Kind intelligent, Noten schlecht.

AW: Kind intelligent, Noten schlecht.

SO, die Ferien sind vorbei, ich war danach noch 10 Tage beruflich unterwegs und hier lief alles ganz wunderbar während meiner Abwesenheit. Ich hab einfach einen guten Mann.
Durch den Abstand habe ich eine neue Perspektive bekommen und wir sind uns auch beide einig: Wir werden uns nicht mehr so in dieses Problem reinsteigern, sondern unser gemeinsames Leben so gut wie möglich genießen. Wenn es in der Schule nicht so gut läuft, soll es doch ansonsten gute Laune geben. Es kann ja sein, dass das System an unserem Kind scheitert, aber deshalb versauen wir uns jetzt nicht die ganzen Jahre. Irgendwas wird sie auf jeden Fall anfangen, und nicht jeder "schlechte Schüler" hat deshalb ein schlechtes Leben danach. Ich bin sicher, dass meine Tochter ihre Weg findet!
Es wird schon werden.

Danke für Eure vielen Ratschläge und guten Gedanken! Und viel Erfolg für Euch alle und Eure Schulkinder.

Sus
 
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Sehr gesunde Einstellung, finde ich. :jaja:
 
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So, jetzt setze ich dieses Thema nochmal fort. Inzwischen ist unsere Tochter in der dritten Klasse. Sie arbeitet immer noch eher schlecht mit, schreibt unverhältnismäßig schlechte Noten in den Arbeiten und leidet unter der Schule.
Wir hatten am Anfang der dritten Klasse den Eindruck, dass es besser wird, auch die Lehrerin hat nichts vermeldet. Aus Anlass einer Mathearbeit, für die wir wirklich viel zu Hause geübt haben, gab es jetzt wieder ein Gespräch.
Während der Arbeit hat unser Kind geweint, so dass sie nicht fertigschreiben konnte und in der Woche darauf extra nachschreiben musste. Ergebnis dennoch: eine 4minus.
Im Gespräch kam raus, dass der Anlass für das Weinen ein fehlender Radiergummi in ihrem Mäppchen war. Sie wurde geschimpft. Dann war ihre Freundin neben ihr schon fertig mit dem Rechnen und sie haben angefangen, sich "Briefchen" zu schreiben. Wieder wurde geschimpft, dann geweint.
Wir haben von der Lehrerin wieder den Rat bekommen, das Kind im SPZ testen zu lassen. Ich habe sie daran erinnert, dass ich ihr die Testergebnisse von der Psychologin vor einem Jahr gebracht habe - sie wusste das nicht mehr!!!
Andere Ideen zur Unterstützung hatte sie nicht. Sie sagt nur, dass sie sich "nicht die ganze Zeit neben unser Kind setzen" kann - das sehe ich ja ein. Weitere Ideen scheint es nicht zu geben.
Wir haben inzwischen eine Anmeldung an der Waldorfschule laufen, das weiß auch das Kind und auch die Lehrerin weiß das.
Jetzt steht das nächste Gespräch an, diesmal mitsamt der Schulleitung. Wir sind alle sehr bedrückt und wissen gar nicht, was bei diesem Gespräch eigentlich noch rauskommen soll!
Beim letzten Gespräch habe ich die Lehrerin als sehr prinzipientreu, vorwurfsvoll und unnahbar erlebt und auch ich musste dort kurz weinen, was unkommentiert blieb.
Ich denke, unsere Tochter hat einfach überhaupt keinen Draht zu der Lehrerin gefunden. In der Klasse hat sie EINE Freundin, die ihr auch beim Lernen hilft. In der letzten Woche wurde die ganze Klasse umgesetzt, und zwar immer Mädchen zwischen Jungens. Wieder gab es bei den Kindern Tränen. Jetzt darf sie nicht mehr neben ihrer Freundin sitzen.
Ich habe großes Mitleid mit meiner Tochter und wundere mich, mit welcher Schicksalsergebenheit sie jeden Morgen in diese Schule geht.
Mein Mann ist auch total besorgt, er hat die halbe Nacht an einer mail an die Lehrerin geknobelt, die er dann nicht abgeschickt hat.

Machen wir was falsch???????

Was machen wir bloß mit der restlichen Zeit, bevor sie einen Platz an der Waldorfschule bekommt?

Sehr gequält,
Sus
 
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Ich habe leider gerade nicht viel Zeit, aber Ihr macht nichts falsch und auch Euer Kind ist nicht falsch, falsch ist unser schulsystem :-(
 
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einfach mal aus der Schule rauslassen :sagnix:

wenn sie eh wechselt und die Noten durch Stress so in den Unterbereich gerutscht sind wird das ja nicht besser wenn sie dahin gehen muß´.
lasst euch ein ärztliches Attest geben.
Diagnostisch hatte sich nix weiter ergeben oder?

alles gute für euch.

und jepp... sucht die Fehler nicht nur bei euch... ich überlege auch gerade einen Schulwechsel. Anlass nicht schlechte Noten sondern ich nenns mal geringes oder fehlendes pädagogisches Bewußtsein...
 
