AW: Benotung auf dem Gym - kleinlich oder angemessen?
Ich kann mich erinnern, dass es bei mir im Gym so war. Nicht generell aber bei einigen LehrerInnen (ich hab bis heute ein Physik-Trauma
). Ich kann mich erinnern, dass es beim Kiesel so war. Nicht bei allen LehrerInnen aber bei einigen. Vor allem in der Unter- und Mittelstufe.
Schlussendlich ist es schlicht und einfach so: Das System ist besch***. Und da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man lässt sein Kind drin oder nicht, sprich man sucht sich ne Privatschule mit anderem Konzept (wobei auch da keine Gewähr besteht, dass es besser ist) oder wandert aus.
Lässt man das Kind drin, muss man halt versuchen das Beste draus zu machen. Und, was ich im Laufe der Jahre gemerkt habe, Prioritäten zu setzen. Gerade wenn es sich NICHT um entscheidende Zensuren handelt.
Ich kann nur sagen, wie ich vorgegangen bin (was nicht heisst, dass es der richtige Weg war). Ich hab, wie oben erwähnt, versucht Prioritäten zu setzen. Der ungerechte Kleinkram, der im Laufe eines Schülerlebens so passiert, wurde, wenn er nicht direkt vom Kiesel gelöst werden konnte, wahrgenommen und thematisiert. Mit dem Kiesel zusammen unter der Prämisse: Menschen machen Fehler, Menschen, auch LehrerInnen sind manchmal ungerecht und gemein. Das Leben ist manchmal ungerecht. Wie wollen wir damit umgehen? Lohnt es sich bei dieser doch eher unwichtigen Sache zu kämpfen? Meist wurde entschieden, das Thema nicht anzugehen. Manchmal hat es der Kiesel selbst angegangen wenn es ihm wichtig war. Diese Situationen waren Auslöser für echt gute Gespräche hier zuhause zwischen uns.
Grosse Ungerechtigkeiten besonders auch vor wichtigen Zeugnissen (ich erinnere mich da besonders an Mathe in Klasse 10 *auweia*), da wurde zusammen eine Lösung gesucht und meist auch gefunden.
GANZ grosse Schweinereien hab ich selbst erledigt, ohne Einbezug des Kiesels. Das gab es aber wirklich höchstselten (eigentlich nur zwei Mal während all der Jahre).
Wichtig finde ich persönlich auch noch, dass man diesem Kram selbst nicht ZU viel Wert beimisst. Dass man immer und immer und immer wieder den Kindern vorlebt und aufzeigt, dass es im Leben auf ganz andere Dinge ankommt als ob nun im Zeugnis ne Zwei oder ne Drei steht, ob nun der Lehrer dies Pünktchen als Abzug macht oder nicht. Solange die Noten genügen und kein Leidensdruck da ist, ist es doch gut, gerade in den unteren Klassen.
Lieben Gruss und gute Nerven wünscht
J.
Ps: Anhand der diversen Beispiele hier im Forum wo die Kinder ihre Schulkarrieren schon durchlaufen haben, könnt ihr doch sehen, wie die Kinder ihren Weg gut gehen und nicht traumatisiert sind durch Schul-Ungerechtigkeiten oder Nickeligkeiten. Zumindest weiss ich von keinem. Nicht mal meiner, der es gerade in den ersten 6 Jahren richtig schwer hatte.