@lulu: "Nur" ist nett! Aber es ist auch ein anderes Bild bei ihm: Er hat eine nette Klasse, eine gute Lehrerin und er kann selbständig denken und super rechnen. Das ist Veranlagung, dafür kann die Schule nichts, aber damit kommt er eben ganz gut durch, wo meine Tochter schon längst keine Chance mehr hatte. Deshalb schauen wir es uns noch weiter an und unterstützen ihn dabei, sich mit Freunden zu treffen und seine Interessen zu verfolgen.
Heute stellt sich mir aber eine neue Frage, denn heute war ich mit der Tochter zum ersten Mal bei einer Ergotherapeutin. Die Empfehlung besteht ja weiter, auch die Waldorflehrerin hat gesagt, dass Unterstützung bei der Organisation von Aufgaben z.B. nicht schaden würde. Ich habe nach wie vor kein klares Bild davon, wie so eine Therapie aussieht oder wirkt.
Die Therapeutin hier am Ort ist sehr jung, neu in der Praxis, hat vorher im Kindergarten gearbeitet und war soweit nett und freundlich. Die erste Stunde haben wir heute mit dem Ausfüllen von Fragebögen verbracht, während das Kind daneben saß, erst brav ein Puzzle für 3jährige gelegt hat und dann mal wieder ein Mandala gemalt. Dabei natürlich zugehört, wie ich erkläre - Lernschwierigkeiten, SPZ, Tests, Schule, Freundinnen, wann ist sie gekrabbelt und so weiter. Also heute für sie vor allem eine Übung in Geduld. Ich war kurz davor zu fragen, ob ich das nicht draußen ausfüllen kann, während sie mit der Arbeit anfängt?
Was mich besonders stutzig gemacht hat, war, dass die Therapeutin den Begriff "Waldorfschule" noch nie gehört hatte!!! Ich hab ihr gesagt, dass sie darüber mal nachlesen sollte. Das gehört doch wohl zum Job, oder? Außerdem hat sie mir erklärt, dass die 10. Stunde (von 10, die wir bekommen) für das Schreiben des Berichts verwendet wird. Ob das Kind dann wieder daneben sitzt und ein Mandala malt?
Also, mein Gefühl sagt mir, dass uns hier schon wieder der Standort "Stadtrandgebiet/Brennpunkt" einholt und diese Praxis vielleicht nichts taugt. Frage an das Forum. Was ist Euer Eindruck nach dieser Schilderung? Während ich dies schreibe, weiß ich es eigentlich schon selbst. Wie kann man Schulkinder therapieren, ohne wenigstens die gängigsten Schularten zu kennen?
Was für eine Ausbildung haben die eigentlich? Und: Gibt es Empfehlungen für Frankfurt ODER Oberursel?