AW: Und nun bin ich traurig :-(
Huhu,
was bist Du denn für ein Aufgeber? *lach* Das hab ich Dir gar nicht zugetraut!
Also erstens mal - ausdrucken MUSST Du es - denn digital nimmt es wirklich keiner wahr. Aber hallo, bisschen Papier (erstmal natürlich Schrifttype und Zeilenabstand verkleinern, das ist ja eh viel zu groß
und Druckerpatrone werden ja wohl drin sein? Und dann kannst Du's im Copyshop kopieren und "binden" lassen. Das sieht ja schonmal nach was aus und kostet wirklich nicht so viel.
Dann das allererste - BEVOR Du das von oben machst - das Buch Korrektur lesen lassen!! Das ist superwichtig - wenn Du ein Manuskript irgendwohin schickst, in dem sich Rechtschreib- und Grammatikfehler befinden, wird das direkt nach dem Lesen der ersten Seite in den Reisswolf befördert. Lektoriert wird es nachher eh nochmal, aber zumindest die gröbsten Fehler müssen vorher raus.
Wenn Du das hast machen lassen (hier findet sich doch bestimmt jemand Rechtschreibsicheres unter den Neugierigen
kannst Du den oben genannten Schritt nehmen und das ganze mal ausdrucken. Dann kannst Du es schonmal privat "lektorieren" lassen und verteilst es an einige Freunde und Bekannte mit der Bitte um Feedback.
Dann arbeitest Du vielleicht noch ein paar Änderungen der anderen ein (manchmal ist man ja sehr betriebsblind und sieht vielleicht einige Ungereimtheiten selbst nicht) und druckst das ganze nochmal in richtig schön aus, wiederholst Schritt 1 von oben (Copyshop, binden oder heften lassen) und machst eine Mappe. In die Mappe gehört:
1. ein pressetaugliches Foto von Dir raussuchen bzw machen lassen und relativ groß (Format mindestens 15) abziehen lassen (wenn das Buch zB witzig ist, darf das Foto auch ruhig witzig sein
die Verlage gucken immer mehr drauf, ob der Autor sich auch vermarkten lässt. Da kann man mit einem guten Foto schonmal direkt punkten.
2. Ein Exposé schreiben. Ein Exposé enthält die gesamte Story in Kurzform, auf den Punkt gebracht und sollte 3 DIN A-4 Seiten nicht überschreiten. Das ist das, was in den meisten Verlagen überhaupt erstmal gelesen wird, bevor man sich an das gesamte Manuskript macht. Das Exposé sollte also natürlich bei einem lustigen Buch lustig geschrieben sein, bei einer Romanze romantisch, Krimi spannend usw. Damit man schon beim Exposé erkennt, ob der Autor mit seiner Sprache ausdrucksfähig genug ist und die entsprechende Stimmung sprachlich hervorrufen kann.
3. Recherchiere, welche Verlage in Deutschland für Dein Buch überhaupt in Frage kämen. Riesengroße Verlage sind sicherlich erstmal schwieriger, Verlage, die fast ausschließlich Herzschmerz oder Krimis veröffentlichen kannst Du auch vergessen. Schau einfach bei Amazon, was es so für Bücher gibt, die Deinem vom Thema her nahekommen und guck nach, bei welchen Verlagen diese erschienen sind. Die meisten Verlage sind spezialisiert. Ein Manuskript an einen falschen Verlag zu schicken ist rausgeworfenes Geld und vertane Zeit, Du wirst nie was von denen hören und das frustriert Dich nur noch mehr.
4. Wenn Du ein paar Verlage gefunden hast, die interessant sind, gehst Du zur Frankfurter Buchmesse, suchst diese Verlage auf, verwickelst die entsprechenden Damen und Herren in ein interessantes Gespräch über Bücher, über ihr Portfolio, über den letzten Bestseller des Verlages usw. Und dann sprichst Du Dein Thema, Dein Buch an und erzählst, wovon es handelt, was Du geschrieben hast. Wenn dann kein "Oh je, nicht schon wieder" oder "oh graus, das verkauft sich seit 10 Jahren nicht mehr" kommt, hast Du schon halb gewonnen
5. Du drückst den Menschen, mit denen Du gesprochen hast (natürlich NICHT MIT MESSEHOSTESSEN sprechen *gg* das ist der größte Messefehler) Dein gut vorbereitetes Manuskript in einer Mappe samt Exposé, Briefkopf, Foto von Dir in die Hand und wünscht viel Spaß beim Lesen.
6. Du sitzt zuhause rum und wartest auf Feedback....
Klingt nach viel Arbeit? Ist es auch. Aber man KANN was machen, wenn man sich nur richtig durchbeißt. Und wenn man das WILL und von sich selber überzeugt ist, dann kann das auch was werden. Die Harry Potter Manuskripte sind auch von DIVERSEN Verlagen abgelehnt worden - die Verantwortlichen sind wahrscheinlich heute noch arbeitslos oder haben umgeschult *gg*
Also nur ran - Du musst es ja nicht überstürzen, es muss ja nicht alles noch diesen Monat passieren, auch nicht nächsten...
Liebe Grüße und viel Erfolg!
Alex