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Märilu
AndreaLL hat gesagt.:Max ist ebenfalls ein Kaiserschnittkind, und gilt laut KiÄ als "entwicklungsverzögert", da er noch nicht spricht.
Hörtest steht bei uns noch aus, und Vorstellung bei der Frühförderung hat ergeben, dass er einen "zu weichen Muskeltonus" (soll bedeuten:er ist fit und mobil, aber langsam) haben könnte (von gestörtem Mundschluss mal ganz abgesehen).
Schon mal danke,
Andrea, das kann natürlich ein Grund für seinen fehlenden Mundschluss sein!! Bitte sprich doch Deinen Kia auch mal auf Ergotherapie an!!
SIcherlich ist es bei Kaiserschnitt der Fall, dass diese "Engeerfahrung" fehlt, aber es gibt mehr Kaiserschnittkinder, die keine Probleme in der Entwicklung haben als Kinder, die entwicklungsverzögert sind, daher ist das sicherlich nicht als alleinige Ursache anzusehen.
Es gibt ja neben den Wahrnehmungskanälen Hören, Sehen, RIechen und Schmecken auch noch die "körpernahen" SInne wie das Gleichgewichtsorgan, der taktile Sinn ("Spüren, Fühlen") und die Tiefensensibilität, auch Kinästhetik genannt. Taktiler Sinn und kinästhetischer Sinn werden zusammen Taktil-Kinästhetik genannt. Die Kinästhetik / Tiefensensibilität umfasst das Wahrnehmen der Muskelspannung und der Lage und Bewegung der einzelnen Körperteile zueinander. Zusammen mit dem Gleichgewichtssinn (Wahrnehmen von Drehbewegungen und der Lage des Kopfes im Raum in Abhängigkeit von der Schwerkraft) ermöglicht uns die Kinästhetik die Orientierung im Raum und ist das Kontrollorgan für alle gezielten Bewegungen in Richtung und Kraftdosierung. Das passiert meistens unbewusst! Mit Wahrnehmung ist nicht das Aufnehmen der Informationen in den Körperteilen gemeint, sondern die Weiterleitung, Verfbindung und Verarbeitung im Gehirn.
Die körpernahen Sinne und die Wahrnehmung der entsprechenden Reize sind eigentlich DIE Entwicklungsgrundlagen für "höhere" Funktionen wie Feinmotorik, Sprechen, Sprache, Konzentrationsfähigkeit, abstraktes Denkvermögen, usw.
Das hängt alles mit der Vernetzung der Nervenzellen im Gehirn zusammen, der "Hirnreifung". Durch gezieltes Setzen von Reizen kann die Hirnreifung gefördert werden.
Und das ist der eigentliche Job von Ergotherapeuten und Logopäden: Nervenzellen zur richtigen Vernetzung zu bringen. ;-) und alles Lernen funktioniert durch Hirnreifung. - Es klingt erst einmal "schlimm" wenn von einer "Hirnreifungsproblematik" gesprochen wird (erste Assoziation ist ofmals geistige Behinderung, aber das es ist nicht), jedoch ist das ein dynamischer Vorgang, der sich entwickelt und dem man gute Impulse geben kann.
Letztendlich ist auch jede Sprachentwicklungsverzögerung eine "Hirnreifungsproblematik" und nach den Ursachen ist zu suchen, eine davon können fehlende Nervenverbindungen im taktil-kinästhetischen Bereich sein.
Lieben Gruß
Kerstin