AW: Benotung auf dem Gym - kleinlich oder angemessen?
Ich danke euch für eure Antworten.
Eure Beispiele von Notendrückerei lassen mich hier fassungslos mit dem Kopf schütteln :ochne:.
Bei Euch wo es um 1 oder 2 geht nicht so dramatisch, aber wenn man dann eine 5 oder 6 hat :-( Yannick hatte jetzt in Englisch eine 4 mit 65 % , und hier war es auch so, ein Rechtschreibfehler in einem Wort gibt Punktabzug. Deswegen habe ich Yannick auch für seine 4 gelobt, den er hat wirklich viel gewusst, er tut sich da noch schwer mit dem Einstieg in die Sprache.
Ja, loben halte ich auch für ganz wichtig! Gerade in so einem Fall, in dem die Kinder wirklich viel Können beweisen mussten und wegen vieler Flüchtigkeitsfehler eine schlechtere Note erhalten haben.
Dramatisch sind die Noten bei uns bislang nicht. Meine Große liegt überall bei einer guten 2.
Es ist einfach nur ärgerlich und für mich nicht ganz nachvollziehbar, wenn die Lehrer die Noten nach unten drücken, obwohl man aus der Antwort ganz genau heraus lesen kann, dass der Schüler den Lehrnstoff verstanden und auch entsprechend richtig umsetzen kann. Was soll denn diese Notendrückerei wegen Lappalien in dem Fall?!
ich hab mich aufgrund der Gegebenheiten hier daheim ja viel damit auseinandersetzen müssen und inzwischen bin ich mir ziemlich sicher dass unser Schulsystem gar keine eigenständig denkenden Leute haben MÖCHTE. Die machen Zusatzarbeit, mit denen muß man sich auseinandersetzen. Die Kinder sollen von der Grundschule an lernen sich anzupassen, ihr Hauptaugenmerk nicht etwa auf kritisches und kreatives Denken, auf eigenständige Lösungsansätze und phantasievolle Eigenkreationen richten sondern darauf, dass sie möglichst automatisiert möglichst viel auswendig gelerntes oder schematisch übertragenes "Wissen" in sich vereinen und bei Bedarf wieder ausspucken.
Lucie, das sehe ich ganz genauso!
Hatten wir zu diesem Thema nicht erst kürzlich einen Link zu einem Interview, in dem genau dieses Thema behandelt wurde? :???:
Ich fand die Gestaltung des Interviews etwas merkwürdig, aber inhaltlich sehr interessant.
Wir hatten in der GS auch hin und wieder Situationen, in denen meine Große im Unterricht ein tieferes Wissen (beispielsweise über die Lebensform verschiedener Tier - sie ist ja auch so eine Tierfanatikerin), genannt hatte und von der Lehrerin zurechtgewiesen wurde, dass diese genaue Erklärung in der GS noch nicht relevant sei und deshalb den den Unterricht stören würde.
Ich bin ja mal gespannt, wie das bei uns weitergeht! Angeblich wird das 1. Halbjahr als "sanfter Übergang" geführt, in dem die Klassenarbeiten noch nicht so streng benotet werden, wie danach. Aber, wenn diese Benotung zum sanften Übergang gehört, will ich jetzt noch nicht wissen, wie die Benotung ab dem 2. Halbjahr aussieht.
Und, ich frage mich ernsthaft, was diese Korinthenkackerei (danke für dieses passende Wort!) soll!
Man muss sich mal vor Auge führen: Die Kinder lernen, bemühen sich uuuunendlich, haben den Lernstoff verstanden und können ihn sinngemäß anwenden, schreiben in Klassenarbeiten die richtigen Antworten und bekommen eine schlechtere Note, weil sie die Antworten nicht wortwörtlich wiedergeben, sondern "nur" sinngemäß, in einer Mathearbeit Ä-Tüpfelchen vergessen, die Klassenbezeichnung nicht aufschreiben und und und... :ochne:.
Sie werden durch die Schule bzw. durch falsch verstandenen Perfektionisms demotiviert und wir Eltern dürfen sie dann wieder aufbauen und hoffen, dass sie dann in kommenden Klassenarbeiten nicht zuviel Panik schieben, aus Angst vor Flüchtigkeitsfehlern und noch in der Lage sein werden, das eigentlich Gefragte beantworten zu können.
Aber wahrscheinlich sind die Kinder dann viel zu sehr damit beschäfftigt, sich in Mathearbeiten auf Rechtschreibfehler zu konzentrieren, sodass sie nicht mal mehr das kleine Einmaleins abrufen können!
Welch schönes Schulsystem! *ironieoff*