Bekenntnis einer erschöpften Mutter

AW: Bekenntnis einer erschöpften Mutter

Was sprich denn dagegen, auf die Frage, wie es einem geht, die Wahrheit zu sagen? :???:

Es ist doch völlig legitim zu sagen: Es ist anstrengend und ich komme regelmäßig an meine Grenzen. Ja, ich wollte es so haben und ja, ich habe auch gewußt, auf was ich mich einlasse. Trotzdem zehrt das Mutter, Haus- und Ehefrau sein an meiner Kraft und an meinen Nerven, weil ICH zu kurz komme.

Ich glaube keiner Mutter, wenn sie antwortet: Bestens! Alles läuft super!
Wenn sie nicht mindestens eine Nanny, eine Putzfrau und eine Köchin hat, kann nicht alles super laufen.

Und ja, ich habe auf diese Frage auch schon geantwortet:
Ich würde meine Kinder gerade am liebsten auf den Mond schießen, meine zweite Hälfte im Wald verbuddeln, dann das Haus verkaufen und mich irgendwo verkrümeln, wo mich garantiert keiner findet.

:heilisch:
 
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@Patricia: das Problem ist das dumme Gespräch das man hat, wenn man so ehrlich ist. Klar kann man das erklären, aber trotzdem wird man dann irgendwie in eine Position gedrängt wo man sich noch dafür rechtfertigen muss, dass man auch nur ein Mensch ist und auch nur Tage von 24 Stunden und ein begrenztes Nervenkostüm hat. Und für so eine Diskussion fehlt mir aus eben diesem Grund meist die Energie, also lass ich es.

@Janine: das kommt ganz drauf an wer es ist. Meine Schwester macht das öfter so, wenn ich dann Zuhause bin ist das ok. Der ist dann aber auch egal wenn es hier aussieht als würde ich keine Gäste Erwarten ;-)
Zwei oder drei andere Leute die mir wichtig sind dürfen auch so unangemeldet kommen, alle anderen sollen vernünftig nen Termin mit mir absprechen.
 
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Das sind dann vermutlich aber die Personen, die entweder keine eigenen Kinder haben oder vergessen haben, wie es bei ihnen war, als ihre Kinder im Haus waren.
Von einer "Leidensgenossin" wurde ich noch nie in die Position gedrängt, mich rechtfertigen zu müssen. Im Gegenteil, die sind nämlich ganz froh, dass es anderen auch nicht anders geht.

Janine: Ich freue mich und bereite Kaffee. Wenn ich weiß, dass derjenige etwas pingelig in Sachen Sauberkeit ist, antworte ich, sie oder er soll doch bitte einen Staubwedel mitbringen, dann kann derjenige sich schon mal darauf vorbereiten, dass es hier im Augenblick nicht vor Sauberkeit blitzt.
 
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Ich wäre ja nicht jedem gegenüber so ehrlich. Meine Freunde wissen aber, dass ich nicht super perfekt bin, sondern einfach nur ich. Das reicht ihnen....

ich erwarte, dass ich gefragt werde, ob ich Zeit habe. Ich arbeite oft, wenn ich zuhause bin. Normalerweise würde ich denjenigen einladen, noch schnell das zu Ende machen, was ich gerade tue und mich auf den Besuch freuen.....
 
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Ich hab den Link noch nicht gelesen, aber ich moechte Euch fuer diesen Thread danken! Nachdem der Tag wirklich kaum schlimmer haette anfangen koennen und ich mich sehr schlecht fuehle tut es ein bisschen gut zu wissen, dass es sehr vielen Mamas so geht....im Moment hab ich gerade grosse Probleme, nicht auszuflippen, ruhig zu bleiben....ich weiss nicht, was los ist...:-( Aber ich arbeite dran und es ist gut zu wissen, dass ich vielleicht doch nicht die weltschlechteste Mama bin....mein Mann zeigt da oft weniger Verstaendnis und kommt eher aus der Richtung, warum haste denn dann KInder....er ist aber auch derjenige von uns, der eher die Ruhe behaelt...und jetzt kommt er auch immer erst spaet heim, da ist das eh was anderes....

Ellis, die heute echt etwas neben sich steht und traurig ist...
 
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:oops:
Wenn ich all Eure Zeilen lese dann schäme ich mich fast wenn ich mich tatsächlich glücklich und
ausgeglichen fühle.
Erst jetzt nach der Geburt von Lotte ist für mich alles sehr "rund" und ich bin unsagbar zufrieden.
Innerlich! Stress versuche ich einfach nicht aufkommen zu lassen. Als Emma kleiner war, hab ich mich
oft jagen lassen, heute kommt alles so wies kommt. Das alleine entspannt ungemein.
Die kommenden Wochen werde für uns sicher wieder sehr anstrengend mein Mann wird dann auch wieder arbeiten und
wir müssen uns wieder komplett umstellen. Aber ich freu mich auch auf die Zeit, weil auch das wieder viel Neues mit
sich bringt.
Mir hat es sehr geholfen die Dinge einfach so hinzunehmen wie sie sind.

