Verona Pooth- Der Aufreger des Tages

OK, finde ich gut.
Heute unterhält man sich auch mehr über Erziehungsmethoden als früher.
Es findet ja auch viel mehr in den Medien statt.

Meine Mutter hätte sich sicher nicht in einem Forum darüber ausgetauscht, wie man mit uns umgehen könnte, wenn wir nicht essen oder nicht schlafen wollten. Sie hatte das passende Mittel immer griffbereit.
Das funktionierte, sie hatte Ruhe und auch keinen Grund an Ihrer Erziehung zu zweifeln.

Mir geht es mit den Tipps von anderen genauso. Wenn ich unsicher bin, frage ich nach. Wenn ich sehe, das ich mit dem Problem nicht alleine bin, ist das schon sehr beruhigend. Man kriegt ganz unterschiedliche Ratschläge wie man mit Situationen umgehen könnte. Dann schaue ich, was ich gut finde und probiere es aus.
 
Astrid66 hat gesagt.:
Also ich habe auch genug Schläge bekommen und MIR HAT ES NICHT GESCHADET.
Und ich lasse mir das auch von keinem einreden das es mir geschadet hat.
Und nun??
Das heißt aber nicht das ich auf die gleiche Art und weiße meine Kinder erziehe oder erzogen habe.

LG

Astrid, wie kannst du beurteilen ob es dir geschadet hat oder nicht? Wie weisst du, wie du wärst, wenn du nie Schläge bekommen hättest?

L.
 
Guten Morgen.

Wie ich zur Schnullerfamilie kam? Ich wollte mich mit anderen Müttern austauschen.......sehen wie die manche Situationen im Leben regeln.
Also habe ich gegoogelt und bin hier her gekommen.........
Ich dachte *boah cool* so viele Mütter, die können mir sicher helfen wenn ich mal nicht weiter weiß oder wenn ich mir mal unsicher bin.
Ich schreibe hier weil ich mich austauschen möchte und nicht weil ich AUFMERKSAMKEIT brauche.
Schade, eigentlich, denn so denken viele junge Mütter. Mütter die sonst keinen haben, den sie eben mal fragen können, zu denen auch ich gehöre.
Und dann??? Dann fragt man und wird zum Teil angegriffen (den Schuh soll sich bitte nicht jeder anziehen!!!!!).
Es ist halt nun mal im Leben so, manche wissens besser, manche weniger gut und ich war bis vor kurzem der Meinung das es gut ist, nachzufragen wenn man etwas nicht so gut weiß.............IRRTUM...........ich wurde da von manchen hingestellt :nix: (auch diesen Schuh braucht sich nicht jeder anziehen).
Fakt ist, die Erziehungsmethoden sind heutzutage anders als damals und Kinder haben heute einen anderen Stellenwert als damals.
Ich habe es nicht besser mit auf den Weg bekommen als *ein Klaps schadet nicht und wenns sein muß setzt es Prügel hat ja auch niemanden geschadet*. Ob es tatsächlich richtig ist???? Ich hätte nicht nachgehackt in dieser Sache wenn ich mir 1000% sicher gewesen wäre das ein Klapps nicht schadet.........ich wollte hören, wie ihr Situationen regelt, in denen eure Eltern oder meine schon längst hingehaut hätten um ein Problem aus der Welt zu schaffen. Aber das haben manche einfach nicht verstanden.....
Nein Nein, da muß ich mir anhören wie leid manchen meine Tocher tut, nein und sooo arm, und wie schwach ich wäre wenn..........

Keiner von euch, wirklich KEINER kennt mich.........nicht einmal ein bisschen.....keiner aber wirklich KEINER macht sich die Mühe (ausser eine einzige Person in diesem Forum) mich kennen zu lernen.
Ich bin genauso liebevoll und fürsorglich meiner Tochter gegenüber wie jeder andere normale Menschen und gerade weil ich meine Tochter von Liebe und Fürsorge umgeben erziehen möchte habe ich nachgefragt..............Zwischenmenschliche Beziehungen stehen und fallen mit Respekt...........egal ob Kind oder Erwachsene...........

