. Ich weiss wie absurd das klingt und doch mag ich das in Hinblick auf mein Erziehungsverhalten hinterfragen.

Denkende Grüße von Katja
 
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Also: HIER KOMMT DIE LÖSUNG!

Paul hat heute seine Lehrerin angesprochen, warum er aus der Klasse musste. Jetzt muss ich noch etwas "drumherum" erzählen.

In Pauls Klasse ist ein Junge, der außerst witzig ist. Gleichzeitig überschreitet er aber ständig alle Regeln und Grenzen. Die Klasse ist von ihm genervt - und fasziniert. Kurzum, dieses Kind bringt Unruhe in die Klasse. Er hat sich unseren Sohn auserkoren als "allerallerbesten" Freund, was bedeutet, dass er während des Unterrichts zu ihm rübergeht und Faxen macht und ihn von der Arbeit abhält. Paul sass erst mit ihm am Tisch und jetzt allein. Das hatten wir nach einem Gespräch mit der Lehrerin und Paul von Pauls Seite gut in den Griff bekommen, er arbeitet seitdem wieder supergut. Die Mutter des Jungen habe ich versucht, zu kontaktieren, damit sie uns unterstützt, das Problem ist, sie spricht kaum deutsch und versteht mein "Problem" gar nicht.

Naja, dieser Junge "beherrscht" das Klassenklima und ist nicht zu bändigen. Letzte Woche hat er unser Kind dann wohl dauerbelästigt und dieser ist dann zu der Lehrerin und hat mehrmals gesagt, dass er in Ruhe arbeiten will, S. das aber nicht zulässt. Daraufhin hat die Lehrerin Paul nach draussen gesetzt. Was er als Strafmassnahme empfand, war laut ihrer Aussage eine "Schutzmassnahme". (Genauso hatte er es mir übrigens erzählt, dass er gar nichts gemacht hatte, sondern S. und dass er dann rausmusste, deshalb war er ja so sauer.)

Das andere Kind kann sie nicht draussen hinsetzen, weil er dort "Unsinn" macht und dann in die anderen Klassen geht und die anderen Kinder stört und Faxen macht. Die bekommen es wohl nicht in den Griff. Ausserdem hat unser Sohn uns heute erzählt, dass S. sich, wenn er raus soll, laut schreiend an seinen Tisch klammert und (samt Tisch?) hinausgetragen werden muss, was nicht gerade der Konzentration der Schüler guttut.

Naja, ich bin froh, dass es jetzt so ist, finde aber dennoch nicht gut, dass unser Kind jetzt "ausbaden" soll, dass sie den anderen Jungen nicht in den Griff bekommen. Ich werde diesbezüglich nochmals das direkte Gespräch mit der Lehrerin suchen.

Hattet ihr schon mal so ein Problem und habt ihr Ideen wie man das lösen könnte? Ihr seid da immer so kreativ.

Katja
 
AW: Kind vor die Tür stellen?

und diese Auflösung ist für mich jetzt wieder mal der Beweis dafür, bzw. dies bestätigt mich wieder in der Meinung die ich hier auch vertreten habe.

DARUM möchte ich informiert werden, wenn etwas vorfällt mit meinem Kind. Denn SO ist es nun zu dem Missverständnis gekommen. Das wäre allen Beteidigten erspart geblieben.

Bleib im Dialog mit der Lehrerin, ist mein Rat, immer.

:winke: Ela
 
AW: Kind vor die Tür stellen?

Ich bin da echt gelassener. Meine Tochter weiß sich zu äußern, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlt und kann es mir und dem Lehrer sagen. Wenn sie es nicht lösen kann, ruf ich an und frag nach, was da los ist. Und dann suchen wir ne Lösung.

In meinen Augen ist Rausfliegen kein scheitern von mir - sondern ein Lernprozeß meiner Tochter. Ich kenne mein Kind sehr gut - und weiß um ihre Schwächen und um ihre Art. Ich möchte definitiv nicht mit ihrem Lehrer tauschen :cool: Auch die 1. verhauene Mathearbeit sehe ich nicht als meinen Fehler an - sondern sie hat die Arbeit verhauen - und zwar durch ihr Verhalten. Man kann bei ihr predigen - aber sie lernt eher aus Konsequenzen ;-) Die letzte Mathearbeit war im übrigen sehr gut - weil sie begriffen hat, worum es geht.

Dass Paul für den anderen vor die Tür musste - ist erst mal nicht in Ordnung. Aber die Lehrerin ist seinem Wunsch nach ungestörtem Arbeiten nachgekommen :rolleyes: ;-)

Meiner Ansicht nach muss man zwar ein Auge auf die Kinder haben - aber ansonsten in sie Vertrauen und ihre eigenen Fehler und Erfahrungen machen lassen ohne dass Mama ständig interveniert und sich einmischt. Erst wenn das Kind nicht mehr weiterkommt (oder anderweitig Probleme bekommt) - dann greife ich ein. Meine Tochter will es auch nicht anders und sie macht es inzwischen super. :prima:

:winke:
 
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