Ich laß mal einen Sack Sonnenschein und Trösterlies hier für Euch alle :herz:
 
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Guten Morgen ihr Lieben,

ja, der Text hat was und ich stimme dem mehrheitlich zu. Ich wollte die drei Kinder, und der Gedanke, was für eine geistige Umnachtung ich wohl hatte, DREI Kinder zu wollen, kommt selten. In letzter Zeit öfter weil grad Kiga- und Schulferien sind. Die drei streiten so oft, Mädchen quietschen in den höchsten Tönen wenn es nicht nach ihrem Kopf geht, und bei drei unterschiedlichen Vorstellungen von Spielen ist das leider 12 von 14 Std der Fall :umfall:
Ich merke, dass ich meinen Kindern nicht den Input geben kann, denn sie zur Zeit brauchen. Es fehlt ihnen die Ausgeglichenheit vom Alltag, Jennifer fehlt der Kindergarten und die Grosse steckt irgendwo zwischen Kindsein und Jugendlich fest und hat permanent Langeweile. Es ist anstrengend und als ich letztens die Kinder in das Auto verfrachtete unter lautem geqietsche und mit Schwiema noch zwei Worte wechseln wollte, da rutschte mir ein: Ich könnte sie manchesmal zur Adoption freigeben! Raus.
Bumm... der sass, und Schwiema schaute mich entsetzt an. Sie weiss, dass es anstrengend ist und ich bekomme von ihr auch wirklich Verständnis. Aber mit dieser überspitzten Formulierung konnte sie schlecht umgehen :oops:

Mit meiner Freundin kann ich da offener reden und das ist es, was mir derzeit auch sehr sehr fehlt. Sie ist für 3 Wochen im Urlaub und ich bin tatsächlich schon so weit, von ihr zu träumen. Sie fehlt mir unglaublich, ist die einzige Freundin hier, mein Fels in der Brandung. Mit ihr lästern, Frust abbauen ihr erzählen, was hier so passiert...das fehlt mir und macht mein Nervenkostüm nochmals dünner.
Aber nur noch nächste Woche...dann ist sie wieder da. Und ich beginne meine Ausbildung und komme endlich aus meinen vier Wänden und bin mal wieder Sabrina.

Sabrina zu sein, das ist es, was dringend nötig ist! Seit Emilias Geburt hatte ich nie mal einen Tag "Kinderfrei". Ich hatte permanent ein Kind ums Hosenbein hängen, und war ganz und gar "Mutti". Und nun wird das wieder in andere Bahnen gelenkt, ich werde wieder Sabrina sein, 5std am Tag bin ich weder Ehefrau noch Mutter, sondern nur "ich". Ich freue mich darauf, wenn ich der neuen Aufgabe auch mit ziemlichem Respekt gegenüber stehe und mich frage: WANN um Himmelswillen willst Du alles andere wuppen wenn Du doch als Vollzeitmutter und Hausfrau schon nicht alles auf die Reihe bekommst.
Aber es wird gehen, es muss neu organisiert werden. Wir werden unseren Platz wieder finden. Und so wie ich mich kenne, werde ich wieder mehr Nerven habe, meine Kinder mehr geniessen können und es wird mir ein besseres Lebensgefühl zuteil. Weil "Sabrina" wieder da ist, und nicht mehr das abgerackerte "Mutti" welches keinerlei Anerkennung bekommt.

Janine, um deine Frage zu beantworten: Es kommt tatsächlich darauf an, WER kommt. Normalerweise sieht es hier zwar chaotisch, aber sauber aus. Das Chaos ist mit wenigen Handgriffen auf ein erträgliches Mass zu regulieren indem ich das Spielzeug wieder dorthin räume, wo es hingehört. Vielleicht muss ich noch schnell ein paar Zeitungen verräumen, Geschirr in den GEschirrspüler räumen oder mit dem Besen ein paar Krümel zusammenfegen. Aber chaotisch ist es hier sogar, wenn ich aufgeräumt habe, weil wir einfach zuwenig Haus für den Gerümpel hier haben :oops: Und nein, wir sind keine Messis, wenn mein Mann auch echt so einen kleinen Finger von einem Messi hat :hahaha:

Ich habe letztens ein Schild gelesen wo stand: Bei uns kann der Besuch sogar vom Boden essen...da findet sich immer irgendwas!

Druck Dir das doch aus für den nächsten unangemeldeten Besuch.

:huhu: Sabrina
 
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Ich wäre ja nicht jedem gegenüber so ehrlich. Meine Freunde wissen aber, dass ich nicht super perfekt bin, sondern einfach nur ich. Das reicht ihnen....

ich erwarte, dass ich gefragt werde, ob ich Zeit habe. Ich arbeite oft, wenn ich zuhause bin. Normalerweise würde ich denjenigen einladen, noch schnell das zu Ende machen, was ich gerade tue und mich auf den Besuch freuen.....

Spontanbesuche finde ich sehr sympathisch.
Ich gehe mal davon aus, dass Spontanbesuche fast ausschließlich von Freunden oder sehr guten Bekannten erfolgen. In dem Fall habe ich auch keine Problem damit, wenn hier ein voller Wäschekorb mit Bügelwäsche steht oder die Küche in diesem Moment noch nicht blitzblank sauber ist.

Ich vertrete hier die Meinung: Ich lebe hier und unterhalten kein Museum, in dem alles seinen katalogisierten Platz hat.
 
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