Was soll ich noch dazu sagen ausser, das manche in diesem Forum Leute tatsächlich abstempeln, in ne Schublade stecken und das wars (bitte auch diesen Schuh nicht jeder anziehen!!!!!!!!!!!)

Ich bin von manchen Reaktionen ein wenig enttäuscht und es macht mich traurig das manche Leute so reagieren wie sie reagiert haben.....

GLaubt ihr wirklich ich würde in ein ELTERNForum gehen, wenn ich nicht versuchen wollte mein Kind gut zu erziehen?????

Grüße Jenny
 
Liebe Astrid,

Zuerst schreibst du es hat Dir nicht geschadet,
dannach das:

Astrid66 hat gesagt.:
Wenn ich das nicht so weg gesteckt hätte dann wäre ich warscheinlich daran zerbrochen und das habe ich nicht zugelassen.

ich habe überlegt, ob ich Dir eine PN schreiben soll,
ob ich die Diskussion in einem geschützeren Rahmen weiterführen soll?(NDS)
Das wäre, aber nicht richtig, besser ist es offen auszusprechen.
Aber mein anonymer Nickname soll mich schützen.

Wer will den schon einen Schaden haben, geschädigt sein?
Verleugnung ist eine normale Reaktion von Opfern.
Ja und ich war ein Opfer ein geschlagenes Kind.
Angefangen mit rüden Schubsen, bis zur Ohrfeige, bis abgebrochenen Kochlöffel,
bis zu Unkontrollierten auf mich einprügeln.

Ich fühlte mich klein, schwach, verzweifelt und gedemütigt.
Wer möchte soetwas Unerfreuliches von sich, seiner Vergangenheit und von seinen Eltern erzählen?
Ich nicht, ich hätte auch gerne eine Kindheit gehabt, mit wunderbaren, verständnisvollen und selbstbeherrschten Eltern.

Ich war ein gebrochener Mensch, zu den Schlägen hatte ich eine psychische Schädigung
und noch die Schande, keine guten Erzieher als Eltern zu haben und die Scham ein misshandelter Mensch zu sein.
Alles blieb an mir hängen:
die Prügel, die seelischen Schmerzen, die Scham und die Aufgabe an mir zu arbeiten um nicht kapput zugehen.
Um ein normales Erwachsenenleben ohne Beeinträchtigung führen zu können.
Warum habe gerade ich diese *****karte gezogen?
Warum muß ich mich damit Mühen wovon Andere nicht einmal etwas ahnen?
Es ist mein Schicksal, ich muß es annehmen und daraus für mich und für die Anderen das Beste machen.

Es macht mir keinen Spaß in die Riskogruppe schlagender Eltern eingeordnet zu werden,
nur weil ich selbst ein geschlagenes Kind war.
Es ist schlimm genug Opfer gewesen zu sein, dann muß man sich noch als möglicher Täter einordnen lassen.
Es ist zum kotzen wieviel Schaden meine Eltern für mich angerichtet haben.
Und dann ist da noch, der von Jac beschriebene Impuls, den man haßt, den man nie verspüren möchte,
und doch ist er da, man möchte das ablegen und abstreifen, am besten nie wieder daran denken, nie wieder konfrontiert werden und doch ist er oft da dieser Ohmächtige Zorn der kontrolliertwerden muß, um nicht selbst Täter zu werden.
Ich haße das so sehr, das ich es nicht beschreiben kann.
Aber es ist mein Schicksal das ich selbst in die Hand nehmen muß.
Immer wieder an mir arbeiten.

