Der Zahnarzt- und Ratgeber-Fred

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Reni, da kannst du wirklich stolz auf dich sein :jaja: :bussi:!

Ich muss auch sooo dringend hin....aber ich wollte eigentlich warten, bis wir in Schwerin wohnen. Geht aber wohl nicht, da ich letzte Nacht Zahnschmerzen hatte.

Hast du die Entzündung vorher gespürt, Reni? Fühlt sich bei mir irgendwie auch nach Entzündung an :umfall:

Also die Entzündung war unter dem Zahn den sie mir vor 4 Wochen rausgeholt hat und ich hatte permanenten Druck unter ihm, so, als würde sich der Zahn nach oben rausscheiben und wäre höher als die anderen. Und der Grund warum ich dann gegangen bin waren über Nacht extreme Schmerzen und eine dicke Beule rund um den Zahn, aber kein Eiter, dick, rot und heiss und sehr sehr schmerzhaft. Die Ärztin hat mir dann die Füllung rausgeholt und den Zahn offen gelassen 14 Tage, damit sich nicht noch mehr Bakterien bilden und Luft ran konnte. Ich hatte große Angst das ich dadruch noch mehr Schmerzen haben würde aber als die Füllung raus war, waren die Schmerzen fast weg und wurden von Tag zu Tag weniger. Aber nach dem Ziehen hat mir nch lange der Kiefer weh getan und auch beim Ziehen hatte ich Schmerzen, da sie ja den Kieferknochen nicht betäuben konnte.

So, und nun fahre ich mit Rico zum Chirurgen wegen seinem Knie und meld mich dann wieder.

:winke:
 
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1. Sehr sinnvoll. Die Fissur (kleine Grübli auf dem Zahn) sind bei frisch durchgebrochenen Zähne sehr tief, soll heissen nah am Nerv. Neben den Zahnzwischenräumen ist das die beliebteste Stelle für Karies. Der Nerv zieht sich über die Jahre etwas weiter zurück; daher sinkt dann auch das Risiko einer Karies profunda (bis in den Zahnnerv).

2. Es hält nicht ewig, aber in den meisten Fällen lang genug. Eine unserer Gehilfinnen ist 23 Jahre alt und die Fissurenversieglung fängt bei ihr langsam an sich abzulösen. Hat immerhin 15 Jahre (!!) gehalten. Das gleiche beobachten wir bei vielen anderen Patienten in dem Alter.

Die Versiegelung wird mit einem dünnflüssigen, lichthärtendem Kunststoff aufgebracht. Die Oberfläche ist dann glatt und gut zu reinigen. Und was glatt und gut zu reinigen ist, ist ja dann auch gut geschützt.

Zaza

Du, Zaza, magst du deinen Mann da noch einmal interviewen.

Ich war eben mit Laura beim Zahnarzt und er hat sich rigoros gegen eine Zahnversiegelung (ohne Indikation) ausgesprochen. Indikation wäre sehr kariesanfälliges Kind und Eltern, die sich nicht sorgsam genug mitkümmern. Sonst meinte er, die Versiegelung würde mehr schaden als nützen.

Seine Argumente:

Es gibt Bakterien, die Sauerstoff brauchen. (die sterben bei ordnungsgemäßen Versiegelungen ab) Es gibt aber auch Bakterien, die keinen Sauerstoff brauchen und die schädigen dann den Zahn unter der Versiegelung. Wenn die Versiegelung kleinste Rissen hat (die sieht man wohl nicht immer mit dem bloßen Auge) dann können Bakterien eindringen und schädigen den Zahn erheblich von innen heraus. Und die Risse kommen wohl, weil Versiegelung=Kunststoff, die Dauerbelastung nicht standhält.

Aus wirtschaftlicher Sicht müsste er Versiegelung empfehlen, weil diese hier in D außerhalb des Budgets von den Krankenkassen abgerechnet werden. Einmal versiegelt = immer versiegelt, deshalb lohnt sich das für den ZA finanziell. Die Kassen zahlen, weil sie der Ansicht sind, dass sie den Kindern etwas gutes damit tut.

Aus medizinischer Sicht würde er total und rigoros abraten, Milchzähne ohne Indikation zu versiegeln. Es kann mehr schaden, als es nützen kann.

Das mal so als Laie widergegeben. Der hat noch viel mehr erzählt.... :umfall:

ICH weiß es nun so gar nicht. Einerseits finde ich, dass es für den Arzt spricht, wenn er medizinisches Interesse vor wirtschaftlichem stellt (er hätte jetzt auch kommentarlos versiegeln können, ich hätte es machen lassen) Andererseits kenne ich den auch nicht so lange und dein Mann hat ja nun auch hier kein finanzielles Interesse und offenbar eine andere Meinung.

Kannst du da vielleicht noch mal gezielt nach pro/contra fragen?

