Wenn Kinder zu gut drauf sind?

AW: Wenn Kinder zu gut drauf sind?

Ein bißchen am Rande:

Ralph war und ist so ein Kind, das keine Regeln braucht. Der war so pflegeleicht. Man musste auch nie richtig schimpfen. Ein lauteres: "Mensch Ralph" ließ ihn in Tränen ausbrechen. Erziehung lief so nebenbei. Und ich dachte, ich hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen und wollte das beim zweiten Kind genauso machen.

Tim schreit nach Grenzen.

Tim braucht ein: "In der Familie G. lautet die Regel xyz" - dann ist Tim zufrieden und fügt sich.

So sind die Kinder völlig unterschiedlich und ich musste da echt erst mal umdenken.

:winke:
 
AW: Wenn Kinder zu gut drauf sind?

Hallo Su!

Das ist ja ein toller Thread, sehr erbaulich für mich, weil ich sehe, daß es anderen genauso geht!

Ben und Julia schaukeln sich so dermaßen hoch zur Zeit, daß ich manchmal fix und fertig bin, weil sie nur noch lachen und hochgepuscht sind. Ich könnte sie schlagen oder sonstwas tun, wie würden weiterlachen, hab ich dann den Eindruck.

Trennen ist das eine, am besten geht das natürlcih, wenn man nicht alleine die Kinder hat.

Julia und Ben haben sich letztens in der Kinderbetreuung im Fitness so dermaßen danebenbenommen, da flog alles durch die Gegend, sie machten fast Sachen kaputt (wie zB ein Zelt, daß umflog) und liefen dann halbnackt raus ans Schwimmbecken. Das ging dann weiter im Auto und hier zu Hause, in der Situation konnte ihc überhaupt nichts machen außer sie auseinanderzuzerren und meine Kraft zu gebrauchen

Ich habe Julia angedroht (weil sie meist der Auslöser ist), daß ich sie immer mitnehmen werde, bis das wieder klappt, und sie nicht zu ihren Freundinnen darf, wenn ich ins Fitness gehe....falls das sich nochmal wiederholt. Ich habe das aber jetzt die letzten zwei Wochen anders gelöst, bin nämlich morgens ohne Kids gegangen.

Weil ich Schiß hatte.
Und so gibt es eine lange Palette.

In der Situation fällt mir meist nix ein außer etwas aktuelles zu streichen (wie das versprochene Eis) oder halt die Kinder zu trennen. Oder,wenn wieder Ruhe eingekehrt ist, mit Konsequenzen drohen, die man auch bereit ist durchzuziehen.

Ich hab keinen Bock, ich will auch lieber Kind sein wie Du, ich finde man muß viel zu viel drohen in der Erziehung, das stinkt mir, aber nur so funktioniert es oft.

Wenns gut geklappt hat auch das Loben nicht vergessen, vorher Absprachen treffen über die Dauer (zB das Krankenhausbesuches) mit Ankündigung anschließender Belohnung (Spielplatz zB)...naja..

mehr fällt mir dazu nicht ein.

Du bist nicth alleine!

christine
 
AW: Wenn Kinder zu gut drauf sind?

Mir fällt aber noch etwas ein: meine Schwestern und ich waren auch so :oops:

"Geholfen" hat nur, wenn Mama ausgerastet ist - und ich meine richtig ausgerastet. Einmal flogen die Spaghetti Bolognese an die Wand (Rauhfaser) :umfall: - das kam aber höchstens zwei, drei Mal vor. Hielt aber auch wieder eine Weile an. Aber das merkt man erst, wenn man selber Kinder hat.

Meine Kinder wachsen ja als Einzelkinder auf, also kann ich so wirklich nicht mitreden. Das mit dem Hochpuschen gibt es nicht so recht hier und wenn, dann red ich mit Ralph ein paar Takte und gut ist`s.
 
AW: Wenn Kinder zu gut drauf sind?

Ich erinnere mich an eine Gelegenheit, wo ich die Wände mit einem Sofakissen verdroschen habe - deutlicher konnte ich der Großen nicht machen, daß ich ihr Verhalten nicht witzig finde... *flöt*

Salat
 
AW: Wenn Kinder zu gut drauf sind?

Su, noch zwei kleine Anmerkungen:
Es ist etwas anderes, ob ein Elternteil mit einem Kind vor dem Restaurant im Auto warten muss oder ob alle genervt nach Hause gehen. Denn dann haben sie es geschafft, Euch allen den Spaß verdorben, und sie können zuhause ihr Chaosprogramm weiter abspulen. Wer im Auto wartet, versteht besser, daß die da drinnen die Unternehmung noch weiter fortführen und geniessen und daß er mit angemessenem Benehmen dabei sein könnte. Es ist natürlich schwer, wenn es sich um ein gegenseitiges Aufputschen handelt. Alleine mit zwei Quälgeistern im Auto währen der zweite Elternteil zumindest das Essen in Ruhe beendet, ist nämlich auch nicht mehr so easy, denke ich.
Ein Stück weit hast Du Deine Kinder natürlich zur Selbsterfüllung bekommen, aber auf der anderen Seite schuldest Du es ihnen, nicht mehr großes Kind zu sein sondern so erwachsen zu reagieren, wie sie es brauchen. Es gibt Kinder, die Grenzen als Orientierung brauchen. Sie brauchen Grenzen, um das Regelwerk des sozialen Miteinanders aufnehmen, verstehen und ausprobieren zu können. Ich habe mir bei Klaas auch immer gewünscht, daß ich nicht so streng und konsequent erziehen müßte, aber ähnlich wie bei Euch fing unser gemeinsames Leben in erzieherischen laissez-faire Phasen immer wieder an aus dem Ruder zu laufen. Es geht hier nicht darum, was Du willst oder gerne hättest, es geht darum, was Deine Kinder von Dir brauchen. Ich kann gut reden, mit Linnea habe ich (bisher!) so ein laissez-faire Kind bekommen, das sich einfacher im sozialen Sinne an die augenblicklichen Gegebenheiten anpaßt, und ich genieße das sehr.
Auf diese erpresserischen "dann will ich eine andere Mama Sprüche" solltest Du Dich emotional nicht einlassen :zwinker:.

Lulu :winke:
 
AW: Wenn Kinder zu gut drauf sind?

Danke Lulu, wieder viel gut verwertbares Futter dabei.

Ihr Lieben,

das Thema ist in den Hintergrund gerückt, ich hole es bei Gelegenheit und die kommt bestimmt (!) wieder hoch.

Mein geliebter Schwiegerpapa kämpft um sein Leben:(

LG
Su
 
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