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Liebe Lucie,

Mein Gedanke war das auch schon! Ich würde sie am liebsten zu Hause lassen. Wenn wir eine Zusage für einen Platz in der Waldorfschule haben, werde ich das wirklich tun, wenn es dann immer noch so schlimm ist. Heute war ein ganz guter Tag - ich denke immer von Tag zu Tag - ich habe sie schon um 12:30 abgeholt, zu Hause Essen gemacht, Hausaufgaben waren kein Problem (!) und dann hat mir meine Tochter gezeigt, wie man einen super schönen Stern bastelt. Es hat uns so gut getan!
Und ja, ich habe Testergebnisse von einer Kinderpsychologin, die sehr gründlich getestet hat und nach ca. 10 Terminen nichts weiter gesehen hat außer der Linkshändigkeit, und die hat sie inzwischen super für sich gelöst. Also Reihenfolge des Zahlenschreibens, Sortierung von Aufgaben etc.
Es wurde immerzu verlangt, dass sie "schneller arbeiten" soll, z.B. 100 Aufgaben rechnen in 12 Minuten. Also macht sie die Aufgaben jetzt immer in einem Affenzahn und nimmt die Fehler dann als gegeben hin. So heute, und danach war auch kein Korrigieren mehr möglich. Jepp, dachte ich, dann wars wenigstens schnell fertig. Die immer gleichen Fehler fressen sich dann so rein wie Karies.

Ich bin froh, wenn dieser Wahnsinn bald ein Ende hat.

:schimpf:

Übrigens LIEBE ich die smileys hier im Forum! Dieser hier :umfall: drängt sich mir seit Jahren in allen möglichen Situationen auf! Aber die gibt´s außerhalb irgendwie nicht, oder? Sonst würde ich mir sowas glatt als Signatur an gewisse mails hängen oder womöglich von innen an die Fensterscheibe beamen, so dass es alle sehen können!



Viele Grüße!
Sus
 
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...Heute wieder bei der Lehrerin.
Inzwischen auch die Info von der Waldorfschule: Wir bekommen erst ab der 5. Klasse einen Platz, wenn überhaupt!
Ich bin heute eingeknickt und hab einen neuen Termin im SPZ ausgemacht. Der Prozess ist zwar, wie alle wissen, langwierig. Aber wenn denn bei ihr die Datenverarbeitung nicht funktioniert und das die Grundbedingung für ein erfülltes Leben in unserer Welt ist, dann muss sie jetzt gepusht werden.
Heute mittag Gespräch mit der Lehrerin: Es wird ein Förderplan erstellt. Wir hoffen auf ein Wunder. Die letzte Mathearbeit: von 40 Punkten 7 erreicht.



Hat jemand auch sowas erlebt???

Sus
 
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So, jetzt setze ich das hier noch mal fort. Unsere Tochter wurde inzwischen im SPZ getestet, Ergebnis in allem soweit durchschnittlich, außer im logischen Denken und im Arbeitsgedächtnis. Auch die Psychologin hat angemerkt, dass das Kind zwar ganz gut mitgearbeitet hat, aber weder Interesse noch sonst eine Freude an der Zusammenarbeit gezeigt hat.
Inzwischen haben wir sie tatsächlich auch in der Waldorfschule untergebracht, und zwar zur Wiederholung der 3. Klasse. Dort ist eine viel nettere Klasse, eine kompetente und persönlich starke Lehrerin und eine schöne Atmosphäre. Was sie dort tun, macht meiner Tochter großen Spaß. Sie sagt auch, dass sie sich viel wohler fühlt. Aber ich bekomme wieder zu hören, dass sie "nicht mitmacht" und in der Pause oft "allein im Gebüsch" spielt, obwohl sich schon Freundschaften anbahnen und auch "neue" Mädels schon hier zum Übernachten waren.
Für uns ist das Ganze eine ziemliche finanzielle Belastung und auch 2 Stunden Fahrt pro Tag wollen unter zwei arbeitenden Eltern irgendwie aufgeteilt werden. Ich habe jetzt Angst, dass das auch nicht die richtige Entscheidung war und wir unserer Tochter immer noch nicht richtig helfen, sondern nur einen Riesen Aufwand betreiben, um ihr das Versagen in der Schule zu ersparen.
Es war aber einfach die beste Lösung, die ich mir vorstellen konnte. Mehr Druck, irgendwelche Therapien oder gar Medikamente kommen nicht in Frage.
Drückt uns die Daumen, dass wir das durchhalten und dass es sich irgendwann als richtig erweist!

Grüße an das Forum,
Sus
 
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