Liebe Grüße
Angela
 
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Hallo Angela,

ich bin erstaunt, dass dein Zahnarzt so eine Meinung vertritt. Denn genau das

Einmal versiegelt = immer versiegelt,

war mein Kritikpunkt und die Zahnärztin musste mir Recht geben.

Felix ist 10 Jahre alt und hat weder Zahnbelag noch Karies. Warum soll ich seine Zähne versiegeln lassen wenn es bedeutet, dass völlig gesunde Zähne auf Dauer immer wieder neue Versiegelungen/Füllungen brauchen werden?

Wenn eine Neigung zu Karies familiär besteht sieht es natürlich anders aus.
Aber ich habe mich dagegen entschieden.

Bin aber gespannt, was Zazas Mann für Argumente hat bzw. ob er mehr zu meinem Kritikpunkt sagen kann als meine (Ex)Zahnärztin.
 
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Milchzähne werden aber doch auch nicht versiegelt. Die haben doch eh so gut wie keine Fissur und lassen sich daher ja gut putzen. Es geht doch beim Versiegeln darum, dass die tiefen Fissuren, die ein bleibender Backenzahn hat und schlecht zum putzen sind, zu sind.

Oder hab ich da was falsches im Kopf.

LG Regina
 
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Hallo Angela,

ich bin erstaunt, dass dein Zahnarzt so eine Meinung vertritt. Denn genau das



war mein Kritikpunkt und die Zahnärztin musste mir Recht geben.

Felix ist 10 Jahre alt und hat weder Zahnbelag noch Karies. Warum soll ich seine Zähne versiegeln lassen wenn es bedeutet, dass völlig gesunde Zähne auf Dauer immer wieder neue Versiegelungen/Füllungen brauchen werden?

Wenn eine Neigung zu Karies familiär besteht sieht es natürlich anders aus.
Aber ich habe mich dagegen entschieden.


Bin aber gespannt, was Zazas Mann für Argumente hat bzw. ob er mehr zu meinem Kritikpunkt sagen kann als meine (Ex)Zahnärztin.

Ja, eben, das genau sagt ja auch Lauras Zahnarzt. :-) Mein Zahnarzt vertritt also deine Meinung. Äh.. Kurz gesagt:

Lauras Zahnarzt: Keine Versiegelung machen
Zazas Man: Versiegelung = empfehlenswert

Daher meine Frage, weil ICH natürlich wieder alles richtig machen will und von der Materie nun auch nicht wirklich etwas verstehe.

Milchzähne werden aber doch auch nicht versiegelt. Die haben doch eh so gut wie keine Fissur und lassen sich daher ja gut putzen. Es geht doch beim Versiegeln darum, dass die tiefen Fissuren, die ein bleibender Backenzahn hat und schlecht zum putzen sind, zu sind.

Oder hab ich da was falsches im Kopf.

LG Regina

Nee, geht schon um die Bleibenden. Die hat Laura ja nun schon. :-) Ich habe mich da im Text vertippt. :hahaha:
 
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Hoi Angela

Ich bin ja echt erstaunt über die Ablehnung Deines Zahnarztes, Philipp übrigens auch. Warum sollte man denn nur bei stark kariesgefährdeten Kindern Versieglungen machen? Und: Einmal versiegelt, immer vesiegelt? :verdutz: Die Versiegelung löst sich mit den Jahren, je nach Abrasion mal stärker oder schwächer. Bakterien? Wer die Fissur gut reinigt, sicherstellt, dass keine beginnende Karies (white spot) da ist, sperrt keine Bakterien ein.

Ich/Wir fangen mal bei der Kariesgefährdung an. Im Laufe des Lebens gibt es drei Befallsgipfel:

1. Während des Zahnwechsels (AHA! )
2. Mit Anfang 20
3. Mit Mitte 50.

Auch ein Kind, dass eine gute Mundhygiene betreibt, kann während des Zahnwechsels Karies bekommen. Lücken, Schmerzen, beginnende Kieferorthopädie sind nur einige Gründe. Die Launen der Teenager tun den Rest. :zwinker: Da war schon manch einer froh um die versiegelten Zähne...


Mein Mann empfiehlt grundsätzlich eine Versieglung - aber überlässt den Eltern die Entscheidung. Er zeigt die Vorteile auf, beantwortet Fragen und weist darauf hin, dass auch die Kinder- und Jugendzahnpflege hier im Kanton eine Versieglung empfiehlt. (Wird finanziell bezuschusst)

Eine Contraindikation einer Versieglung kann eine leichte Schädigung der Fissur sein - aber wenn man in dem Falle den Defekt entfernt ist es hygienisch kein Problem.

Noch Fragen?

