Mein Mann nutzt das Arbeitszimmer unten. Da hat er schon seit Jahren seinen Arbeitsplatz; er arbeitete auch vor dem Coronavirus schon zwei bis drei Tage pro Woche zu Hause. Das Zimmer liegt neben der Waschküche, was ideal ist; statt Kaffepause macht er die Wäsche zwischendurch
. Ich habe mir in Klaas Zimmer, das wir, seit er studiert, als Gästezimmer umgemodelt haben, einen alten Kinderschreibtisch aufgebaut. Mittlerweile mit Bildschirm aus der Agentur und einem neu gekauften Schreibtischstuhl. Linnea ist in ihrem Zimmer, Levin in seinem oder am Esstisch. Das funktioniert gut so
Als Klaas im Dezember hier war, reservierte ich mir für die Tage, an denen ich noch arbeiten musste, ein Hub-Büro.
Im Frühjahr schichteten wir um. Da schlief Klaas ab 8 in Linneas Zimmer weiter, Linnea lernte in Levin’s Zimmer, und Levin ist an den Esstisch gewandert
. Dazu bin ich nicht mehr bereit. Wir haben im Wohn-/Esszimmer einen kleinen Schreibtisch in einer Ecke, aus der Zeit, in der die Kinder noch keine Laptops hatten und an einem Familiencomputer ihre gelegentlichen digitalen Aufgaben machten. Dahin könnte man auch ausweichen, machen wir auch gelegentlich, wenn es WiFi Probleme gibt, denn da liegt das Internetkabel. Als permanenter Arbeitsplatz wäre mir das aber zu wuselig, jeder, der in die Küche will, kommt vorbei.
Im Schlafzimmer würde ich, glaube ich, Schlaf-/Distanzprobleme bekommen.
Ich gehe seit Januar ganz regelmäßig-penetrant zwei mal pro Woche über Tag joggen (morgens ist es noch, abends wieder dunkel), zwei mal, an anderen Tagen, zur Krankengymnastik, und wenn es besonders gut läuft am fünften Tag mit einem Kollegen oder einer Kollegin über Mittag spazieren, manchmal mit Takeout Essen auf einer Parkbank, oder Brot, Salat etc. nachkaufen. Seit wir auf 100% Homeoffice sind, brauche ich das tägliche vor die Tür gehen noch mehr. Als ich noch zu 20-30% im Büro arbeitete, war da ein anderer Rythmus drin. Ich kann mir für mich nicht vorstellen permanent einen Vollzeitjob von zu Hause aus zu machen.
Vor einigen Jahren hatte ich mal einen Telearbeitstag pro Woche. Da genoss ich es, das Wohn-/Esszimmer für mich zu haben und machte mich am Esstisch breit. Die Situation war aber völlig anders: die Kids gingen zur Schule, der Mann fuhr zur Arbeit...
Falls Klaas wieder kommen sollte, setze ich mich in die Badewanne
. Die brauchen wir nur zwei bis drei mal im Jahr
.
Lulu