AW: Einschulung ohne vorher Kiga?
Hallo Manu,
für mich käme das überhaupt nicht in Frage. Klar ist die Tagesmutter nach euch seine wichtigste Bezugsperson. ICH war aber auch die wichtigste Bezugsperson für meine Kinder und habe sie trotzdem "weggegeben". Das kann nicht die "Ausrede" sein.
Im Gegenteil, auch das ist etwas immens wichtiges, was Kinder lernen müssen: Sich auch an "neue" Erwachsene anpassen, nicht nur an andere Kinder.
Und: Ja, ich bin der Meinung, dass man das mit 4 schon lernen sollte/darf/kann. Erzieherinnen in einer Gruppe wechseln durchaus mal, es kommt ein Azubi hinzu etc..... das hatte Maja jetzt schon soooo oft. Und es hat ihr def. NICHT geschadet!!!! In der Schule wird das ja noch mehr, auch wenn in der Grundschule der Klassenlehrer den Hauptteil übernimmt.
Noch ein Punkt: Kommen in eurem Stadtteil die Kinder aus einem bestimmten Kindergarten alle in die gleiche Schule? Sprich, kennen sich die Kinder schon, sind evtl. schon eine eingeschworene Gemeinschaft?
Ich wohne zwar aufm Dorf, aber in unsere Kita gehen auch 150 Kinder- und alle Vorschulkinder kennen sich. Das stelle ich mir auch schwierig vor, wenn da "Neue" dazu kommen.
Was mich auch stutzig gemacht hat, ist deine Aussage bezügl. der feinmotorischen Tätigkeiten. Also Umgang mit Schere etc, aber auch das Durchführen von Themenwochen/Projekten. Das ist für unter-3jährige total sekundär, aber nicht für ein Vorschulkind. Dass eure Tamu dies nicht durchführt ist NICHT negativ, zeigt mir aber, dass ihr Schwerpunkt doch eher im Krippenbereich liegt.
Ausserdem bin ich der Meinung, dass eine Erzieherin ein Kind wesentlich neutraler betrachtet als Eltern oder eine Tamu mit enger Beziehung.
Das zeugt nicht von Lieblosigkeit, sondern kann sehr wertvolle Impulse für seine Entwicklung bringen.
Ich denke übrigens nicht, dass eine Mutter durch Förderung zuhause das Zusammensein mit vielen Kinder und VORALLEM die Vorschularbeit in einer größeren Gruppe ersetzen kann. Sicher kannst du ihm alles vermitteln -"rein technisch"- aber soziale Kompetenzen muss man erLEBEN und aktiv erlernen. Das stelle ich mir in einer Gruppe mit ausschließlich jüngeren Kindern auf Dauer eher destruktiv vor.
Ich weiss, dass in der 1. Klasse viiiiiel mehr Wert auf soziale Kompetenzen gelegt wird, als auf "English for Kids" und das perfekt geschriebene Wort.
Mein Rat wäre, dass du deine Überlegungen auf jeden Fall mal mit einer Erzieherin und/oder einer Grundschullehrerin durchsprichst. Die Tagesmutter ist mir da nicht ganz der richtige Ansprechpartner.
Und noch etwas möchte ich dich fragen (hoffe, das ist ok
):
Bist du mal in dich gegangen, warum du so "gegen Kindergarten" bist (und du bist ja wesentlich überzeugter von der Tagesmutter :wink
?
Liegt es eher an einem Loslass-Problem?
Mir scheint es ein bisschen so, als hättest du "Angst", deinem Mäxman mehr zuzutrauen. Glaub mir, auch im Kindergarten finden die Kinder eine Bezugsperson. Und diese Not-Woche im Kindergarten darfst du NICHT ranziehen in deine Überlegungen. Ich bin sicher, dass Max gespürt hat, dass er da nicht "richtig" hingehörte, dass es nur eine Übergangslösung ist.
Natürlich musst du -wie auch immer du dich entscheidest- absolut dahinter stehen: Ich merke immer wieder, wiiiiie sehr man die Kinder positiv beeinflussen kann, wenn man ihn eine Sache schmackhaft machen möchte, die man selber AUCH gut findet.
Liebe Grüße,
Petra