Zaza :)
 
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Ich hab auch mal ne Frage: Bei Benjamin wackelt der erste Backenzahn unten. Er hat ziemliche Zahnschmerzen, weil wohl der neue Zahn drückt und er die hinteren Backenzähne auch gerade bekommen hat und die vorderen Schneidezähne sich auch den Weg nach draußen suchen. Kann ich seine Zahnschmerzen irgendwie etwas lindern???

Das sehe ich erst jetzt, sorry...

Du kannst ihn Eiswürfel lutschen lassen. Oft quetscht ein wackelnder Zahn auch das Zahnfleisch ein und das tut natürlich weh. Zahnungssalben für Säuglinge können auch helfen, ebenso Salben für Prothesenträger mit Druckstellen (nicht Lachen! :hahaha: ) Da gibt es bei uns auch Sprays.

Häufig ist aber der Eiswürfel die beste Lösung. Und zum Glück fallen die Zähne ja auch schnell aus. In den Zahnungssalben ist auch leider oft Zucker drinnen :bruddel:

Alles Gute
Zaza
 
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Hoi Angela

Ich bin ja echt erstaunt über die Ablehnung Deines Zahnarztes, Philipp übrigens auch. Warum sollte man denn nur bei stark kariesgefährdeten Kindern Versieglungen machen? Und: Einmal versiegelt, immer vesiegelt? :verdutz: Die Versiegelung löst sich mit den Jahren,

Ja, das ist wohl sein Gegenargument. Wenn sich die Versiegelung beginnt zu lösen oder wenn der Kunstoff so irgendwie eine Macke abbekommt, dann können feinste Haarrisse entstehen, die man mit dem bloßen Auge nicht immer sehen muss. Und da gehen dann die Bakterien durch. Da man aber den Zahn nicht wieder entsiegeln kann, im Zweifelsfall irgendwann wieder drüber versiegelt wird, werden diese Bakterien im Zahn eingeschlossen. Für die Bakterien, die Sauerstoff brauchen - kein Problem. Für die, die eben keinen brauchen, ein Paradies. Und für den Zahn dann schädlich.

Wenn ich das mal alles so richtig wiedergebe. :umfall:

Auf jeden Fall hätte er während seiner Ausbildung auch so gelernt, dass Versiegelungen super sind und es auch viele Jahre gemacht. Die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse in diese Richtung sollen aber von einer Versiegelung abraten, ohne Indikation.

Du schreibst: Wer die Fissur gut reinigt, sperrt keine Bakterien ein. Richtig. Aber da sind wir ja auch wieder bei dem Problem: Reinigt das zahnwechselnde Kind bzw. der Teenie die Fissur denn auch gut? Es ist ja ein Argument pro Versiegelung, dass sie es eben nicht tun.

Ich weiß ja nun gar nix mehr. Ich glaube dir/euch. Und auch dem Behandler. Hört sich für mich beides schlüssig und logisch an. :umfall:Aber bevor ich Laura nun irgendwas auf die Zähne pappe oder es eben auch lasse noch drei Fragen an euch:

1. Was ist aus zahnärztlicher Sicht schlimmer oder schwerer zu behandeln bzw. zu erkennen. Oder kommt das gar auf's Selbe raus?

a) Karies, der sich ohne Versiegelung gebildet hat durch mangelnde Pflege oder
b) Karies, der sich unter der Versiegelung gebildet hat und eingeschlossen ist durch mangelnde Pflege der Fissur.

2. Bis jetzt bin ich ja da, um Laura beim Zahnwechsel zu betreuen und zu achten, dass sie ihre Zahnpflege einhält, sie regelmäßig zum Doc geht und auch die Prophylaxe und Zahnputzschule mitmacht. Kariesveranlagung gibt es bei uns nicht. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ohne Versiegelung trotzdem Karies bekommt, obwohl auf Zahnpflege geachtet wird? Niedrig - mittel - hoch - kann man nicht sagen? Mit 20 sollte sie dann wohl selber in der Lage sein, Verantwortung zu übernehmen :-D

und

3. Kann man denn vor der Versiegelung definitiv feststellen, dass die Zähne bis dato kariesfrei sind? Also innerlich? Normal müsste man dann doch ein Röntgenbild vorher machen, oder? Oder gibt es Karies von innen, in der Form, die ich mir vorstelle nicht? :oops:

Bei uns zahlt die Krankenkasse die Versiegelung sogar komplett. :jaja: Und der Zahnarzt kann es machen, ohne an sein schmales Budget zu gehen, also als Zusatzleistung. Sprich: Er verdient recht gut daran. Von daher fand ich ja, dass es für den Doc sprach, dass er trotzdem abrät.

Aber eure Meinung ist mir natürlich auch viel Wert, weil es euch ja genauso wurscht sein kann. :hahaha:

:umfall:

Was tun sprach Zeuss.... ;-)
 
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