Die Solistin
Dauerschnullerer
AW: Anne Frank ab wieviel Jahren?
Ihr Lieben,
um ehrlich zu sein, es ist immer eine Gradwanderung. Natürlich lüge ich nicht. Wir versuchen, ihr die Zusammenhänge in einfachen Worten zu erläutern. Ich weiß aus meiner Kindheit, dass ich eigentlich dankbar war, wenn ich einbezogen wurde und somit im Schutz der Familie hinter den Nebel des Grauens schauen konnte. Das war immer besser, als das dumpfe Gefühl unausgesprochenen Leides. Nun ist es aber so, dass meine Mutter nicht über ALLES sprechen kann und meine Großmutter (mittlerweile verstorben) es einst noch viel weniger konnte. Da kamen viele diffuse Änsgte hoch. Zeitlebens. Mein Großvater starb früh an den Folgen des KZ. Ich weiß zwar viele, viele Fakten, aber die emotionale Ebene erschließt sich mir auch weiterhin noch Schritt für Schritt. Je älter meine Mamme wird, desto mehr Wunden treten zu Tage. Und das bewegt mich. Aber zurück zum Kind: Zurzeit versuche ich es mit einer gewissen Nüchternheit (ist das hilflos???), erläutere kindgerecht Fakten wie Ausgrenzung, Verfolgung, das jahrelange Verstecken, die Ängste, das Lagerleben...und betone stets anschließend all die Guten Dinge, die die Großmutter noch vom Leben geschenkt bekam. Das hilft sehr, habe ich festgestellt. Außerdem ist es mir sehr, sehr wichtig, dass die Kleine auch merkt, dass ihre Familie, so wie sie heute in Deutschland gern lebt, sehr fröhlich ist und keinesfalls in einer Opferrolle oder Ankläger-Pose verharrt. Okay, wir sind hellwach, wenn es um Noenazis und ähnliche Tendenzen geht. Aber in erster Linie geht es uns hier unendlich gut. Wir haben Freunde aus unterschiedlichen Religionen und gleichzeitig eine starke und sehr offene jüdische Gemeinde in unserer Stadt/unserem Bundesland.
LG
Marah
Ihr Lieben,
um ehrlich zu sein, es ist immer eine Gradwanderung. Natürlich lüge ich nicht. Wir versuchen, ihr die Zusammenhänge in einfachen Worten zu erläutern. Ich weiß aus meiner Kindheit, dass ich eigentlich dankbar war, wenn ich einbezogen wurde und somit im Schutz der Familie hinter den Nebel des Grauens schauen konnte. Das war immer besser, als das dumpfe Gefühl unausgesprochenen Leides. Nun ist es aber so, dass meine Mutter nicht über ALLES sprechen kann und meine Großmutter (mittlerweile verstorben) es einst noch viel weniger konnte. Da kamen viele diffuse Änsgte hoch. Zeitlebens. Mein Großvater starb früh an den Folgen des KZ. Ich weiß zwar viele, viele Fakten, aber die emotionale Ebene erschließt sich mir auch weiterhin noch Schritt für Schritt. Je älter meine Mamme wird, desto mehr Wunden treten zu Tage. Und das bewegt mich. Aber zurück zum Kind: Zurzeit versuche ich es mit einer gewissen Nüchternheit (ist das hilflos???), erläutere kindgerecht Fakten wie Ausgrenzung, Verfolgung, das jahrelange Verstecken, die Ängste, das Lagerleben...und betone stets anschließend all die Guten Dinge, die die Großmutter noch vom Leben geschenkt bekam. Das hilft sehr, habe ich festgestellt. Außerdem ist es mir sehr, sehr wichtig, dass die Kleine auch merkt, dass ihre Familie, so wie sie heute in Deutschland gern lebt, sehr fröhlich ist und keinesfalls in einer Opferrolle oder Ankläger-Pose verharrt. Okay, wir sind hellwach, wenn es um Noenazis und ähnliche Tendenzen geht. Aber in erster Linie geht es uns hier unendlich gut. Wir haben Freunde aus unterschiedlichen Religionen und gleichzeitig eine starke und sehr offene jüdische Gemeinde in unserer Stadt/unserem Bundesland.
LG
Marah