Ich liebe meine Eltern, aber ich konnte sie nicht Vorbehaltlos lieben.
Ich mußte mit der Tatsache das die, die mich lieben, die sagen das sie mich lieben,
mir wehtun und mich verletzen, zurecht kommenn.
über diesen Wiederspruch kann man Verrückt werden.
Ich würde sogerne von meinen wundervollen Eltern erzählen und von meiner schönen Kindheit,
um die sie mich betrogen haben.
Statt dessen musste ich von Eltern sprechen die ich erst verstehen lernen mußte,
um mich mit ihnen bewusst zu versöhnen um seelisch gesund zu werden.
Musste den Leidensweg meiner Eltern begreifen um zu verstehen, warum sie zu den Menschen geworden sind
die sie sind.
Nach Generationen der Weitergabe von Gewalt, durfte ich mühevoll ausbrechen aus diesem Kreislauf der Gewalt.

Aber ich werde mich nie verbünden mit den Tätern,
werde nie verharmlosen was sie mir und meinen Geschwistern angetan haben,
werde es nicht entschuldigen.
Ich musste den aufrechten Gang ein zweites Mal lernen in meinen Leben.

Wer will Schaden haben?
Kein Mensch will einen Schaden haben!
Die Tatsache das ich es überlebt habe, das ich aus mir selbst einen halbwegs gesunden Menschen machen konnte.
Bedeutet nicht das es mir nicht geschadet hat.

Ich werde die Gewalt die ich an mir erfahren habe nicht weitergebnen!
Nicht mit Taten, nicht mit Worten, durch nichts, ich hab sie begraben.....

Verzeiht mir die Anonymität!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Lapislazuli,
Ich weiß zwar nicht wie ich geworden wäre wenn ich nicht geschlagen worden wäre.
Aber ich denke ich kann für mich beurteilen das es mir nicht geschadet hat.
Ich bin kein ängstlicher Mensch,ich bin für alles offen und ich habe keine Alpträume deswegen gehabt.
Ich halte die Erziehung meinen Eltern nicht vor und mache ihnen keine Vorwürfe.
Es mag vielleicht nicht richtig gewesen sein aber ich denke mal meine Eltern haben es nicht anders gewußt.
Zudem haben sie mit ihrer Erziehung nur das Beste für Ihre Kinder gewollt.
Und aus allen ist auch was geworden.
Sie können stolz auf ihre Kinder sein, egal ob es die leiblichen sind oder ob ich es als Pflegekind bin.
Ich kann wirklich für mich sagen das es mir nicht geschadet hat und das ich es sogar in manchen Situationen sogar verdient habe.Wenn ich daran denke was ich alles angestellt habe.
Meine Eltern hätten mich auch weg geben können aber sie haben es nicht getan . Das wäre dann für mich ein Weltuntergang gewesen.
Sie haben sich wirklich Mühe mit mir gegeben wenn es auch in den Augen von anderen Falsch war.

So , ich glaube jetzt habe ich genug aus meinem Leben öffentlich gemacht.


LG
 
Ich werde jetzt nicht mitdiskutieren, aber ich hatte beim Durchlesen auf einmal das Lied 'Kinder' von Bettina Wegner im Kopf, in dem es u.a. heisst:

Sind so kleine Hände,
winzige Finger dran. Darf man nie drauf schlagen, sie zerbrechen dann.

Den ganzen Text darf ich ja leider nicht hier rein zitieren, aber ich finde der passt wie nichts anderes :jaja:

Liebe Gruesse
Sabine
:tippen:
 
@Mynona,

Ja genau, ich habe es nicht zugelassen das ich durch die Schläge kaputt gehe. Es wäre ein leichtes gewesen das Jugendamt zu informieren und weg aus dieser Familie zu kommen.Aber ich wollte nicht weg.
Denn dann wäre ich kaputt gegangen aber nicht durch Schläge.
Ich habe Mist gebaut und bin dafür bestraft worden. Es war in meinen Augen richtig so. Also warum hätte ich es zulassen sollen das ich kaputt gehe?
Als ich älter war habe ich meine Eltern sogar etwas verstanden,nämlich das man wenn man Mist baut mit den Folgen rechnen muß.

In meinen Augen haben meine Eltern nach besten Wissen und Gewissen gehandelt.

LG
 
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