Benotung auf dem Gym - kleinlich oder angemessen?

AW: Benotung auf dem Gym - kleinlich oder angemessen?

Danke J.

Dass man immer und immer und immer wieder den Kindern vorlebt und aufzeigt, dass es im Leben auf ganz andere Dinge ankommt als ob nun im Zeugnis ne Zwei oder ne Drei steht, ob nun der Lehrer dies Pünktchen als Abzug macht oder nicht.

Weißt du, genau hier liegt für mich der Knackpunkt.
Klar ist es nicht wichtig, ob im Zeugnis eine 1 oder eine 3 steht. Nach den Noten in der Unterstufe kräht später kein Hahn mehr.
Ich versuche meinen Kindern ein faires Miteinander vorzuleben, innerhalb der Familie genauso wie außerhalb.
Wie kann ich meinem Kind noch glaubhaft machen, dass man fair und menschlich miteinander umgehen soll, wenn sie in der Schule tägliche Ungerechtheiten erfährt und sie die Botschaft "Der, der oben sitzt, sitzt am längeren Hebel" für sich mitnimmt?

Solche Ungerechtigkeiten verursachen unnötigen Frust, der sich wiederum ein Ventil sucht.
Im Moment bin ich leider dieses Ventil, weshalb mir diese ungerechte Benotung doppelt zu schaffen macht, nicht zuletzt deshalb, weil ich auch spüre, dass meine Große mit diesen Ungerechtigkeiten nicht wirklich klar kommt.
Es widerspricht sich total mit dem, was ich meinen Kindern auf ihrem Lebensweg mitgeben will. :( Und natürlich hinterfragt eine 10-jährige: Warum soll man fair mit seinen Mitmenschen umgehen, wenn selbst Lehrer, die zum größten Teil auch Vorbilder sind (sein sollten), unfair zu ihren Schülern sind?!

Ich sage mir hier: Wir Erwachsenen vertreten die Meinung "Gute Arbeit muss angemessen entlohnt werden" (aufs Berufsleben bezogen), das Gleiche sollte doch auch für Schüler gelten, die für gute (richtige!) Leistung ebenfalls angemessen entlohnt werden sollten, nämlich in Form von Noten, die die tatsächlichen Leistungen wiederspiegeln.
 
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Ich sage mir hier: Wir Erwachsenen vertreten die Meinung "Gute Arbeit muss angemessen entlohnt werden" (aufs Berufsleben bezogen), das Gleiche sollte doch auch für Schüler gelten, die für gute (richtige!) Leistung ebenfalls angemessen entlohnt werden sollten, nämlich in Form von Noten, die die tatsächlichen Leistungen wiederspiegeln.
Aber das ist doch eine Farce! Frauen verdienen in Deutschland 20% weniger als Maenner. Friseusinnen oder Verkaeuferinnen koennten ihre Familien kaum/nicht ernaehren, gerade mal sich selbst versorgen, wohingegen die Spitzeneinkommen in Spaehren wachsen, die keiner mehr verdient.
Du solltest Deiner Tochter mehr Unabhaengigkeit von den Bewertungen nahe legen. Ist sie mit ihrer Leistung zufrieden? Hat sie alles verstanden? Genuegt sie ihren eigenen Anspruechen? Das ist fuer 10-jaehrige nicht einfach, wohl aber doch der Weg. Mein grosses Kind hat neulich in einer Bio-Arbeit nicht die Note bekommen, die er gerne gehabt haette, eben weil er alles verstanden hatte und sich interessierte. Ja, er hat bei einer Aufgabe nicht korrekt gelesen, ja er war zu schlampig, ja der Lehrer war auch sehr streng, was oberkorrekte Formulierungen betrifft. Seine Reaktion: Ich bin sauer - auch auf mich selbst - naechstes mal WILL ich volle Punktzahl. Na dann :zwinker:. Ich frag' gerne am Abend vorher ab. Und ich kann richtig fies auf praezise Formulierungen achten. Er hat hier seinen eigenen Anspruechen nicht genuegt. In Franzoesisch ist er mit einer aehnlichen Leistung durchaus zufrieden.

