Nun, Jeans ist nicht gleich Jeans. Eine gleichmäßig gefärbte tiefdunkelblaue Jeans hat eine völlig andere Wirkung als eine stoned mit Löchern. Und hier macht sich jemand Gedanken um das geeignetste Outfit mit dem was da ist und erfährt dann dass man damit eher wegzubleiben hat? Eben nicht. In meinem ersten Post habe ich schon geschrieben, dass das Maß für das Schickmachen der Träger selbst ist. Und nicht, dass es nicht sinnvoll sei.
Eine der Patinnen hat z. B. erhebliche Geldsorgen und das Schickste aus dem Schrank geholt was sie hat. Und sie war da. Da hat es niemanden zu kümmern ob es für andere auch noch schick genug ist. Jemand anderes hat vielleicht was Schickeres, möchte aber den Focus auf den Inhalt legen und die Kinder nicht in den Schatten stellen. Denn die haben auch nicht immer die teuersten Kleider und Anzüge bekommen können. Und auch nicht immer die "richtigen" Schuhe. Außerhalb von Coronasonderregeln gehört der Gast ja auch in der Kirche mit dazu.
Das Maß bleibt immer der Träger selbst und nicht die "das gehört sich aber anders"-Vorstellung anderer Leute.
Und es geht um das Kind und seine Erstkommunion, und nicht darum wie genau man auf der Feier aussieht. Darin drückt sich die tatsächliche Achtung eben nicht (nur) aus. Geht es darum was man ist oder was man vorgibt zu sein? Bin ich nur mit der "richtigen" Klamotte liebenswert?
„Er blickte aber auf und sah die Reichen ihre Gaben in den Schatzkasten legen. Er sah aber auch eine gewisse arme Witwe zwei Scherflein daselbst einlegen. Und er sprach: In Wahrheit sage ich euch, dass diese arme Witwe mehr eingelegt hat als alle. Denn alle diese haben von ihrem Überfluss eingelegt zu den Gaben [Gottes]; diese aber hat von ihrem Mangel den ganzen Lebensunterhalt, den sie hatte, eingelegt.“ (Lk 21,1-4)
Und so ist die Anwesenheit des einen oder anderen Catweezle vielleicht auch wertvoller gewesen als die der Leute mit den besten Kleidern. Dafür muss man ins Herz schauen.