AW: Bekenntnis einer erschöpften Mutter
Guten Morgen ihr Lieben,
ja, der Text hat was und ich stimme dem mehrheitlich zu. Ich wollte die drei Kinder, und der Gedanke, was für eine geistige Umnachtung ich wohl hatte, DREI Kinder zu wollen, kommt selten. In letzter Zeit öfter weil grad Kiga- und Schulferien sind. Die drei streiten so oft, Mädchen quietschen in den höchsten Tönen wenn es nicht nach ihrem Kopf geht, und bei drei unterschiedlichen Vorstellungen von Spielen ist das leider 12 von 14 Std der Fall
Ich merke, dass ich meinen Kindern nicht den Input geben kann, denn sie zur Zeit brauchen. Es fehlt ihnen die Ausgeglichenheit vom Alltag, Jennifer fehlt der Kindergarten und die Grosse steckt irgendwo zwischen Kindsein und Jugendlich fest und hat permanent Langeweile. Es ist anstrengend und als ich letztens die Kinder in das Auto verfrachtete unter lautem geqietsche und mit Schwiema noch zwei Worte wechseln wollte, da rutschte mir ein: Ich könnte sie manchesmal zur Adoption freigeben! Raus.
Bumm... der sass, und Schwiema schaute mich entsetzt an. Sie weiss, dass es anstrengend ist und ich bekomme von ihr auch wirklich Verständnis. Aber mit dieser überspitzten Formulierung konnte sie schlecht umgehen :oops:
Mit meiner Freundin kann ich da offener reden und das ist es, was mir derzeit auch sehr sehr fehlt. Sie ist für 3 Wochen im Urlaub und ich bin tatsächlich schon so weit, von ihr zu träumen. Sie fehlt mir unglaublich, ist die einzige Freundin hier, mein Fels in der Brandung. Mit ihr lästern, Frust abbauen ihr erzählen, was hier so passiert...das fehlt mir und macht mein Nervenkostüm nochmals dünner.
Aber nur noch nächste Woche...dann ist sie wieder da. Und ich beginne meine Ausbildung und komme endlich aus meinen vier Wänden und bin mal wieder Sabrina.
Sabrina zu sein, das ist es, was dringend nötig ist! Seit Emilias Geburt hatte ich nie mal einen Tag "Kinderfrei". Ich hatte permanent ein Kind ums Hosenbein hängen, und war ganz und gar "Mutti". Und nun wird das wieder in andere Bahnen gelenkt, ich werde wieder Sabrina sein, 5std am Tag bin ich weder Ehefrau noch Mutter, sondern nur "ich". Ich freue mich darauf, wenn ich der neuen Aufgabe auch mit ziemlichem Respekt gegenüber stehe und mich frage: WANN um Himmelswillen willst Du alles andere wuppen wenn Du doch als Vollzeitmutter und Hausfrau schon nicht alles auf die Reihe bekommst.
Aber es wird gehen, es muss neu organisiert werden. Wir werden unseren Platz wieder finden. Und so wie ich mich kenne, werde ich wieder mehr Nerven habe, meine Kinder mehr geniessen können und es wird mir ein besseres Lebensgefühl zuteil. Weil "Sabrina" wieder da ist, und nicht mehr das abgerackerte "Mutti" welches keinerlei Anerkennung bekommt.
Janine, um deine Frage zu beantworten: Es kommt tatsächlich darauf an, WER kommt. Normalerweise sieht es hier zwar chaotisch, aber sauber aus. Das Chaos ist mit wenigen Handgriffen auf ein erträgliches Mass zu regulieren indem ich das Spielzeug wieder dorthin räume, wo es hingehört. Vielleicht muss ich noch schnell ein paar Zeitungen verräumen, Geschirr in den GEschirrspüler räumen oder mit dem Besen ein paar Krümel zusammenfegen. Aber chaotisch ist es hier sogar, wenn ich aufgeräumt habe, weil wir einfach zuwenig Haus für den Gerümpel hier haben :oops: Und nein, wir sind keine Messis, wenn mein Mann auch echt so einen kleinen Finger von einem Messi hat
Ich habe letztens ein Schild gelesen wo stand: Bei uns kann der Besuch sogar vom Boden essen...da findet sich immer irgendwas!
Druck Dir das doch aus für den nächsten unangemeldeten Besuch.
Sabrina