Lulu
 
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Lulu, ich bin hier ganz deiner Meinung. Warum du mich hier falsch verstanden hast, verstehe ich nicht ganz.
Ich habe ja geschrieben "Gute Arbeit sollte angemessen entlohnt werden!"
Es steht außer Frage, dass die Arbeit in vielen Berufen unterbezahlt wird. Aber, es fängt ja schon "ganz unten", sprich bei der Besetzung von Lehrstellen, an!
Weshalb sind denn zigtausend Lehrstellen in D unbesetzt (überwiegend im Handel, Handwerk, Gastronomie und Hotelgewerbe)?

Wenn zu meiner Zeit der geforderte Mindestschulabschluss für die Ausbildung zur Friseurin, zur Verkäuferin oder zum Schreiners ein guter Hauptschulabschluß genügte, verlangen Ausbildungsbetriebe mittlerweile mindestens einen guten bis sehr guten Realschulabschluss und das, obwohl sich in die Anforderungen nicht geändert haben, was die Forderung nach einem höheren Bildungsabschluss rechtfertigen würde.
Das mir Unverständliche ist hierbei auch, dass die Bildungsvoraussetzungen nicht mal geändert wurden. Nach wie vor "genügt" für die Ausbildung zur Friseurin und zur Verkäuferin ein Hauptschulabschluß. Leider geben sich die Ausbildungsbetriebe nicht mehr damit zufrieden. Ein Bewerber, der nicht mindestens Mittlere Reife vorweisen kann, wird rigoros aussortiert.
 
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Liebe Patricia,

ich hab oben sehr deutlich geschrieben, dass ich das System besch*** finde inkl. aller seiner Folgen. Da es mir persönlich nicht möglich war, mein Kind auf eine Privatschule zu schicken oder (noch einmal) auszuwandern, musste ich einen Weg finden, wie es halbwegs unbeschadet durch die Schulzeit kommt.

Das hab ich oben beschrieben.

Ob es richtig war? Keine Ahnung, für uns hat es unter den gegebenen Umständen so gepasst.

Und klar wünschte ich mir auch, dass LehrerInnen menschlich sind, dass sie Kinder motivieren und nicht demotivieren, dass nicht auf Pünktchen und sonem Sch*** rumgeritten wird sondern geschaut, was die Kinder _wirklich_ können. Ermutigung. Zutrauen....

Dass es oft nicht so ist, DAS kann ich aber nicht ändern, nicht mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.

Drum oben Beschriebenes.

Lieben Gruss
J.
 
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Liebe Jaspis,
danke für deine nochmalige Erklärung.
Ich hatte bereits deine erste Erklärung richtig verstanden. Ich wollte lediglich verdeutlichen (und mir auch ein wenig den Frust wegschreiben :)), weshalb ich mit dieser Benotung so meine Probleme habe.

Leider hast du recht - wir können schulische Ungerechtigkeiten nicht ändern und müssen das Beste daraus machen bzw. unseren Kindern entsprechend den Rücken stärken.
 
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Ah, danke für die Rückmeldung.

Und du, ich glaub, ich versteh dich besser als du ahnst.

Es grüsst
Frau ex-Blitzableiter :zwinker:
 
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Nenene, Du! Nix Blitzableiter!! :entsetzt: :umfall:
Da scheint irgendetwas zwischen den Zeilen zu stehen (erster Post, S. 25) was falsch ankam :???: (habe ich so das Gefühl).
Ich habe mich schon in deinem Antwortpost über die leise Ruppigkeit gewundert, konnte mir aber kein Reim drauf machen, da ich mir (ganz ehrlich!) keiner Schuld bewußt bin.
Liebe J., was hat die falsche Abzweigung genommen, damit es bei dir anders ankam, als ich es losgeschickt?
 
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Liebe Patricia, ich glaub gar nichts. Ich meinte das in bezug auf den Kiesel. DA war ich Blitzableiterin (drum jetzt ex-).

Hier nicht. Und falls ich ruppig rübergekommen sein sollte, das war in keinster Weise so gedacht/gemeint.

Alles gut :ergeben:

Liebe Grüsse
J.
 
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